Erik ten Hag, Trainer von Manchester United.

Champions League Man Uniteds Trainer ten Hag gegen Bayern zum Siegen verdammt

Stand: 11.12.2023 19:17 Uhr

Die Champions-League-Partie gegen Bayern München ist für Manchester Uniteds Trainer Erik ten Hag ein Schicksalsspiel. Er könnte mit den "Red Devils" ins Achtelfinale einziehen, aber auch Gruppen-Letzter werden. Letzteres würde den Druck auf den Coach immens erhöhen.

Wer Erik ten Hag so reden hört, der weiß nicht so recht, ob er es da nun mit einem überbordenden Selbstbewusstsein, Schönrederei oder mit Durchhalteparolen zu tun hat. Der niederländische Trainer von Manchester United ist trotz der schlechten Ausgangslage jedenfalls davon überzeugt, dass Englands Fußball-Rekordmeister im Heimspiel gegen den FC Bayern München das Achtelfinale der Champions League doch noch erreichen kann.

"Wir können jeden schlagen"

"Ich weiß, dass meine Mannschaft auf dem höchsten Niveau spielen kann. Wenn wir den richtigen Spirit haben, können wir jeden Gegner schlagen", sagte der Niederländer vor der Partie am Dienstag (ab 21 Uhr in der Audio-Reportage und im Live-Ticker bei sportschau.de) im Stadion Old Trafford. Ten Hag muss das sagen, er ist schließlich der Trainer von Manchester United.

Es droht Platz vier in der Gruppe

Anspruch und Wirklichkeit sind dort allerdings sehr weit voneinander entfernt. Während die noch ungeschlagenen Bayern bereits vor dem letzten Spieltag in Gruppe A als Erster und Achtelfinal-Teilnehmer feststehen, ist Man United mit vier Punkten Tabellenletzter.

Der FC Kopenhagen und Galatasaray Istanbul haben vor ihrem direkten Duell jeweils fünf Zähler auf dem Konto. Bei einem Sieg gegen die Bayern und einem Unentschieden zwischen Kopenhagen und Galatasaray würde Manchester United doch noch auf Platz zwei vorrücken und damit die K.o.-Phase der Königsklasse erreichen. Bei einer Niederlage würde das Team aber Platz drei und somit den Trostpreis Europa-League-Teilnahme verpassen. "Wir sind positiv. Wir wissen, was wir zu tun haben: Wir müssen gewinnen, um in Europa zu bleiben", sagte ten Hag. Kurzum: Manchester United ist zum Siegen verdammt. Bisher gab es in der Königsklasse aber nur einen mageren 1:0-Heimsieg gegen Kopenhagen.

In der Premier League Sechster

Auch in der englischen Premier League läuft es nicht rund. Nach einem Zwischenhoch mit drei Siegen in Serie ohne Gegentor gingen zwei der jüngsten drei Partien wieder verloren. Erst am vergangenen Wochenende gab es eine klare 0:3-Heimpleite gegen den AFC Bournemouth.

Aktuell steht United auf Platz sechs. Schon vier Zähler fehlen auf Rang vier, der zur erneuten Champions-League-Teilnahme berechtigen würde. Und am nächsten Wochenende geht es zum Prestigeduell zum FC Liverpool. Der steht da, wo Manchester gerne sein würde - an der Tabellenspitze. Abstand: zehn Punkte.

Instabile Defensive

Ein großes Problem von Manchester ist die instabile Defensive. 14 Gegentore kassierte ten Hags Mannschaft in fünf Gruppenpartien. Der Trainer sieht das Hauptproblem in vielen erzwungenen Wechseln durch Verletzungen und Krankheiten. Darunter litten die Automatismen in der Abwehr. In der Liga hat das Team als Sechster ein negatives Torverhältnis von 18:21. In der Offensive klappt es also auch nicht so recht.

Gegen die Bayern muss Man United unter anderem auf Innenverteidiger Lisandro Martinez und Defensiv-Spezialist Casemiro sowie auf Mason Mount verzichten. Hinter Abwehrspieler Victor Lindelöf steht ein Fragezeichen.

Ten Hag setzt auf die Fans. "Old Trafford ist kein angenehmer Ort für die Gegner", sagte der Niederländer. Seine "Red Devils" würden alles dafür tun, um die Fans zu "elektrisieren", ergänzte er, und es den Gästen so schwer wie möglich zu machen.

"Ich denke nicht in negativen Szenarien"

An das wahrscheinliche Aus in Europa verschwende er keinen Gedanken. "Ich denke nicht in negativen Szenarien", meinte der 53-Jährige. Das muss er wohl auch nach elf Niederlagen in 23 Saisonspielen so machen. Denn weil er es ist, der für den "richtigen Spirit" verantwortlich ist, steht er bei den Fans und bei den Medien in der Kritik. Die würde sich im Falle einer Niederlage gegen die Bayern - verbunden mit Platz vier in der Gruppe und dem Aus in Europa - immens verstärken.