Jan-Niklas Beste (1. FC Heidenheim 1846) mit Ball

Aufsteiger noch ohne Erfolg Heidenheim, Darmstadt und die Sehnsucht nach den ersten Punkten

Stand: 01.09.2023 16:11 Uhr

Zwei Spiele, zwei Niederlagen - für die beiden Bundesliga-Aufstieger Heidenheim und Darmstadt ging der Saisonauftakt schief. Am dritten Spieltag sollen endlich Punkte her. Es gibt Hoffnungsträger.

So hat die Geburt des Sohnes am vergangenen Wochenende Jan-Niklas Beste zu einem glücklichen Menschen gemacht. Und um ein Haar wäre der Mittelfeldspieler des 1. FC Heidenheim auch auf dem Fußballplatz noch zum Helden geworden. Mit seinem herrlichen Freistoßtor hatte er seinen Klub gegen Hoffenheim in Führung geschossen und nach dem 2:0 hatte alles nach dem ersten Sieg des Aufsteigers in der Bundesliga ausgesehen.

Es kam bekanntlich anders. Die TSG drehte die Partie, gewann noch mit 3:2 und stürzte den FCH in eine ordentliche Depression. "Wir haben das Spiel komplett im Griff gehabt", betonte Trainer Frank Schmidt, der sich sogar "im falschen Film" sah.

Heidenheim und Darmstadt - zwei Spiele, null Punkte

Null Punkte nach zwei Spielen - und jetzt geht es für die Heidenheimer am Freitagabend (01.09.2023, ab 20.30 Uhr live in der Radio-Reportage und im Ticker bei der Sportschau) zu Borussia Dortmund. Schmidt und Co. wollen die schwierige Aufgabe bei Borussia Dortmund mit dem nötigen Respekt, aber auch mit viel Mut angehen. "Wir machen uns nicht in die Hose und werden unser Bestes geben. Frei raus, mutig sein - das ist unsere DNA. Ich will keine Mannschaft sehen, die mit großen Augen über den Platz läuft", sagt Schmidt.

Einer der größten Hoffnungsträger des Aufsteigers ist Beste. In der Aufstiegssaison war er zweitbester Torschütze und Top-Scorer des Zweitliga-Meisters. Beste hat in der Jugend das Fußballspielen beim westfälischen VfL Mark und bei der Hammer SpVg gelernt, ehe er mit gerade einmal neun Jahren zu Borussia Dortmund wechselte.

Glück in Heidenheim gefunden

Nach seiner Zeit in der Nachwuchsabteilung des BVB und einem Einsatz 2017 in der 1. DFB-Pokalhauptrunde im Dortmunder Profiteam hatte er einen Vertrag bei Werder Bremen unterschrieben. Doch der Bundesligist setzte ihn zuerst nur im Regionalliga-Team ein.

Bremen lieh ihn dann zum damaligen niederländischen Erstligisten FC Emmen und anschließend für zwei Spielzeiten zum deutschen Zweitligisten SSV Jahn Regensburg aus. Im Sommer 2022 wechselte Beste dann zum 1. FC Heidenheim - und scheint dort sein Glück gefunden zu haben.

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Lieberknecht: "Haben Lehrgeld bezahlt"

Keine Punkte konnte wie Heidenheim bislang auch der zweite Aufsteiger, Darmstadt 98, ergattern. Das 0:1 zum Auftakt bei Eintracht Frankfurt war unglücklich, das jüngste 1:4 auf eigenem Gelände gegen Union Berlin eine Klatsche.

"Wir haben Lehrgeld bezahlt", sagte Trainer Torsten Lieberknecht ganz offen. "Meine Aufgabe ist es nun, die Mannschaft wieder aufzurichten und ihr Mut für die nächste Aufgabe zu machen", so der Coach.

Leider führt die Hessen das dritte Bundesligaspiel ausgerechnet jetzt zu Bayer Leverkusen (02.09.2023, ab 15.30 Uhr live in der Radio-Reportage und im Ticker bei der Sportschau). Jenem Team, das gerade die Bundesliga aufrollt und von vielen als aussichtsreichster Herausforderer von Bayern München gesehen wird.

Darmstadt 98: Pfeiffer und Skarke zurück

In einer solchen Situation dürften positive Impulse von außen gut tun. Und die hat Darmstadt bekommen. In Luca Pfeiffer und Tim Skarke holten die Lilien im Schlussspurt des Transferfensters zwei alte Bekannte zurück nach Südhessen.

Beide hatten den Klub 2022 nach erfolgreicher Zeit verlassen, hatten ihr Glück schon damals in der Bundesliga gesucht. Doch weder Pfeiffer (beim VfB Stuttgart) noch Skarke (bei Union Berlin) konnten sich bei ihren neuen Vereinen so richtig durchsetzen. Skarke bekam als Leihspieler in der Rückrunde wenigstens im Trikot von Schalke Spielpraxis.

Mehr Durchschlagskraft nach vorn

Beide Zugänge dürften 98 mehr Durchschlagskraft nach vorn verleihen - was nach Betrachten der bisherigen beiden Bundesliga-Auftritte ach dringend nötig ist. Skarke war im Sommer 2019 vom 1. FC Heidenheim zu den Lilien gestoßen und war in den drei Jahren meist Stammspieler gewesen. In drei Jahren kam er auf 81 Pflichtspiel-Einsätze, erzielte dabei 13 Tore und legte weitere sieben Treffer auf.

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Kein Bundesligatreffer gelang bislang Luca Pfeiffer. Dass er in seinen beiden bisherigen Einsätzen für das Team von Torsten Lieberknecht mit zwei Pfostenschüssen zweimal zumindest sehr nah dran war, macht aber Hoffnung auf ein Ende der Durststrecke und damit auf eine Besserung bei Darmstadt 98. "Man hat gesehen, dass er uns weiterhilft. Das ist wichtig", betont Lieberknecht. Sie alle hoffen jetzt auf den Durchbruch - in Leverkusen.