Skispringen | Weltcup in Lahti Skispringen: Deutsches Quartett schafft es erneut aufs Podium

Stand: 26.02.2022 18:20 Uhr

Deutschlands Skispringer haben es im Teamwettbewerb erneut unter die Top drei geschafft. Wie bei den Olympischen Spielen reichte es aber am Samstag (26.02.2022) nicht für ganz vorne. Dort setzte sich Österreich wieder gegen Slowenien durch.

Wie in Peking machte das österreichische Team im letzten Sprung den Sieg gegen Slowenien perfekt. Das Quartett um Ziga Jelar, Cene Prevc, Timi Zajc und Peter Prevc sah schon wie der sichere Sieger aus, hatte am Ende aber doch 5,5 Punkte Rückstand auf Österreich, das vom wieder mal überragenden Stefan Kraft, der am Vortag das Einzelspringen gewonnen hatte, angeführt wurde.

Das deutsche Team schaffte es wie bei den Olympischen Spielen aufs Podest und wurde Dritter. Damit behaupteten Constantin Schmid, Severin Freund, Markus Eisenbichler und Karl Geiger auch die Spitzenposition in der Nationenwertung.

Slowenien und Österreich ziehen früh davon

Nach dem ersten Durchgang hatte das deutsche Team schon Tuchfühlung zu den ersten drei. Ähnlich wie bei den Olympischen Spielen war aber schon klar, dass es nicht mehr um den Sieg gehen würde. Slowenien und Olympiasieger Österreich (0,6 Punkte Rückstand) waren schon enteilt. Dahinter kämpften Norwegen (20,9 Punkte Rückstand), Deutschland (22,3 Punkte) und Polen (24,3 Punkte) um den letzten Platz auf dem Treppchen.

Schmid und Freund setzen Ausrufezeichen

Zu Beginn des zweiten Durchgangs gelang Schmid ein wichtiger Schritt Richtung Platz drei. Mit einem Sprung auf 127,5 Meter gelang es ihm, mit Top-Springer Marius Lindvik (128 Meter), der ihm im ersten Versuch noch sechs Meter abgenommen hatte, mitzuhalten und die Polen vorerst deutlich zu distanzieren. "Der zweite Sprung war deutlich besser, mit mehr Überzeugung und ich habe ein paar Punkte gutmachen können. Ich bin zufrieden", sagte Schmid: "Die Schanze ist supercool und es macht sehr viel Spaß hier."

Danach blieb das Niveau im DSV-Team hoch. Severin Freund gelang nach 124 Metern im ersten Durchgang ein ausgezeichneter zweiter Sprung. Bei 131 Metern landete der 33-Jährige und nährte die deutschen Hoffnungen auf einen Podestplatz. Doch es wäre sogar mehr drin gewesen. Freund verzichtete bei der Landung auf den Telemark und hatte im ersten Versuch Probleme bei der Ausfahrt - Punktabzüge waren beide Male die Folge.

Eisenbichler bringt Deutschland auf Rang drei

Auch Markus Eisenbichler überzeugte. Nach 121,5 Metern sprang er im zweiten Durchgang 125,5 Meter, aber hinzukam, dass Bundestrainer Stefan Horngacher vorher entschied, eine Luke niedriger zu gehen im Anlauf - diese Bonuspunkte halfen dem DSV-Team, um Norwegen erstmal zu überholen und Platz drei zu übernehmen. Und das mit einem Vorsprung von 15,1 Punkten.

"Ich dachte mir, Gott sei Dank, denn wir mussten aufholen. Das ist mir ganz gut gelungen, ich war mit dem Sprung zufrieden", sagte Eisenbichler, der im Einzel Vierter war: "Wir haben im ersten Durchgang viel liegen gelassen und im zweiten wirklich gezeigt, was wir können."

Kraft gelingt das Comeback

Noch mehr Spannung gab es vor dem letzten Sprung an der Spitze. Dort führte Slowenien mit 12,7 Zählern vor Österreich, wo jedoch mit Kraft noch der Top-Springer ran musste. Und dem Goldmedaillengewinner im Team von Peking gelang es tatsächlich, den Rückstand noch aufzuholen. Während er bei 128 Metern landete, patzte Peter Prevc und kam nicht über 120,5 Meter hinaus.

Seinen Vorsprung dagegen verteidigen konnte Karl Geiger mit 125 Metern. Ihm gelang es sogar, seinen norwegischen Konkurrenten Halvor Egner Granerud (119 Meter) noch weiter zu distanzieren und der Weltcup-Führende sicherte damit Deutschland den dritten Platz. "Im ersten Durchgang haben wir viel liegen lassen, aber die Jungs waren motiviert für den zweiten. Ich denke, den dritten Platz haben wir uns heute erkämpft", sagte Horngacher.