Skispringen | Vierschanzentournee Deutsches Trio in den Top Ten bei Innsbruck-Quali

Stand: 03.01.2022 21:10 Uhr

Die deutschen Skispringer haben es in voller Mannschaftsstärke in die K.o.-Duelle bei der dritten Station der Vierschanzentournee geschafft. Den Qualifikationssieg sicherte sich der Gesamtführende Ryoyu Kobayashi.

Alle sieben Springer des Deutschen Skiverbandes haben am Montag (03.01.2022) die Qualifikation für das dritte Springen der Vierschanzentournee in Innsbruck überstanden. Ganz vorne landete auch diesmal der überragende Japaner Ryoyu Kobayashi, der seine Topform erneut unter Beweis stellte.

Bundestrainer Stefan Horngacher war mit dem Abschneiden seines Teams entsprechend zufrieden: "Wir haben ganz gut begonnen hier am Bergisel. Wir haben uns etwas spezifischer vorbereitet und es war deutlich besser als im letzten Jahr."

Markus Eisenbichler zeigte bei nicht ganz optimalen Windbedingungen einen guten Sprung und schaffte es mit 119 Metern sicher in den Wettkampf am Dienstag. "Passt schon", lautete das kurze erste Fazit des bestplatzierten Deutschen in der Tourneewertung nach Rang acht. Im Training war er bei Aufwind noch auf 139 Meter gesegelt und damit einen Meter weiter als der offizielle Schanzenrekord. Da es bei Eisenbichler aber kein offizieller Wettkampf war, wird seine Weite nicht als neuer Rekord anerkannt. Nun wolle er im Wettkampf weiter am Timing am Schanzentisch arbeiten, wo er laut eigener Aussage "zu hektisch" ist.

Zwei Plätze hinter ihm landete Karl Geiger (119,5 Meter), der nach seinem Windpech in Garmisch-Partenkirchen nur noch Außenseiterchancen auf den Gesamtsieg hat. "Ich bin soweit zufrieden. Es war jetzt nicht überragend, aber das hatte ich mir auch nicht für heute vorgenommen", erklärte Geiger, der nun "entspannt" in den Wettkampf gehen will. Frust verspüre er keinen mehr, auch wenn es nicht leicht war, die Situation anzunehmen.

Freunds Sommertüfteleien zahlen sich aus

Severin Freund konnte seine guten Trainingseindrücke bestätigen und zeigte mit 126 Metern den besten Sprung der DSV-Adler. Damit setzte er sich zunächst an die Spitze des Klassements. Erst 31 Springer später konnte ihn Lovro Kos aus der Leaders Box verdrängen. Für ihn reichte es schließlich zu Position sechs.

"Der Sprung heute war wirklich gut, aber ich hatte auch die Bedingungen auf meiner Seite. Ich hatte einen guten Druck im Sprung, sonst funktioniert es hier nicht auf der Schanze. Für heute habe ich die Hausaufgaben gemacht, das will ich nun nach morgen rüberbringen und dann mit Spaß in den Wettkampf gehen", erklärte der Tournee-Zweite von 2016, der im Sommer viel in Innsbruck trainiert und besonders an seiner Anfahrtsposition gefeilt hatte.

Leyhe und Schmid eröffnen die K.o.-Duelle

Stephan Leyhe überstand mit 119 Metern als 24. ebenso locker die Quali wie Constantin Schmid, der sich mit der gleichen Weite einen Platz hinter ihm einreihte. Damit werden sie am Dienstag in den ersten beiden Duellen an den Start gehen.

Andreas Wellinger schaffte ebenfalls die Qualifikation für den Wettkampf. Seine 114 Meter reichten für Position 44. "Die Trainingssprünge heute waren extrem cool und ich habe auch in der Quali keinen großen Unterschied gemerkt. Aber der Weg stimmt", war der Kleinschanzen-Olympiasieger von 2018 dennoch glücklich. Dass der Bergisel so etwas wie ein "Schicksalsberg" für das deutsche Team ist, glaubt er nicht. "Wenn die Bedingungen passen, springe ich extrem gerne hier. 'Mythos' finde ich übertrieben, weil der Eisei und der Karl hier bei der WM einen Doppelsieg geholt haben. Klar gab es hier auch schon Stürze, aber das kann überall passieren", so Wellinger.

Stochs Ausscheiden bringt Paschke in den Wettkampf

Noch knapper wurde es für Pius Paschke. Er sprang bei Aufwind mit 117,5 Metern zwar weiter als Wellinger, bekam jedoch einige Punkte abgezogen und musste deshalb auf einen Fehler eines Konkurrenten hoffen. Den "Gefallen" tat ihm schließlich der Vorjahres-Tourneesieger Kamil Stoch, der es nicht in den Wettkampf schaffte. Für Paschke steht als 50. der Qualifikation somit das Duell mit Kobayashi an.

Ipcioglu schafft es wieder in den Wettkampf

Ebenfalls wieder in die K.o.-Duelle hat es Fatih Arda Ipcioglu geschafft. Er sprang 119 Meter und wurde 38. Ipcioglu hatte zum Auftakt der Tournee in Oberstdorf Skisprung-Geschichte geschrieben und als erster Athlet aus der Türkei Weltcup-Punkte holen können.

Die K.o.-Duelle der Deutschen
Duell-Nr. Springer (Rang) Springer (Rang)
1 Piotr Zyla (Polen/26) vs. Constantin Schmid (25)
2 Giovanni Bresadola (Italien/27) vs. Stephan Leyhe (24)
16 Zak Mogel (Slowenien/41) vs. Karl Geiger (10)
18 Daniel Tschofenig (Österreich/43) vs. Markus Eisenbichler (8)
19 Andreas Wellinger (44) vs. Yukiya Sato (Japan/7)
20 Mackenzie Boyd-Clowes (Kanada/45) vs. Severin Freund (6)
25 Pius Paschke (50) vs. Ryoyu Kobayashi (Japan/1)