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Teamspringen in Lahti Deutsches Team springt hinterher

Stand: 25.03.2023 22:28 Uhr

Die deutschen Skispringer haben beim Teamwettkampf im finnischen Lahti den möglichen Sprung auf das Podest verpasst. Auch Patzer der Konkurrenz wurden nicht genutzt. Zur Halbzeit lag das DSV-Quartett noch auf Podiumskurs, am Ende stand lediglich der fünfte Rang zu Buche.

Die deutschen Skisprung-Männer haben am vorletzten Weltcup-Wochenende des Winters einen weiteren Platz auf dem Treppchen verpasst. In der Besetzung Andreas Wellinger, Felix Hoffmann, Markus Eisenbichler und Karl Geiger reichte es im Teamspringen am Samstag (25.03.2023) nur zum fünften Platz. Dabei lagen sie lange Zeit aussichtsreich im Rennen, zeigten aber im zweiten Durchgang bis auf eine Ausnahme keine richtig guten Sprünge.

Der Sieg ging an die überlegenen Österreicher, die sich mit knapp 26 Punkten vor Slowenien und Polen durchsetzten. Das Quartett aus Slowenien zeigte dabei großes Kämpferherz und konnte sogar einen 95-Meter-Hüpfer von Domen Prevc im ersten Durchgang kompensieren.

Horngacher bemängelt fehlende "Klasse"

Dem deutschen Team habe heute einfach die "Klasse" gefehlt, befand Bundestrainer Stefan Horngacher nach dem Wettkampf im ZDF: "Wir haben zu viele Fehler gemacht. Wir waren zu früh am Schanzentisch und hatten einen Fast-Sturz bei der Landung. Zufrieden bin ich mit Felix Hoffmann, der seine Teampremiere super gemeistert hat. Er hat zwei sehr gute Sprünge gezeigt. Der Rest war heute zu wenig."

Eisenbichler stürzt fast bei der Landung

Nach eher schwächeren Trainingsversuchen zeigte Andreas Wellinger im ersten Durchgang trotz ungünstiger Winde kurz nach dem Absprung einen soliden Sprung auf 119,5 Meter. Damit lag das deutsche Team zunächst auf Rang zwei. Felix Hoffmann rechtfertigte bei seinem ersten Einsatz in einem Teamspringen die Nominierung für den letzten Weltcup der Saison. Der Thüringer bestätigte die Eindrücke aus den Trainings und sprang die gleiche Weite wie Wellinger. Damit schob sich das DSV-Quartett knapp an Österreich vorbei an die Spitze.

Markus Eisenbichler zeigte mit 126 Metern den bis dahin weitesten Sprung, hatte aber einmal mehr Probleme bei der Landung und wäre fast nach vorne übergekippt. So bekam er zahlreiche Punkte abgezogen, wodurch sich Österreich nach den 128,5 Metern von Jan Hörl wieder vorbeischieben konnte. Karl Geiger war bei seinem ersten Sprung erst deutlich zu früh, dann etwas zu passiv und landete so schon bei 116,5 Metern. Damit lag das deutsche Team zur Halbzeit auf dem dritten Rang, Polen schob sich durch Kamil Stoch noch auf Rang zwei hinter Österreich.

Wellinger verpasst Absprung und lässt Meter liegen

Im zweiten Durchgang verlor Andreas Wellinger weiter Boden auf die vor ihm liegenden Kontrahenten und musste nun auch Slowenien vorbeiziehen lassen. Nach seinen 117,5 Metern wuchs der Rückstand auf Polen (132 Meter durch Piotr Zyla) von knapp fünf auf nun 21 Meter an. Ganz vorne lag weiter Österreich. "Der Sprung war zu früh, dann läuft der Ski nicht richtig rein und so fehlt am Ende die Höhe im Hang", lautete seine knappe Analyse. Vor dem Sprung herrschte zudem Unklarheit, in welcher Reihenfolge gesprungen wird, dadurch kam zusätzlich Unruhe rein. Das wollte Wellinger aber nicht als Ausrede gelten lassen, sein Sprung sei einfach nicht gut genug gewesen.

Hoffmann zeigte auch im zweiten Durchgang keine Nerven, hatte seine Technik voll im Griff und grinste nach seinen 127 Metern in die Kameras. Da aber auch seine Kontrahenten nicht wesentlich kürzer sprangen, konnte er nicht wirklich etwas gutmachen. Trotzdem war er "sehr zufrieden" mit seinem Auftritt. Auch die 121 Meter von Eisenbichler sorgten für keine Verbesserung der Position des deutschen Team, entsprechend frustriert winkte er ab. Das Podest war mit nun 13 Meter Rückstand außer Reichweite. "Ich bin mit dem ganzen Tag heute nicht zufrieden. Die Schanze liegt mir eigentlich extrem gut, aber ich baue immer so kleine Fehler ein am Absprung und bei der Landung. Das muss ich einfach abstellen. Es tut mir leid für meine Teamkollegen", erklärte Eisenbichler anschließend.

Karl Geiger musste schließlich bei sehr wechselhaften Bedingungen vom Balken und kam auf 125 Meter. So zog auch noch Norwegen um die Winzigkeit von 0,3 Punkten am deutschen Team vorbei.