Moritz Wagner (l) und Maodo Lo jubeln nach einem Korb.

WM-Auftakt gegen Japan Deutsches Basketball-Team bleibt entspannt

Stand: 25.08.2023 09:07 Uhr

Das deutsche Team geht bei der Basketball-WM selbstbewusst in ihr Auftaktspiel gegen Gastgeber Japan. Für den Weltverband gehört die deutsche Auswahl hinter den USA zu den Topfavoriten auf den Titel.

Ein bisschen verschlafen sieht Moritz Wagner noch aus. Der deutsche NBA-Profi kämpft vor dem WM-Start in Okinawa mit dem Jetlag. "Aber es wird immer besser", sagt Wagner.

Moritz Wagner - "Großer Fan von Gordon Herbert"

Sportschau

Sieben Stunden Zeitverschiebung bei über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit: "Unser Spiel gegen Japan wird das auf keinen Fall beeinflussen", ist sich Moritz Wagner sicher. Heute beginnt das Turnier für die deutsche Auswahl mit dem Spiel gegen die Gastgeber (14.10 Uhr MESZ, live im Sportschau-Ticker).

Schönes Quartier für DBB-Auswahl

"Wir bleiben einfach drinnen", kontert Bundestrainer Gordon Herbert die Wetterfrage mit einem Schmunzeln. Seine Mannschaft hat es gut getroffen, gemeinsam mit den anderen Teams aus den WM-Gruppen E und F residieren die Deutschen in einem großen Hotelkomplex direkt am Ufer des ostchinesischen Meers.

Okinawa ist eine der südlichsten der insgesamt 14.125 japanischen Inseln. Die meisten Bauten auf der Insel haben die goldenen Zeiten schon länger hinter sich. Idyllisch wirkt das alles nicht, aber der Blick auf den türkisblauen Pazifik beeindruckt auch die deutschen Nationalspieler.

Raketenstart stört Schlaf der Sportler

An der Konzentration auf die sportlichen Aufgaben ändert aber weder die spezielle japanische Urlaubsatmosphäre etwas noch der Alarm des Innenministeriums nachts um vier per schrillem Warnton und japanischer Nachricht aufs Handy. "Raketenstart, Raketenstart aus Nordkorea", lautete die Nachricht.

Einige Minuten später gab es dann die Entwarnung. Der gescheiterte Versuch Nordkoreas, einen Spionagesatelliten ins All zu schießen, hatte keinerlei Auswirkungen auf Japan und Okinawa.

Deutsche Mannschaft fühlt sich sicher

"Es war beängstigend", sagt Sloweniens NBA-Superstar Luca Doncic am Morgen danach, "ich habe nicht viel Schlaf abbekommen." Die deutschen Spieler nehmen es leichter. "Ich habe es gar nicht mitbekommen, weil ich mein Handy entsprechend ausgestellt hatte", sagt Moritz Wagner: "Natürlich ist das ein bisschen komisch, aber so lange um mich herum niemand nervös wird, werde ich das auch nicht, habe ich mir vorgenommen."

Sein Trainer dachte zuerst, es hätte an der Tür geklingelt. "Die Nachricht war dann ja auf Japanisch, erst als ich den Fernseher angestellt habe, habe ich begriffen, was los ist. Aber wir machen uns keine Sorgen", sagt Gordon Herbert: "Japan ist sehr sicher." Tatsächlich kommen derartige Alarme auf Okinawa offensichtlich häufiger vor.

Selbst die Stars werden kaum erkannt

Die große WM-Euphorie sucht man auf der Insel noch vergebens. Die deutschen Spieler und sogar NBA-Star Luca Doncic können auch außerhalb des Mannschaftshotels unbehelligt Kaffee trinken gehen. Die japanischen Fans erkennen die Teamkleidung, aber nicht unbedingt, wer darin steckt.

Auf Slowenien und Doncic kann die deutsche Mannschaft in der Zwischenrunde treffen. In der Vorrunde geht es nach dem Spiel gegen Japan dann am Sonntag (10.30 Uhr MESZ) gegen Australien und am Dienstag (9.30 Uhr MESZ) gegen Finnland. "Todesgruppe hat das jemand genannt", sagt Gordon Herbert.

Moritz Wagner bleibt locker

Tatsächlich ist die Vorrunden-Gruppe E im Vergleich zu den anderen bei dieser WM stark besetzt. Aber ein Sieg gegen Japan ist ebenso Pflicht wie gegen den EM-Viertelfinalisten Finnland, der mit NBA-Allstar Lauri Markkanen angereist ist. Am kompliziertesten dürfte das Spiel gegen die mit NBA-Profis gespickte Auswahl Australiens werden. Die zwei bestplatzierten Teams der Vorrunde qualifizieren sich für die Zwischenrunde.

Erst für die K.o.-Runde würde die deutsche Mannschaft auf die Philippinen umziehen. So weit denkt Moritz Wagner aber noch lange nicht. Erstmal kommen seine Eltern pünktlich zum Auftaktspiel nach Okinawa: "Und ich habe jetzt erstmal eh nur Japan im Kopf."