Die französische Schiedsrichterin Stéphanie Frappart checkt während des Frauen-WM-Endspiels 2019 zwischen den USA und den Niederlanden eine strittige Szene am Monitor.

FIFA Frauen WM VAR, Spiele, Teams: Viel Neues bei der Fußball-WM

Stand: 19.07.2023 11:00 Uhr

Am Donnerstag (20.07.2023) beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Australien und Neuseeland. Wie viele Länder dabei sind, wie viele Spiele es gibt und was neu ist - ein Überblick.

Von Katharina Lorch

In acht Gruppen (A bis H) mit je vier Nationen geht es zunächst um den Einzug in das Achtelfinale und damit in die K.o.-Phase der WM. Deutschland ist in Gruppe H und muss sich gegen Marokko, Kolumbien und Südkorea beweisen.

Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten einer Vorrunden-Gruppe qualifizieren sich für das Achtelfinale. Die dort siegreichen acht Teams kommen in das Viertelfinale. Wer sich hier durchsetzt, schafft es nicht nur ins Halbfinale, sondern auch auf jeden Fall in das Spiel um Platz drei - bei Erfolg sogar in das Finale am 20. August.

ARD und ZDF übertragen alle 64 Spiele entweder live im TV oder im Livestream bei sportschau.de und in der ARD-Mediathek.

Erstmals 32 Teams bei einer Frauen-WM

Die Fußball-WM der Frauen findet zum ersten Mal im selben Modus wie die Fußball-WM der Männer statt. Zum Vergleich: Bei der Frauen-WM 2019 in Frankreich traten 24 Nationalteams an. Es gab lediglich sechs Gruppen in der Vorrunde. Neben den erst- und zweitplatzierten Teams konnten sich auch Drittplatzierte über eine separate Wertung für das Achtelfinale qualifizieren.

Die Entscheidung, das Turnier zu vergrößern, traf der Weltverband nur wenige Wochen, nachdem die USA das WM-Finale im Juli 2019 in Lyon für sich entschieden hatten. FIFA-Präsident Gianni Infantino begründete diesen Schritt damit, dass man den durch den erstaunlichen Erfolg der WM 2019 günstigen Zeitpunkt nutzen und den Frauenfußball fördern wolle.

Acht Länder feiern WM-Premiere

Immerhin acht Länder sind nun das erste Mal bei einer WM-Endrunde vertreten: Haiti, Irland, Marokko, Panama, die Philippinen, Portugal, Sambia und Vietnam. Bei jedem Turnier seit 1991 waren neben den DFB-Frauen die USA, Brasilien, Japan, Norwegen, Schweden und Nigeria vertreten.

Neues bei VAR und VAR-Entscheidungen

Die Vergrößerung der Frauen-WM ist nicht die einzige Neuerung beim diesjährigen Turnier. Neu ist auch eine Regel, die Entscheidungen nach Videobeweis betrifft.

Wenn die Unparteiischen den Videobeweis als Entscheidungshilfe nutzen, sollen sie danach über die Stadionmikrofone erklären, warum sie sich zum Beispiel für oder gegen einen Strafstoß entschieden haben. Das soll das Vorgehen der Referees nachvollziehbarer machen. Getestet wurde diese Regelung unter anderem bei der U20-WM der Männer. Ähnlich wird sie auch in der American-Football-Profiliga NFL umgesetzt.

Ein Novum betrifft auch die von der FIFA nominierten Video-Spieloffiziellen. Unter den VAR sind erstmals Frauen. Gemeinsam mit ihren männlichen Kollegen unterstützen sie die benannten Schiedsrichterinnen und Schiedsrichterassistentinnen. Aus Deutschland sind Katrin Rafalski als Schiedsrichterassistentin und Marco Fritz als Video-Assistent nominiert.

Halbautomatische Abseitstechnologie auch bei Frauen-WM

Um die Arbeit der Unparteiischen zu erleichtern und Abseitssituationen schneller und genauer zu erkennen, soll die halbautomatische Abseitserkennung jetzt auch bei einer Fußball-WM der Frauen zum Einsatz kommen. Die Technologie ist schon durch die Männer-WM 2022 in Katar bekannt. Dabei liefern Kameras und ein Sensor im Spielball Daten, mit denen ermittelt werden kann, ob sich eine Spielerin im Abseits befindet.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau FIFA Frauen WM | 20.07.2023 | 08:03 Uhr