Fans im Vorfeld der WM in Katar 2022 - dem sogenannten "Fan Leader Network" wurde das Taschengeld gestrichen

FIFA WM 2022 EU-Parlament geht mit der FIFA ins Gericht

Stand: 24.11.2022 16:29 Uhr

Klappe auf nach Mund zu: Die Kritik an der FIFA verstummt nicht. Am Donnerstag verurteilte das EU-Parlament das Gebaren des Weltverbands scharf.

Das Europäische Parlament hat die FIFA in Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft in Katar hart kritisiert. Eine am Donnerstag (24.11.2022) in Straßburg verabschiedete Resolution wirft dem Verband "Mangel an Transparenz und das offensichtliche Fehlen einer verantwortungsvollen Risikobewertung" bei der Vergabe des Turniers vor.

Seit langem herrsche in der Organisation "ungezügelte, systemische und tief verwurzelte Korruption". Dies habe ungeachtet aller Reformversuche Image und Integrität des Weltfußballs ernsthaft beschädigt. Die FIFA müsse die Familien der unzähligen Arbeitsmigranten entschädigen, die bei der Vorbereitung der WM in Katar zu Schaden kamen.

Große Fußballnationen in der Pflicht

Deutschland und andere EU-Staaten sollten Druck auf die UEFA und die FIFA ausüben, damit sich die FIFA reformiert und demokratisch sowie transparent die nächsten Weltmeisterschaften vergibt. Der Weltverband solle zudem Familien toter Gastarbeiter und andere Opfer entschädigen.

Politiker mit klaren Statements

Noch deutlichere Worte fanden deutsche Abgeordnete zur WM. "Diese Fußball-Weltmeisterschaft der Männer ist aus menschenrechtlicher Perspektive eine Katastrophe", sagte der SPD-Europaabgeordnete und Außenpolitiker Dietmar Köster. Kritisch sieht die Resolution die außenpolitische Sprecherin von Die Linke im Europaparlament, Özlem Demirel. Deutsche und europäische Firmen, die mit der WM Profite machten, müssten zur Verantwortung gezogen werden, sagte sie.