Eishockey | Weltmeisterschaft Eishockey-WM: Finnland feiert Double nach dramatischem Finale

Stand: 29.05.2022 22:18 Uhr

Das Finale der Eishockey-WM 2022 war an Spannung kaum zu überbieten. Kanada rettete sich mit zwei späten Treffern in die Verlängerung - aber da jubelte Gastgeber Finnland und ist Weltmeister.

Eishockey-Olympiasieger Finnland hat bei der WM im eigenen Land seinen vierten Titel gewonnen und als zweites Team das Double geschafft. Wie Nachbar Schweden vor 16 Jahren sicherte sich die Mannschaft von Trainer Jukka Jalonen mit dem 4:3 (0:0, 0:1, 3:2, 1:0) nach Verlängerung im turbulenten Endspiel gegen Titelverteidiger Kanada nach dem Olympia-Triumph auch WM-Gold.

Mikael Granlund (45. Minute/46.), Joel Armia (55.) und Sakari Manninen (67.) als entscheidender Mann erzielten die Tore für die Finnen, die damit erfolgreich Revanche für die 2:3-Niederlage nach Verlängerung im Finale im vergangenen Jahr in Riga nahmen.

Für die Kanadier, die mit 27 WM-Titeln weiter gemeinsam mit Russland Rekordweltmeister sind, trafen Dylan Cozens (25.), Zach Whitecloud (58.) und Max Comtois (59.). Die "Sbornaja" war wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine von der WM ausgeschlossen worden.

Cozens bricht den Bann

Nach einem ausgeglichenen, torlosen ersten Drittel hatte Cozens im Endspiel den Bann gebrochen, der Stürmer war im Powerplay erfolgreich. Finnland drängte vehement auf den Ausgleich und profitierte von Zeitstrafen gegen die Kanadier. Granlund traf bei fünf gegen drei vor 11.487 Zuschauern zum 1:1. Beim Abwehrversuch verletzte sich Chris Driedger im Tor der Kanadier und wurde durch Matt Tomkins ersetzt.

Gut 100 Sekunden später musste der neue Goalie schon hinter sich greifen: Granlund war erneut in Überzahl erfolgreich und drehte das Spiel. Kanada wehrte sich nach Kräften gegen die Niederlage, doch Armia stellte auf 3:1.

Strafzeit begünstigt Finnlands Siegtor

Gut zwei Minuten vor Schluss ging Tomkins zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis, der Plan ging auf, Whitecloud traf kurz darauf - das Tor wurde nach Videocheck gegeben. Nur 48 Sekunden später erzwang Comtois die Verlängerung, wieder hatte Tomkins auf der Bank Platz genommen.

In der Overtime musste Thomas Chabot auf die Strafbank, Manninen nutzte den Vorteil und schoss die Finnen zum Gold.

Bronze geht an Tschechien

Zuvor hatte sich der zwölfmalige Goldmedaillengewinner Tschechien mit Bronze getröstet. Nach einem wahren Torrausch im letzten Drittel schlug das Team um Hattrick-Schütze David Pastrnak die USA im Spiel um Platz drei mit 8:4 (1:3, 1:0, 6:1). 

Die USA, letztmals 1960 Weltmeister und seither 15-mal im Halbfinale gescheitert, waren mit einer 3:2-Führung ins Schlussdrittel gegangen, dann schlugen Pastrnak dreimal und David Kampf zweimal zu, außerdem traf Roman Cervenka.