Letztlich vergebens: Der Touchdown von Raheem Mostert für die Miami Dolphins

Dolphins und Packers NFL: Niederlagen für zwei Playoff-Anwärter

Stand: 12.12.2023 07:53 Uhr

Die Miami Dolphins und Green Bay Packers haben in der US-Football-Profiliga NFL zum Abschluss des 14. Spieltages überraschende Niederlagen kassiert.

Die Miami Dolphins, die eine der besten Offensiven der Liga bilden, verloren am Montagabend (11.12.2023/Ortszeit) trotz zwischenzeitlich deutlicher Führung zu Hause gegen die Tennessee Titans mit 27:28. Die Green Bay Packers unterlagen auswärts den New York Giants mit 22:24.

Während Miami trotz der Niederlage die eigene Division AFC East weiterhin souverän anführt und klar auf Playoff-Kurs liegt, verpassten die Packers einen wichtigen Schritt Richtung Endrunde.

San Francisco 49ers stehen bereits in den Playoffs

Durch die Niederlage steht Green Bay, das am Sonntag durch einen Erfolg gegen Super-Bowl-Sieger Kansas City Chiefs für Aufsehen gesorgt hatte, bei einer Bilanz von sechs Siegen und sieben Niederlagen. In der Conference NFC sind die Packers damit bilanzgleich mit fünf weiteren Teams.

Durch das Ergebnis in New York stehen zudem die San Francisco 49ers als erstes Playoff-Team der laufenden Saison fest. Das Team aus Kalifornien kann nicht mehr von einem der ersten sieben Plätze in der NFC verdrängt werden.

Wutausbruch bei Patrick Mahomes

Die New England Patriots haben dagegen vier Wochen nach ihrem Gastspiel in Frankfurt keine Chance mehr auf die Teilnahme an den Playoffs. Star-Quarterback Patrick Mahomes von den Kansas City Chiefs arbeitete sich unterdessen an den Schiedsrichtern ab

Trotz des Sieges am Donnerstag gegen die Pittsburgh Steelers (21:18) scheiterte der sechsmalige Super-Bowl-Champion New England so früh wie nie seit der Saison 2000/2001, weil die Cincinnati Bengals 34:14 gegen die Indianapolis Colts gewannen.

Eine historisch seltene Niederlage kassierte der deutsche Fullback Jakob Johnson. Mit den Las Vegas Raiders unterlag er zu Hause gegen die Minnesota Vikings 0:3. Es war das erste Mal seit 16 Jahren und insgesamt erst das siebte Mal in der Super-Bowl-Ära (seit 1966/67), dass eine Begegnung in der regulären Spielzeit mit diesem Minimal-Resultat endete.

Patrick Mahomes rastet aus

Schlecht verlief der Spieltag am Sonntag auch für die Finalisten des vergangenen Super Bowls. Der aktuelle Champion Kansas City Chiefs kassierte im Heimspiel gegen die Buffalo Bills ein 17:20 und damit die zweite Niederlage nacheinander. Dabei wurde ein Touchdown der Gastgeber eine Minute vor dem Ende wegen einer fragwürdigen Strafe zurückgenommen. "Mir fehlen die Worte", sagte Star-Quarterback Patrick Mahomes.

Der Superstar musste von den Mitspielern laut brüllend zurückgehalten werden und hatte selbst mit Abstand auf der Pressekonferenz noch immer kein Verständnis für die Unparteiischen. "Das ist echt schwer zu schlucken", beschwerte sich Mahomes. Chiefs-Trainer Andy Reid nannte die Szene sogar "peinlich für die NFL".

Sichtlich bedient: Patrick Mahomes

Sichtlich bedient: Patrick Mahomes

Eine sehr kleinliche Entscheidung

Was passiert war? Der Super-Bowl-Champion sorgte mit einem cleveren, mutigen und brillant ausgeführten Trickspielzug für den vermeintlich siegbringenden Touchdown. Mahomes warf zu Travis Kelce, der lief ein paar Schritte mit dem Ball und warf ihn dann weiter zu Kadarius Toney. Der hatte freie Bahn und erzielte den Touchdown - die Fans im Arrowhead Stadium feierten.

Das Problem: Toney hatte sich etwas zu weit vorne aufgestellt, zu Beginn des Spielzuges war seine Fußspitze näher an der Endzone als der Ball. Das ist nicht erlaubt. "In meiner Karriere hat noch nie jemand für Abseits der Offensive ein Foul gepfiffen, und wenn sie darauf achten, dann warnen sie dich. Es gab keine einzige Warnung in der Partie. Und dann so eine Entscheidung in den letzten Minuten des Spiels?", klagte Mahomes.

Die Chiefs führen nach der Pleite ihre Divison zwar noch immer an und müssen sich um die Qualifikation für die Playoffs keine großen Sorgen machen. Heimrecht aber werden die erfolgsverwöhnten Footballer wohl keins haben, der Rückstand auf die Baltimore Ravens und die Miami Dolphins ist nun schwer aufzuholen bei nur noch vier ausstehenden Partien.

Schwache Bilanz der Eagles

Auch die Philadelphia Eagles verloren das zweite Spiel nacheinander. Sie unterlagen bei den Dallas Cowboys im wegweisenden Divisions-Duell 13:33. Beide Mannschaften stehen in der National Football Conference (NFC) nun bei zehn Siegen und drei Niederlagen - ebenso wie die San Francisco 49ers, die durch ein 28:16 gegen die Seattle Seahawks ihr fünftes Spiel in Serie gewannen.

Die Detroit Lions um Amon-Ra St. Brown haben zum zweiten Mal binnen drei Spielen eine Niederlage kassiert und müssen nach dem 13:28 gegen die Chicago Bears womöglich doch noch um die Playoff-Teilnahme bangen. Mit nun vier Niederlagen sind Rang eins in der NFC North und die sichere Qualifikation bei noch vier ausstehenden Partien in Gefahr - zumal es noch zweimal gegen den Divisions-Rivalen Minnesota Vikings geht. 

Ganz schwache Fangquote bei St. Brown

St. Brown hatte eine für seine Verhältnisse schwache Partie und fing nur drei der elf Pässe in seine Richtung für insgesamt 21 Yards. So wenig Raumgewinn hatte er in der ganzen Saison noch nicht. Ein Bruder-Duell mit Equanimeous St. Brown kam nicht zustande, weil der Passempfänger der Chicago Bears mit einem Muskelfaserriss in der Brust nicht auflaufen konnte.

Die Lions schadeten sich mit drei Ballverlusten selbst. Quarterback Jared Goff hatte zwei Interceptions, dazu kam ein Fumble nach einem misslungenen Snap. Für die Bears um Spielmacher Justin Fields war es der fünfte Sieg und der dritte aus den vergangenen vier Partien. 

Ravens bleiben an der Spitze

In der hart umkämpften AFC North verteidigten die Baltimore Ravens durch das 37:31 nach Verlängerung gegen die Los Angeles Rams den Vorsprung an der Spitze. Mit nun 10 Siegen in 14 Spielen hat das Team um Quarterback Lamar Jackson weiter zwei Siege Vorsprung auf die Cleveland Browns, die ihr Heimspiel gegen die Jacksonville Jaguars 31:27 gewannen.

Die Cincinnati Bengals hielten mit dem 34:14 gegen die Indianapolis Colts ihre Playoff-Chancen am Leben und sorgten zugleich dafür, dass die Jaguars ihren Vorsprung auf die Colts trotz der eigenen Niederlage verteidigten. 

Tampa Bay ringt die Falcons nieder

In der NFC South holten die Tampa Bay Buccaneers ein 29:25 gegen die Atlanta Falcons und kommen damit nun ebenfalls auf sechs Siege und sieben Niederlagen. Weil die New Orleans Saints ihr Duell mit den Carolina Panthers 28:6 gewannen, haben die Bucs, die Falcons und die Saints vier Wochen vor dem Ende der Hauptrunde die gleiche Bilanz.

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