Loskugel mit dem Schriftzug SV Oberachern

Sechs Oberligisten DFB-Pokal - Die größten Underdogs in der ersten Runde

Stand: 30.07.2022 21:01 Uhr

Die Oberligisten sind in der ersten Runde des DFB-Pokals die größten Außenseiter unter den 64 Teams. Wir stellen sie vor.

Am Freitagabend (29.07.2022) wurde die TSG Neustrelitz (Oberliga Nord) unsanft vom Karlsruher SC gestoppt (0:8), noch fünf weitere Oberligisten traten bzw. treten in der ersten Pokalrunde an.

FV Engers 07

"Die Jungs vom Wasserturm" – so nennt sich das Team des FV Engers. Denn das gleichnamige Stadion im Stadtteil von Neuwied wird von einem stattlichen Wasserturm überragt. Den werden die Profis von Arminia Bielefeld allerdings nicht zu sehen bekommen. Denn für das Gastspiel des Zweitligisten zieht das Team ins Koblenzer Stadion Oberwerth um. Und das ist ein sehr guter Schachzug. Denn ebenda gewann der FV 07 den Rheinlandpokal gegen den FC Blau-Weiß Karbach (1:0). Vor zwei Jahren war Engers schon im DFB-Pokal dabei. Damals gab es ein 0:3 gegen den VfL Bochum.

FC Einheit Wernigerode

Das Team aus dem Harz konnte den Landespokal nicht gewinnen. Im Finale gab es eine 0:5-Niederlage gegen den 1. FC Magdeburg, was der Klub aber verschmerzen konnte. Da Magdeburg schon als Drittligameister für die erste Pokalrunde qualifiziert war, zog Wernigerode trotzdem für Sachsen-Anhalt in den Wettbewerb ein. Verdient hatte sich der FC Einheit das zuvor durch Siege im Landespokal gegen Regionalligist Germania Halberstadt und Drittligist Hallescher FC. Doch in der Hauptrunde gab es für den Verein eine zweistellige Packung gegen den SC Paderborn. Bei der Premiere im DFB-Pokal setzte es eine 0:10-Niederlage.

SV Oberachern

Von den Oberligisten hat der SV Oberachern aus Südbaden das größte Los gezogen. Denn das Team darf gegen einen Bundesligisten ran, Borussia Mönchengladbach ist zu Gast. Dafür zieht der SV sogar ins Dreisamstadion nach Freiburg um, der ehemaligen Spielstätte des dort heimischen Sport-Clubs. Die vergangene Oberliga-Saison beendete das Team auf Rang 13, im Landespokal lief es aber besser. Dort gab es im Finale gegen DJK Donaueschingen einen 2:0-Sieg. Für den kleinen Klub aus Achern am Rande des Schwarzwalds ist es der erste Auftritt im DFB-Pokal.

TSV Schott Mainz

Der 3:0-Sieg im Landespokal-Finale gegen Pirmasens war für die Mainzer ein Trostpflaster für eine völlig missratene Regionalliga-Saison. An deren Ende stieg der FSV Schott nämlich in die Oberliga ab. Mit dem Einzug in den DFB-Pokal schrieb der Klub Geschichte. Denn noch nie zuvor schaffte es ein Amateurverein aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt in die erste Runde. Für das Spiel gegen Hannover 96 zieht der FSV deshalb ins Bruchwegstadion um, ehemalige Spielstätte des Bundesligisten 1. FSV Mainz 05.

Stuttgarter Kickers schlagen Fürth

Zu den Außenseitern im Pokal gehört auch ein Klub mit einem recht großen Namen. Die Stuttgarter Kickers spielten zwei Jahre in der Bundesliga und standen sogar schon einmal im Finale des DFB-Pokals. Dort gab es aber 1987 eine Niederlage gegen den Hamburger SV. Im Jahr 2000 schafften es die Stuttgarter nochmal bis ins Halbfinale. Den Landespokal von Württemberg hat sich das Team hart erkämpft. Im Finale gegen SSV Ulm 1846 gab es ein 5:4 nach Elfmeterschießen. Nach dem Duell mit dem SpVgg Greuther Fürth im altehrwürdigen Stadion auf der Waldau in Stuttgart-Degerloch geht es weiter für den zweitgrößten Stuttgarter Fußballverein. Die Kickers gewannen mit einer überzeugenden Leistung 2:0. Bei der ersten DFB-Pokal-Teilnahme seit 2015 steht der Oberligist also in der 2. Runde.

Drei Teams nach Pokalsieg aufgestiegen

Zu den Underdogs gehören auch drei Klub, die noch als Oberligisten den Landespokal gewonnen und damit den Einzug in den DFB-Pokal perfekt gemacht haben, dann aber auch noch aufgestiegen sind und deshalb jetzt als Viertligisten gelten. Der Bremer SV (Nord) muss gegen Schalke 04 ran. Blau-Weiß Lohne (Nord) spielt gegen den FC Augsburg. Der 1. FC Kaan-Marienborn aus der Regionalliga West machte dem 1. FC Nürnberg am Freitagabend das Leben lange schwer (0:2).

Elf weitere Regionalligisten dabei

Und natürlich gehörten und gehören auch die elf weiteren Regionalligisten zu den krassen Außenseitern im Wettbewerb. Der FC Viktoria 1889 Berlin zog beim 0:3 gegen den VfL Bochum klar den kürzeren, der FV Illertissen verlor gegen den 1. FC Heidenheim mit 0:2, der SV Straelen unterlag dem FC St. Pauli knapp mit 3:4 und Kickers Offenbach musste sich nach gutem Kampf Fortuna Düsseldorf mit 1:4 beugen. Der VfB Lübeck schaffte mit einem 1:0-Erfolg eine der Pokal-Überraschungen gegen Hansa Rostock.

Energie Cottbus, der BSV Rehden, der Chemnitzer FC, Carl-Zeiss Jena, SV Rödinghausen und Teutonia Ottensen müssen auf einen Sahnetag und einen Aussetzer ihres höherklassigen Gegners hoffen. Ottensen hat das große Los gezogen. Die Hamburger erwarten am 30. August Titelverteidiger RB Leipzig, tagsdrauf schließt die Partie des Drittligisten Viktoria Köln gegen Bayern München die 1. Hauptrunde ab.

Drittligist Elversberg schafft den Coup

Die bislang größte Überraschung in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals gelang der SV Elversberg. Der Drittligist schlug das für die Champions League qualifizierte Bayer Leverkusen mit 4:3.