Skispringen | Weltcup in Willingen Althaus wird Zweite in Willingen - Freitag schwer gestürzt

Stand: 29.01.2022 14:40 Uhr

Das erste Einzelspringen der Frauen beim Weltcup in Willingen wurde aufgrund der Windverhältnisse vorzeitig beendet. Ein Sturz von Selina Freitag überschattete das gute Abschneiden von Katharina Althaus.

Skispringerin Katharina Althaus ist bei der Weltcup-Premiere in Willingen auf den zweiten Platz gesprungen. Nach einem Satz auf 126,5 Meter und 77,1 Punkten landete die Athletin vom SC Oberstdorf nur knapp hinter der Gesamt-Weltcup-Führenden Marita Kramer. Die Österreicherin sprang zwar drei Meter weniger, bekam aufgrund der Windverhältnisse aber 3,1 Punkte mehr. Dritte wurde die Slowenin Ema Klinec (127 Meter/72 Punkte).

Einen zweiten Sprung gab es nicht, da schwierige Windverhältnisse einen sicheren Wettbewerb nicht gewährleisten konnten. "Für mich ist es die richtige Entscheidung, den zweiten Durchgang abzusagen. Ich glaube, kurz vor Olympia muss man nichts mehr riskieren", sagte Althaus im ZDF-Interview und freute sich über ihren sechsten Podestplatz in dieser Weltcup-Saison: "Der Sprung war einer meiner Besseren."

Freitag stürzt bei der Landung

Ein straffer Wind erschwerte die Absprünge von der Mühlenkopfschanze. Bereits der Probedurchgang fiel den Verhältnissen zum Opfer und auch während des Wettkampfes kam es immer wieder zu Verzögerungen. Als Selina Freitag vom Bakken ging, gab es den ersten Schreckmoment. Die Sächsin überkreuzte die Ski bei der Landung nach 102,5 Metern und schlug mehrere Male mit dem Kopf auf der Piste auf.

Die schlimmsten Befürchtungen blieben aber aus. Nach einer Behandlungspause konnte Freitag mit schmerzverzerrtem Gesicht selbstständig von der Piste laufen und überstand den Vorfall offenbar nur mit leichten Blessuren. Sie wurde zur Sicherheit für weitere Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht.

"Haben offenbar Glück im Unglück gehabt"

"Wir haben offenbar Glück im Unglück gehabt. Sie ist mit Schürfwunden davongekommen. So weit liegen keine Indikationen auf ernstere Verletzungen vor. Toi, toi, toi", erklärte DSV-Sprecher Florian Schwarz im ZDF. Bundestrainer Maximilian Mechler ergänzte im Anschluss: "Es geht ihr soweit gut. Weitere Untersuchungen sind im Krankenhaus wohl nicht notwendig. Es sind heute einfach extrem schwierige Bedingungen gewesen."

Auch Eva Pinkelnig fand nach ihrem Sprung klare Worte. "Die Verhältnisse sind irregulär. Die Spur stoppt. Das ist keine Werbung für das Skispringen. Wenn es einen zweiten Durchgang heute gibt, springe ich definitiv nicht", kündigte die Österreicherin noch während des ersten Durchgangs an.

Heßler enttäuscht: "Keine Ahnung, was los ist"

Zweitbeste Deutsche wurde Juliane Seyfarth, die nach 100 Metern landete und auf Platz 16 kam. Pauline Heßler hatte sichtlich mit Seitenwind zu kämpfen und sortierte sich mit 78 Metern auf dem geteilten 24. Platz ein. "Keine Ahnung, was los ist. Eigentlich war ich in guter Form. Es nervt mich, dass ich die Schanze noch nicht begriffen habe. Es kann nur besser werden", sagte Heßler enttäuscht.

Die Frauen feiern beim Weltcup in Willingen ihre Premiere. Zum überhaupt ersten Mal gibt es neben dem Männer-Wettbewerb auch eine Frauen-Konkurrenz auf der weltweit größten Großschanze in Nordhessen.

Olympia-Einzel bereits in einer Woche

Der Weltcup in Willingen ist für die Skispringerinnen der letzte Gradmesser vor den Olympischen Winterspielen. In Peking ist das Einzel der Frauen bereits am 1. Wettkampftag (5. Februar) geplant. Zuvor bestreiten Althaus und Co. am Sonntag (30.01.2022) noch das zweite Einzelspringen in Willingen (im Liveticker auf sportschau.de), ehe die Reise nach China ansteht. Althaus hatte vor vier Jahren bei den Spielen in Pyeongchang die Silbermedaille gewonnen.