Fußball | Bundesliga Alles Wichtige zum 32. Spieltag - die Bundesliga-Vorschau

Stand: 29.04.2022 07:00 Uhr

Ein Trainer mit Kartenwünschen und zwei erfolgreiche Übungsleiter in unterschiedlichen Regionen der Tabelle: alles Wichtige zum 32. Bundesliga-Spieltag.

Borussia Dortmund - VfL Bochum (Samstag, 15.30 Uhr)

Duelle in der Bundesliga: Vor 15 Jahren, im März 2007, gab es den bislang letzten Bochumer Sieg gegen Dortmund: Theofanis Gekas sorgte mit einem Doppelpack für den 2:0-Heimsieg. Die Gesamtbilanz im "kleinen" Revierderby ist überraschend ausgeglichen: In 61 Spielen gab es 24 Dortmunder Erfolge und 16 Bochumer.

Was Sie sonst noch wissen sollten: Für Borussia Dortmund ist die Saison gelaufen - Platz zwei und damit die Champions-League-Qualifikation ist eingetütet, der Meistertitel geht mal wieder nach München. Trotzdem gab es am Dienstag (26. April) noch mal einen echten Höhepunkt kurz vor Toresschluss: Beim Benefizspiel gegen Dynamo Kiew setzte der BVB ein Zeichen für Frieden in Europa und gegen den russischen Angriffskrieg.

Im Gegensatz zu den Gastgebern geht es für Bochum noch um etwas. Ein gar nicht mal so kleines Auge der Gäste wird dabei am Samstag sicher auch nach Stuttgart schielen: Wenn der VfB nicht gewinnen sollte, sind die Bochumer auch im kommenden Jahr in der ersten Liga dabei. Mit einem eigenen Sieg wäre der Klassenerhalt ohnehin geschafft.

Außerdem wichtig:

VfB Stuttgart - VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr)

Duelle in der Bundesliga: Sieben Spiele, sieben Trainer: In den vergangenen sieben Heimspielen gegen den VfL saßen mit Bruno Labbadia, Huub Stevens, Armin Veh, Jürgen Kramny, Hannes Wolf, Nico Willig und Pellegrino Matarazzo sieben verschiedene Trainer auf der Bank. Die Gesamtbilanz ist ausgeglichen: In 45 Spielen gab es 19 VfB-Erfolge und 20 Wolfsburger Siege.

Was Sie sonst noch wissen sollten: In der antiken Philosophie bezeichnet man als klassisches Dilemma die Wahl zwischen Möglichkeiten, die beidermaßen zu einem unerwünschten Ergebnis führen. Für Anhänger und Funktionsträger des VfB Stuttgart gleicht der Blick auf das Abstiegsduell zwischen Bielefeld und Hertha einem solchen Dilemma: Gewinnen die zwei Zähler hinter den Schwaben rangierenden Bielefelder, könnte der VfB auf einen direkten Abstiegsplatz zurückfallen, gewinnt die Hertha, ist der direkte Klassenerhalt kaum noch zu schaffen.

Aufzulösen ist das Dilemma nicht wirklich, aber eines ist sicher: Ein eigener Sieg daheim gegen Wolfsburg ist angesichts des schweren Restprogramms fast schon überlebenswichtig.

Außerdem wichtig:

Arminia Bielefeld - Hertha BSC (Samstag, 15.30 Uhr)

Duelle in der Bundesliga: Fans von torreichen Partien sollten vielleicht eher woanders zuschauen an diesem Spieltag: In 27 Partien gab es nur 50 Tore, im Schnitt weniger als zwei. Im Hinspiel gab es beim Herthaner 2:0-Sieg so gesehen ein regelrechtes Torfestival.

Was Sie sonst noch wissen sollten: Was wurde nicht geunkt, als der "Big City Club" aus der Hauptstadt Mitte März Felix Magath als Retter verpflichtete. Doch der altersmilde wirkende Ex-"Quälix" strafte alle Kritiker Lügen: Drei Spieltage vor Saisonende stehen die Herthaner über dem Strich, bei einem Sieg in Bielefeld haben sie die Relegation sicher. Wenn zeitgleich auch der VfB verliert, sind die Berliner auch im nächsten Jahr erstklassig.

Allerdings braucht es ja immer zwei zum Tangotanzen: Die auf Rang 17 rangierenden Bielefelder müssen unbedingt punkten. Bei einer Niederlagen könnten die Ostwestfalen den direkten Abstieg nicht mehr verhindern, im schlechtesten Fall betrüge auch der Abstand auf den Relegationsrang fünf Punkte bei noch zwei Partien.

Leider ist der Trend kein Freund der Ostwestfalen: Bielefeld hat aus den vergangenen acht Bundesliga-Spielen nur einen Punkt geholt und ist das schwächste Rückrunden-Team. Immerhin ein gutes Omen: Den letzten Sieg gab es gegen ein Team aus Berlin: Am 19. Februar siegte die Arminia mit 1:0 gegen Union.

Außerdem wichtig:

1. FSV Mainz 05 - Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr)

Duelle in der Bundesliga: Negativbilanzen aus Mainzer Sicht gefällig? Kein Problem: Gegen keinen anderen Verein in der Bundesliga hat Mainz so oft verloren wie gegen Bayern (23 Pleiten in 31 Spielen), gegen keinen so viele Gegentore kassiert (87), gegen keinen so oft eine 1:0-Führung noch verdaddelt.

Was Sie sonst noch wissen sollten: Woher der Begriff "Goldene Ananas" kommt, ist unklar. Manche Quellen behaupten, der Begriff gehe auf Plantagenarbeiter in Südamerika zurück, die ihren durch die Ernte von eben jener Frucht erlangten Verdienst im Vergleich zum Großhändler zu mickrig fanden.

Nun ja. Sicher aber ist, dass es in Mainz für beide Klubs um nichts mehr geht: Die Bayern sind Meister, die Mainzer pendeln jenseits von Gut und Böse im Tabellenmittelfeld umher, ohne Ambitionen in jedwede Himmelsrichtung.

Außerdem wichtig:

FC Augsburg - 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr)

Duelle in der Bundesliga: Das nennt man wohl Lieblingsgegner: Augsburg kassierte in 15 Bundesliga-Spielen gegen Köln nur zwei Niederlagen, sieben Mal kassierte der FCA kein Gegentor. Im Hinspiel fügten die Gäste den Kölnern die erste Heimniederlage der Saison zu.

Was Sie sonst noch wissen sollten: In Köln ist man traditionell recht schnell bei der Sache, wenn es um den Europapokal geht. Mitunter reichen zwei Siege zu Saisonbeginn, um von Glasgow und Mailand zu träumen. In dieser Saison ist der Traum allerdings mal wieder ein berechtigter. Von Champions League (eher unwahrscheinlich) über Europa League (wahrscheinlich) bis gar nichts (wahrscheinlich bis unwahrscheinlich) ist alles drin.

Sicher ist die Euphorie der Fans: Für das letzte Heimspiel der Saison in der kommenden Woche gegen den VfL Wolfsburg sollen rund 200.000 Kartenwünsche eingegangen sein. Da wird sogar der sonst so pragmatische Coach Steffen Baumgart hellhörig: "Dann muss ich schnell Bescheid sagen, denn ich brauche auch noch die eine oder andere Karte. Vielleicht nutze ich da meine Beziehungen als Trainer."

Außerdem wichtig:

TSG Hoffenheim - SC Freiburg (Samstag, 18.30 Uhr)

Duelle in der Bundesliga: In 23 Partien im Oberhaus gab es sechs Hoffenheimer Siege und sieben Freiburger Erfolge. Im Hinspiel siegten die Hoffenheimer durch einen Treffer von Chris Richards in der 94. Minute mit 2:1.

Was Sie sonst noch wissen sollten: Vor wenigen Wochen hoffte man im Kraichgau auf den ganz großen Wurf in Gestalt der Champions-League-Qualifikation. Sechs Spiele ohne Sieg später hofft man darauf, noch irgendwo auf den Trans-Europa-Express aufzuspringen. "Wir können nicht warten bis zum nächsten oder übernächsten Spiel. Wir sollten jetzt punkten. Für uns ist es ein sehr, sehr wichtiges Spiel", sagt Coach Sebastian Hoeneß.

Auch für den Gegner aus Freiburg geht es um die Königsklasse - die Breisgauer haben mit sechs Punkten mehr auf dem Konto allerdings die weitaus bessere Ausgangsposition. Mindestens 3.000 SC-Fans werden die Breisgauer begleiten. Freiburgs Trainer Christian Streich erwartet "laute Fans, aber entscheidend ist, dass sie fair, sportlich, korrekt und menschlich sind".

Außerdem wichtig:

Bayer Leverkusen - Eintracht Frankfurt (Montag, 20.30 Uhr)

Duelle in der Bundesliga: Gute Nachrichten für Freundinnen und Freunde des gewinnorientierten Offensivfußballs: In 73 Duellen gab es nur 13 Remis. In den jüngsten zehn Partien gab es immer einen Sieger, im Schnitt fielen dabei vier Tore. Ein 0:0 sucht man in der gesamten Historie vergeblich.

Was Sie sonst noch wissen sollten: Europas Zukunft trifft auf Europas Gegenwart: Bayer Leverkusen kämpft um die Qualifikation für die Champions League - und hat vor allem seit dem vergangenen Spieltag gute Karten. Während Leipzig und Freiburg Punkte abgaben, gewann die Werkself in Fürth und grüßt von Platz drei. `

Der Gegner aus Frankfurt wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über die Liga nicht für einen europäischen Wettbewerb qualifizieren. Das dürfte den allermeisten Menschen in "Mainhattan" aber schnurz sein. Denn die Eintracht spielt aktuell noch europäisch, am kommenden Donnnerstag geht es daheim gegen West Ham um den Einzug ins Europa-League-Finale. Wen kümmert da die nächste Saison?

Außerdem wichtig:

Borussia Mönchengladbach - RB Leipzig (Montag, 20.30 Uhr)

Duelle in der Bundesliga: Angst und Schrecken in Mönchengladbach - RB Leipzig kommt. In elf Bundesligaspielen gab es nur einen Sieg und sieben Niederlagen, gegen kein anderes Team ist die Bundesliga-Bilanz der Borussen so schwach.

Was Sie sonst noch wissen sollten: Im Hinspiel feierte ein in Deutschland erstaunlich schlecht beleumundeter Trainer sein Debüt auf der Bank von RB Leipzig: Domenico Tedesco führte sein neues Team zu einem verdienten 4:1-Erfolg - und in der Folge wieder dahin zurück, wo es dem Konzern-Anspruch zufolge hingehört: Leipzig ist auf Rang vier auf Kurs Champions League, in der Tedesco-Tabelle seit dem 15 Spieltag sind nur die Bayern besser. Ganz nebenbei steht RB im DFB-Pokalfinale und im Europa-League-Halbfinale.

Überraschend ist das alles eigentlich nicht, denn auch bei seinen vorigen Stationen in Deutschland feierte der in Schwaben aufgewachsene Tedesco Erfolge: Erzgebirge Aue rettete er vor dem Abstieg aus Liga zwei, Schalke 04 führte er zur Vizemeisterschaft.

Außerdem wichtig: