Karl Geiger in Willingen

Skispringen | Weltcup Geiger holt Gelbes Trikot in Willingen zurück

Stand: 30.01.2022 17:18 Uhr

Karl Geiger fährt im Gelben Trikot zu den Olympischen Spielen. Beim Heimweltcup in Willingen musste er sich nur dem Norweger Marius Lindvik geschlagen geben.

Skispringer Marius Lindvik hat den letzten Wettbewerb vor den Olympischen Winterspielen für sich entschieden. Der Norweger gewann das zweite Einzel-Springen am Sonntag (30.01.2022) beim Weltcup in Willingen mit Sprüngen auf 140 und 144,5 Metern (243,8 Punkte).

Auch Karl Geiger glückte eine gelungene Generalprobe vor Peking. Der Oberstdorfer sprang 139,5 und 140 Meter auf der Mühlenkopfschanze und wurde mit 5,1 Punkten Rückstand auf Lindvik Zweiter.

Damit holt sich Geiger auch das Gelbe Trikot des Führenden im Gesamt-Weltcup von Vortagessieger Ryoyu Kobayashi zurück, der das Podest als Vierter verpasste. Dort stand neben Lindvik und Geiger Cene Prevc aus Slowenien (235,6 Punkte).

Eisenbichler schäumt vor Wut

Für Markus Eisenbichler lief es dagegen enttäuschend. Nach dem ersten Durchgang noch auf Rang drei, musste sich der Siegsdorfer nach einem zweiten Sprung auf nur 115,5 Meter mit Platz elf zufrieden geben.

"Es kotzt mich an, dass man einfach nicht warten kann", fluchte Eisenbichler im ZDF-Interview in Richtung Jury: "Gestern war ich selber schuld. Aber heute war straffer Aufwind. Bei minus 10 (Windpunkten, Anm. d. Red.) hast du keine Chance, die anderen bekommen -20 oder -25. Scheiße ist das!"

Durchwachsenes deutsches Ergebnis

Neben Geiger schaffte es kein weiterer DSV-Athlet in die Top Ten. Stephan Leyhe wurde auf seiner Heimschanze 17., Andreas Wellinger landete fünf Plätze dahinter. Severin Freund, der am Vortrag noch mit Platz vier geglänzt hatte, musste sich mit Rang 24 zufrieden geben.

Pius Paschke erwischte keinen guten ersten Sprung und verpasste als 33. den finalen Durchgang. Auch Constantin Schmid schaffte es trotz idealer Voraussetzungen nicht in die Top 30. "Ich bin richtig wütend, weil das nicht hätte sein müssen", sagte Schmid nach seinem enttäuschenden vorletzten Platz.

Eisenbichler zur Halbzeit auf Platz drei

Nachdem bereits das Springen am Samstag aufgrund der Wetterverhältnisse mehr einer Lotterie glich, beeinflusste der Wind die Sprünge auch am Sonntag wieder. Prevc kam mit den Bedingungen im ersten Durchgang am besten zurecht und schwang sich mit 148 Metern an die Spitze. Eisenbichler und Geiger blieben mit Rang drei und fünf auf Tuchfühlung.

Im finalen Durchgang setzte zunächst Stefan Kraft ein Ausrufezeichen. Nach zuletzt durchwachsenen Leistungen stand der dreifache Weltmeister dank optimaler Windbedingungen 149 Meter. "Das hat gut getan. Es war auch heute wieder ein Kampf mit der Schanze. Aber ich habe einen anderen Zugang gefunden. Es hat sehr viel Spaß gemacht", sagte der schlussendlich sechstplatzierte Österreicher im ZDF.

Doch die nächste Bestmarke folgte prompt – und zwar durch Kobayashi, der im ersten Durchgang noch mit Rang zwölf hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Der Sieger der Vierschanzentournee konterte Kraft mit einer schnellen Anlaufgeschwindigkeit und setzte sich mit 152 Metern an die Spitze.

Geiger: "Mit Platz zwei bin ich sehr zufrieden"

Danach wurde der Anlauf wieder verkürzt. Das konnte auch Geiger nutzen und bestätigte seine Form mit einem Satz auf 144,5 Metern. "Das war ein cooler Wettkampf, nachdem mich das gestern echt geärgert hat. Mit Platz zwei bin ich sehr zufrieden", freute er sich im Anschluss.

Eisenbichler erwischte dagegen schlechte Windverhältnisse beim zweiten Sprung und musste sich weit hinten im Feld einsortieren. Tages-Sieger Lindvik konnte den Wind ideal nutzen und feierte seinen dritten Weltcup-Sieg in dieser Saison.