Macht jetzt das Beste aus der USA-Reise: Martina Voss-Tecklenburg

Frauen-Nationalmannschaft Voss-Tecklenburg mit Schult, einer Debütantin und Unbehagen in die USA

Stand: 01.11.2022 15:48 Uhr

Mitten in eine wichtige Phase von Bundesliga und Champions League reisen die besten deutschen Fußballerinnen zu zwei Freundschaftsspielen in die USA.

Wie erwartet berief Bundestrainerin Martian Voss-Tecklenburg 26 Spielerinnen, um umfassend rotieren zu können: Die erste Partie gegen die USA wird am 11. November (1.00 Uhr MEZ) in Fort Lauderdale/Florida ausgetragen. Schauplatz des zweiten Spiels am 13. November (23.00 Uhr MEZ/live sportschau.de) ist die Red Bull Arena in Harrison/New Jersey.

Janina Minge ist die nächste Debütantin

Neu ist die 23-jährige Janina Minge vom SC Freiburg. Dabei ist nach längerer Zeit wieder Carolin Simon vom FC Bayern München) und Joelle Wedemeyer vom VfL Wolfsburg. Auch Mittelfeldspielerin Paulina Krumbiegel von der TSG Hoffenheim kehrt ebenso in den Kader zurück wie Torfrau Almuth Schult. Die 31-Jährige fehlte zuletzt Anfang Oktober beim 2:1 gegen Frankreich in Dresden, weil sie bei ihrem neuen Club Angel City FC in den USA weilte. 

"Wir haben bewusst einen größeren Kader nominiert, um viele Spielerinnen einsetzen zu können und der hohen Beanspruchung in dieser Phase gerecht zu werden", sagte Voss-Tecklenburg. "Unser Ziel ist es, diese beiden Spiele zum Abschluss eines besonderen Länderspieljahres erfolgreich zu gestalten."

Wurde erstmals ins DFB-Team berufen: Janina Minge (l).

Wurde erstmals ins DFB-Team berufen: Janina Minge (l).

Vertragliche Verpflichtungen mit dem US-Verband

Doch die 54-Jährige hatte zuletzt nach dem stimmungsvollen Länderspiel gegen Frankreich (2:1) keinen Hehl daraus gemacht, dass ihr die US-Reise zu diesem Zeitpunkt nicht passt. Sie reist mit einigem Unbehagen über den Atlantik. Es sei "nicht der beste Zeitpunkt, noch mal so weit reisen zu müssen. Deshalb werden wir sehr achtsam damit umgehen", sagte die 54-Jährige vor knapp einem Monat in Dresden.

Warum aber der ganze Aufwand? "Ausschlaggebend war, dass wir eine vertragliche Verpflichtung haben, die schon sehr lange zurückliegt. Wir sind das den USA noch schuldig. Ich wäre nicht böse, wenn wir ein anderes Agreement hätten. Wir haben alles versucht, viele Gespräche geführt, auch auf allerhöchster Ebene."

Nun wird versucht, das Beste aus diesen Begegnungen zu machen, deren sportlicher Reiz ja außer Frage stehen muss. Ein Duell zwischen Vize-Europameister und Weltmeister ist aussagekräftiger als die meisten Vereinsspiele. Die USA hatten zuletzt einen Test bei Europameister England vor erneut ausverkauften Haus in Wembley mit 1:2 verloren.

Erkenntnis für die WM in Australien und Neuseeland

Das US-Team sei ein "außergewöhnlicher Gegner auf absolutem Top-Niveau, der uns in allen Belangen fordern" werde, teilte Voss-Tecklenburg nun mit. "Außerdem werden uns diese Spiele sicher auch in Vorbereitung auf die WM im nächsten Jahr wertvolle Erkenntnisse liefern", sagte sie. Deutschland trifft bei der WM 2023 in einer leichten Gruppe auf Marokko, Kolumbien und Südkorea. Das Weiterkommen dürfte Formsache sein. Die USA können übrigens erst im Finale zum Gegner werden.

Weiterhin verzichten muss die Bundestrainerin auf Marina Hegering (VfL Wolfsburg/Aufbau nach Fußverletzung), Dzsenifer Marozsan (Olympique Lyon/Rekonvaleszenz nach Kreuzbandriss), Sara Däbritz (Olympique Lyon/Sprunggelenkverletzung) und Giulia Gwinn (Bayern München/Kreuzbandriss). Zudem fehlen Tabea Waßmuth (VfL Wolfsburg/ Muskelverletzung) und Sydney Lohmann (Bayern München/Knieverletzung).