Thomas Tuchel, Cheftrainer vom FC Bayern München

Pressekonferenz des FC Bayern München Tuchel über Mané - "Eklatanter Vorfall mit reinigender Wirkung"

Stand: 14.04.2023 14:23 Uhr

Die Niederlage bei Manchester City, der Kabinen-Vorfall mit Sadio Mané - nach der turbulenten Woche beim FC Bayern München hat Thomas Tuchel in der Pressekonferenz seine Sicht auf die Dinge dargelegt.

Vor allem der Zoff um Sadio Mané stand am Freitagmittag (14.04.23) im Mittelpunkt: "Das hat uns natürlich beschäftigt, ich habe es selbst nicht in der Kabine miterlebt. Im Laufe des Abends und auch am Mittwoch habe ich dann mit allen Beteiligten gesprochen. Es war ein eklatanter Vorfall, deshalb haben wir die Konsequenzen auch klar an alle kommuniziert, die hier beim FC Bayern arbeiten."

Tuchel - "Hatte auch eine reinigende Wirkung"

Sportschau, 14.04.2023 15:00 Uhr

Nach übereinstimmenden Medienberichten war es nach der Manchester-Pleite zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Sadio Mané und Leroy Sané gekommen. Die Bayern bestätigten den Vorgang bislang nur indirekt, indem sie Mané wegen eines "Fehlverhaltens" aus dem Kader für das bevorstehende Bundesligaspiel am Samstag (15.04.2023, Liveticker und Audiostream bei sportschau.de und Ausschnitte ab 18 Uhr in der Sportschau) gegen die TSG Hoffenheim strichen.

Trainer sieht eine "reinigende Wirkung"

Tuchel weiter: "Wie die beiden Beteiligten und alle anderen Spieler damit umgegangen sind, das hatte schon eine reinigende Wirkung." Mané habe sein Fehlverhalten eingesehen und sich entschuldigt. Der Coach: "Ich kenne Sadio und sein Umfeld sehr lange, er hat sich nie so etwas zuschulden kommen lassen. Deshalb hat er jetzt auch weiterhin mein Vertrauen."

Mané hat Tuchel "als Verteidiger und Anwalt an seiner Seite"

Sportschau, 14.04.2023 15:00 Uhr

Wie die sportliche Zukunft Manés aussieht, erscheint offen. Tuchel gibt zu: "Die Situation ist gerade schwierig für ihn. Ich sehe ihn in jedem Training und sehe seine Qualität. Er muss in jeder kleinen Situation, in der er reinkommt, gut für den FC Bayern spielen."

Seit dem 25. März ist Tuchel Trainer beim FC Bayern München. In der Bundesliga gelangen ihm zwei Siege, in den K.o.-Wettbewerben sieht es aber schlimm aus: Im DFB-Pokal schied der Rekordsieger zu Hause gegen den SC Freiburg aus, in der Champions League droht nach dem 0:3 bei Manchester City im Hinspiel ebenfalls das vorzeitige Scheitern.

Die ersten drei Wochen sind "sehr intensiv"

Über seine ersten drei Wochen sagt der Trainer: "Es ist sehr intensiv, aber es scheint von außen deutlich unruhiger als es intern ist. So etwas in der Kabine gehört auch mal dazu, auch wenn natürlich über die Stränge geschlagen wurde. Aber hier drinnen herrscht Ruhe, der Fokus liegt auf dem Sport. Natürlich haben unsere Spieler auch eine Vorbildfunktion, aber darüber hätten wir nicht reden müssen, wenn der Vorfall in der Kabine geblieben wäre. So war es immerhin vorbildlich, wie Sadio anschließend mit der Sache umgegangen ist. Wenn so etwas ein Beweis dafür ist, dass die Mannschaft lebt, dann hätte ich den eigentlich nicht gebraucht."

Mit Blick auf das Rückspiel in einer Woche gegen Manchester City sieht Tuchel mehr als das "Pfeifen im Walde", also die üblichen Durchhalteparolen. "Es erscheint zwar fast unmöglich. Aber wenn wir den Berg bezwingen wollen, müssen wir Schritt für Schritt gehen, und da sehe ich die Mannschaft auf einem sehr guten Weg. Gefehlt hat, dass wir in den sehr guten Phasen in Manchester dafür auch eine Bestätigung bekommen hätten."

"Zu schlampig" - Harte Kritik an Gnabry

Relativ deutliche Worte fand er für die (Nicht-)Leistung von Serge Gnabry, der bei den Citizens auf der Neun agierte und gar nichts geregelt bekam: "Serge hat zwar Räume gefunden, war dann aber immer wieder zu schlampig und hatte technische Fehler." Thomas Müller sei für das Rückspiel zwar eine Option, aber Tuchel erklärte: "Eigentlich sehe ich Thomas lieber in der zweiten Linie um einen Stürmer herum spielen."