Saudi Arabiens Jubel nach ihrem Treffer gegen Argentinien

FIFA WM 2022 Saudi-Arabien winken Ruhm und Reichtum

Stand: 29.11.2022 20:33 Uhr

Saudi-Arabien kann mit einem Sieg gegen Mexiko am letzten Spieltag der Grupp C erstmals seit 1994 wieder in ein WM-Achtelfinale einziehen. Den "Grünen Falken" winken Ruhm und noch größerer Reichtum. Bereits für den sensationellen 2:1-Auftaktsieg gegen Argentinien sollen die Spieler ein Luxusauto versprochen bekommen haben.

Dass im saudischen Königshaus gerne getreu dem Motto: "Man gönnt sich ja sonst nichts" verfahren wird, ist kein Geheimnis. Die Petro-Dollar werden für viel glitzernden Schnickschnack und das süße Leben geradezu aus den Palastfenstern geworfen. Zwar hat Mohammed bin Salman, Kronprinz des Golfstaates, den Tausenden Angehörigen des Königshauses vor einigen Monaten einige Privilegien gestrichen und eine Steuer eingeführt.

Doch wenn es um den von ihm geliebten Fußball geht, lässt sich der umstrittene Thronfolger des 86-jährigen Königs Salman, der längst starker Mann in Saudi-Arabien ist, nicht lumpen. So will bin Salman nach "CNN"-Informationen allen am 2:1-Erfolg gegen Argentinien beteiligten Spielern ein Luxusauto der Marke Rolls-Royce im Wert von 442.000 Euro schenken. Seinem Volk hatte "MBS", wie der umstrittene Kronprinz auch genannt wird, nach dem Sieg übrigens auch etwas spendiert: einen freien Tag.

Saudi-Arabien bei Sieg sicher weiter

Man darf also gespannt sein, was sich der 37-Jährige im Falle der Achtelfinal-Qualifikation der "Grünen Falken" einfallen lässt. Mit einem Erfolg am Mittwoch (30.11.22, 20.00 Uhr MEZ, Radio-Livereportage und Ticker bei sportschau.de) gegen Mexiko würden die Saudis sicher in die Runde der letzten 16 einziehen. Bei einem Remis müssten sie darauf hoffen, dass es im Parallelspiel zwischen Tabellenführer Polen (vier Zähler) und Argentinien (drei Punkte) einen Sieger gibt. Sonst stünde für die Mannschaft des französischen Erfolgstrainers Hervé Renard die vorzeitige Heimreise an.

Zwei Monate Vorbereitungszeit zahlen sich aus

"Wir werden bis zur letzten Sekunde um unseren WM-Traum kämpfen", kündigte Renard nach der unglücklichen 0:2-Niederlage am 2. Gruppenspieltag gegen Polen an. Ein verschossener Strafstoß sowie eine Vielzahl vergebener Chancen zeugten davon, dass der Sieg gegen Argentinien kein Zufall war - auch gegen Polen wären drei Punkte nicht unmöglich gewesen.

Renard hat die Saudis zu einem konkurrenzfähigen Team geformt. Dass der 54-Jährige eine zweimonatige Vorbereitungszeit mit seiner Mannschaft hatte, zahlt sich nun in Katar aus.

Alle Spieler aus der heimischen Liga

Die Araber hinterließen in den ersten beiden Partien einen eingespielten Eindruck und zeigten auch taktisch reife Leistungen. Dafür gebührt Renard großes Lob. Denn schließlich trainiert der Franzose keine internationalen Topstars, sondern ein Team, in dem alle Spieler bei Klubs der heimischen Saudi Pro League unter Vertrag stehen, die fraglos nicht zu den stärksten Ligen der Welt gehört.

Mexiko muss siegen und auf Parallelspiel schauen

Die großen Namen fehlen also im saudischen Aufgebot, sodass die "Grünen Falken" von der Papierform her trotz ihrer bisher guten Leistungen auch gegen die noch torlosen Mexikaner Außenseiter sind. Vor Ehrfurcht erstarren müssen die Saudis vor "El Tri" aber nun wirklich nicht. Der elfmalige Gold-Cup-Sieger konnte sowohl gegen Polen (0:0) als auch Argentinien (0:2) sein Potenzial nicht annnähernd ausschöpfen.