Zentrale der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Frankfurt

Mehr Geld für den DFB DFL-Versammlung segnet Grundlagenvertrag ab

Stand: 09.10.2023 17:07 Uhr

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat nun ebenfalls den Grundlagenvertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) für die kommenden sechs Jahre abgesegnet.

Die Erst- und Zweitligisten votierten am Montag (09.10.2023) auf ihrer Mitgliederversammlung mehrheitlich für das bis 2029 geltende Abkommen. Vor zehn Tagen hatte bereits der DFB auf seinem Ordentlichen Bundestag mit deutlicher Mehrheit grünes Licht gegeben. 

Die Auffrischung des Grundlagenvertrags bringt dem finanziell angeschlagenen DFB ein Plus von rund 26 Millionen Euro statt der bisherigen sechs Millionen pro Jahr. "Eine sehr gute Nachricht für den deutschen Fußball", sagte DFL-Geschäfsführer Marc Lenz: "Es ist ein wichtiges und gutes Zeichen für das Miteinander des DFB mit den Amateurklubs und der DFL mit den beiden Profiligen."

Langes Ringen um Einigung

Das Abkommen regelt die wechselseitigen Rechte und Pflichten sowie die Geldströme zwischen DFB und DFL. Erst Ende Juni war es zu einer Einigung beider Lager gekommen, nur wenige Tage bevor die alte Vereinbarung ausgelaufen wäre.

Gerade bei den Finanzen war der Weg zur Einigung steinig, DFL-Aufsichtsratsboss Hans-Joachim Watzke hatte dem DFB in den Verhandlungen zwischenzeitlich gar mit juristischen Schritten gedroht. Ein Gang vor ein Schiedsgericht oder gar der Bruch mit dem DFB stand im Raum, weil die DFL die angeblich "exorbitanten" Forderungen aus dem Amateurlager nicht erfüllen wollte. 

Wirtschaftlichkeit und Medienvertrag im Fokus

Die neuen Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel nutzten die Versammlung auch, um einen Blick in die Zukunft der DFL zu werfen. "Es gilt, die Attraktivität der Bundesligen und deren starke gesellschaftliche Verankerung zu wahren. Dabei muss das stabile und rationale Wirtschaften der Clubs auch künftig die Grundlage sein. Und nicht zuletzt: Der deutsche Fußball muss sportlich und wirtschaftlich wettbewerbsfähig bleiben", umriss Lenz die Ziele.

Konkret geht es zum einen um eine Steigerung der Einnahmen aus den nationalen Medienverträgen ab der Saison 2025/26, deren Ausschreibung für das zweite Quartal 2024 geplant ist. "Wir wollen die Zentralvermarktung stärken", bekräftigte Merkel und versprach: "Wir werden ein innovatives Top-Medienprodukt auf Weltniveau anbieten."

Zum anderen werden nach dem im Frühjahr am Veto einer Mehrheit der Vereine gescheiterten Investor-Einstieg neue Möglichkeiten einer externen Einnahmequelle geprüft. "Das ist nicht zu verwechseln mit einem Neustart eines Partnerprozesses", versicherte Lenz. Unstrittig sei jedoch, dass es den Bedarf an Investitionen für eine Weiterentwicklung des Geschäftsmodells gebe. Darüber wolle man mit den Vereinen «ergebnisoffen sprechen».