Spaß im Training: Svenja Huth (l.) und Alexandra Popp

Viel Freizeit bei der WM DFB-Frauen haben "gelernt, geduldig zu bleiben"

Stand: 26.07.2023 05:30 Uhr

Zwischen dem ersten Gruppenspiel der DFB-Frauen in Melbourne und dem zweiten in Sydney gegen Kolumbien liegen sechs Tage. Da kommt es auf die richtige Freizeitgestaltung an. Am Mittwoch haben die DFB-Frauen frei. Was machen die Spielerinnen?

Von Florian Neuhauss aus Wyong

"Mein persönliches Ziel ist es, ein paar Tiere zu sehen", kündigte Lena Lattwein an. Nach der Tour zu den Kängurus in der vergangenen Woche, würde sie sich "freuen, wieder ein paar zu sehen".

Auch wenn angesichts der vielen trainingsfreien Nachmittage und dem erneuten nun komplett freien Mittwoch der Eindruck entstehen könnte, Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg würde die Zügel schleifen lassen. Der verdiente 6:0-Erfolg im ersten Gruppenspiel gegen Marokko gibt MVT und ihrem Trainerteam Recht. Stichwort: Belastungssteuerung. Und bis zum Spiel gegen Kolumbien am Sonntag ist noch genug Zeit zum Trainieren.

Freizeit möglichst abwechslungsreich gestalten

Schon in den letzten Tagen vor dem Duell mit Marokko hatten die Spielerinnen wie Sydney Lohmann gesagt, dass "sich die Zeit jetzt auch ein bisschen gezogen" habe. Und das, obwohl die Verantwortlichen versucht hatten, die elf Tage seit der Ankunft möglichst abwechslungsreich zu gestalten: mit Sightseeing in Sydney, Whalewatching, einem Ausflug in den Nationalpark und einer Tour zu freilebenden Kängurus.

Wir waren schon elf Tage hier in Australien, bevor wir unser erstes Spiel hatten. Von daher sind wir jetzt darin geübt, geduldig zu bleiben.
Nationaltorhüterin Merle Frohms

"Wir haben es in den letzten Tagen gut gelernt, geduldig zu bleiben. Wir waren schon elf Tage hier in Australien, bevor wir unser erstes Spiel hatten. Von daher sind wir jetzt darin geübt", blickte Torhüter Merle Frohms ganz entspannt voraus. Man werde die kommenden Tage schon gut zu nutzen wissen.

Häkel-Freundin Bühl findet Gleichgesinnte

Zum Beispiel in der Häkel-Gruppe von Klara Bühl. Die Münchnerin hat nicht nur dem Team das Maskottchen Waru geschenkt. Nach den Fans, die ihr reihenweise Bilder von ihren gehäkelten Koalas geschickt haben, sind nun auch einige Spielerinnen auf den Geschmack gekommen. Lohmann veröffentlichte neulich ein Foto, auf dem Bühl dabei zu sehen war, wie sie Nicole Anyomi und Marina Hegering die richtige Technik beizubringen versuchte.

Stoffkoala "Waru" - ein Glücksbringer für die DFB-Frauen

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Gegen Marokko habe Waru dem Team "vielleicht noch nicht so viel Glück bringen müssen, weil wir schon eine gute Leistung gezeigt haben", sagte Bühl. Sie hoffe aber, dass sich Waru noch zum richtigen Glückbringer entwickeln werde. Um auf Nummer sicher zu gehen, hatte sich die geschonte Lena Oberdorf den Woll-Koala oben in ihre Jacke gesteckt. Bei den anderen Spielen soll Waru dann im Team "ein bisschen rumgehen".

Oberdorf zockt an der Konsole - aber lieber allein

Oberdorf selbst hatte vor dem Turnier bereits angekündigt, in ihrem Gepäck "irgendwo eine Playstation unterzumogeln". Groß mit ihren Mitspielerinnen wolle sie aber nicht zocken. "Ich bin nicht so sozial aktiv jeden Tag", erklärte die 21-Jährige. "Ich brauche auch mal die Ruhe in meinem Zimmer mit der 'Playsi'." Sie spiele "alles Mögliche, wo gerade Freunde online sind". Um mit denen auch mal rumzuflachsen.

Darum geht es auch für einige Spieler am freien Mittwoch - mit angereisten Freunden und der Familie. "Wir sind jetzt insgesamt vier Wochen zusammen. Da tut es gut, auch mal wieder die bekannten Gesichter zu sehen, sich mal eine Umarmung abzuholen", sagte der Sportliche Leiter der Nationalmannschaften "Joti" Chatzialexiou am Mittwoch bei einer Medienrunde. "Wir sind alle happy über die Unterstützung von zu Hause."

Auch bei MVT: Teqball steht wieder hoch im Kurs

Im Quartier in Wyong bewohnen immer zwei Spielerinnen zusammen ein zweistöckiges Appartment-Häuschen mit Wohnzimmer und Küche. Jede Spielerin hat ihr eigenes Zimmer und kann sich auch mal zurückziehen. Eines der Häuschen ist die Players-Lounge, wo die Spielerinnen zusammenkommen können.

Wie in England steht bei der Mannschaft auch die Teqball-Platte wieder hoch im Kurs. Da versuchte sich sogar schon mal die Bundestrainerin.

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Duo unterhält Fans bei Social Media

Frohms und ihr "Roomie" Sara Doorsoun unterhalten die Fans derweil auf ihren Social-Media-Kanälen mit allerhand Videomaterial. Von einer Führung durch das Teamquartier, über wilde Tanzeinlagen bis zum Nachstellen der berühmten Hebefigur-Szene aus "Dirty Dancing".

Golfen - oder doch zu den Tieren?

Andere Spielerinnen nutzen die Freizeit, um zu lernen. Im Team stehen bekanntlich diverse Studentinnen. Die aber auch nicht immer zum Lernen kommen, selbst wenn sie wollen. So berichtete Svenja Huth davon, dass sie und ihre WG-Kollegin Felicitas Rauch auf ihrer Terrasse gesessen hätten, aber schnell von einer Gruppe Rentnerinnen angesprochen worden seien. Die wollte eigentlich die Hotel-eigene Golfanlage nutzen, entschied sich dann aber, doch lieber erst mal mit den deutschen Nationalspielerinnen zu plaudern. "Wir haben dann auch noch ein Foto für ihre Facebook-Seite gemacht", berichtete Huth lachend.

Chatzialexiou sprach davon, dass er sich am freien Mittwoch den nahegelegenen Reptile-Park angucken werde. "Vielleicht geht da meine Schlangenphobie vorbei", hofft der Sportliche Leiter. Der Park hat aber nicht nur Reptilien zu bieten. Und spätestens bei den kuscheligen Koalas dürfte auch Lena Lattwein auf ihre Kosten kommen.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau FIFA Frauen WM | 22.07.2023 | 06:40 Uhr