Markus Eisenbichler zufrieden mit seinem Sprung in Willingen

Skispringen in Willingen Eisenbichler springt bei nächstem Granerud-Sieg in die Top Ten

Stand: 05.02.2023 18:04 Uhr

Skispringer Markus Eisenbichler hat zum Abschluss des Heimweltcups in Willingen mit einer Top-Ten-Platzierung überzeugt. Karl Geiger musste dagegen einen Rückschlag hinnehmen. Der Sieg am Sonntag (05.02.2023) ging einmal mehr an den Führenden im Gesamtweltcup.

Von Jonas Schlott

Halvor Egner Granerud ist und bleibt das Maß aller Dinge in diesem Winter. Der Norweger triumphierte auch beim zweiten Einzelspringen auf der Mühlenkopfschanze und holte seinen vierten Weltcupsieg in Folge. 147,5 und 142 Meter reichten dem Sieger der Vierschanzentournee, um sich gegen den Japaner Ryoyu Kobayashi (134,5/145,5 Meter) und seinen Landsmann Daniel-Andre Tande (141,5/137) durchzusetzen.

Eisenbichler steigert sich

Bester Deutscher wurde Markus Eisenbichler auf Platz neun. Wie schon am Vortag hatte der Siegsdorfer in der Qualifikation aufhorchen lassen (136 Meter). Daran konnte er im Wettkampf zunächst nicht anknüpfen. Nach 132 Metern im ersten Durchgang noch unzufrieden, ging "Eisei" im Finale dann aber volles Risiko und übernahm nach starken 135 Metern sogar die zwischenzeitliche Führung.

"Beide Sprünge waren auf einem ähnlichen Niveau. Damit bin ich zufrieden. Mich stimmt es positiv, dass ich wieder vorne anklopfen kann", sagte Eisenbichler im Anschluss in der ARD. "Natürlich gibt es noch Luft nach oben. Aber ich bleibe gelassen und gehe Schritt für Schritt nach vorne. Irgendwann platzt der Knoten", versprach der 31-Jährige.

Wellinger und Leyhe verpassen Top Ten

Andreas Wellinger landete zwei Plätze hinter seinem Teamkollegen. Nach dem ersten Durchgang (132 Meter) hatte der Traunsteiner noch auf Rang neun gelegen, fiel im Finale nach 131 Metern aber noch aus den Top Ten.

Auch Lokalmatador Stephan Leyhe wusste zu überzeugen. Mit 133,5 und 133 Metern sprang Rang zwölf für ihn heraus - Saisonbestleistung. "Die Sprünge waren besser als gestern. Es hat Spaß gemacht", blickte Leyhe optimistisch voraus: "Der Prozess geht weiter, ich will im Flow bleiben. Dann ist auch wieder die Top Ten möglich."

Rückschlag für Geiger

Nach heftigem Wind am Freitag war der Wettkampf dieses Mal von Nebel und Nieselregen geprägt. Die Anlaufspur war nass, die Geschwindigkeit entsprechend gering. Das bekam auch Karl Geiger zu spüren. Nach Rang fünf am Samstag lief es für den Olympia-Dritten dieses Mal nicht wie erhofft. Nach 120,5 Metern im ersten Durchgang hatte er sich bereits alle Chancen auf eine erneute Top-Platzierung verbaut. Mit weiteren 126,5 Metern machte der Oberstdorfer aber noch ein paar Plätze gut und wurde 21..

"Heute ist es nicht wirklich gelaufen. Ich habe schon beim Aufwärmen gemerkt, dass es nicht so leicht von der Hand geht", sagte Geiger im Anschluss. "Von den Bedingungen her war es nicht glücklich, langsam war ich auch, dann kommt halt alles zusammen. Die Sprünge waren insgesamt aber im Rahmen. Es ist ein bisschen schade, aber es kommen auch wieder bessere Tage."

Schmid mit "einem Lächeln nach Amerika"

Constantin Schmid kam bei seinen beiden Versuchen gut vom Schanzentisch weg. Nach 122 Metern im ersten Durchgang konnte er sich im Finale noch einmal um fünf Meter steigern und wurde 23..

"Der zweite Sprung war besser. Das will ich hier zeigen. Jetzt kann ich mit einem Lächeln nach Amerika fliegen", freute sich Schmid mit Blick auf den anstehenden Weltcup in Lake Placid. Ob es mit der WM-Nominierung für ihn klappt, ist noch offen. "Ich freu mich, wenn ich dabei bin. Wenn nicht, war ich nicht gut genug. Ich springe, wie ich springe. Alles weitere müssen dann andere entscheiden."

Raimund verpasst zweiten Durchgang

Philipp Raimund musste dagegen eine Enttäuschung hinnehmen. Am Samstag hatte er als Neunter noch sein bestes Karriere-Ergebnis eingefahren. Dieses Mal schied er bei Rückenwind und 107,5 Metern bereits nach dem ersten Durchgang aus. "Ich habe zu wenig Windpunkte für meine Luke bekommen", kritisierte Raimund im Anschluss. "Aber was will man machen. Es ist ein Outdoorsport. Manchmal hat man Glück, manchmal hat man Pech. Das muss ich jetzt abhaken."

Horngacher: "Die Tendenz geht nach vorne"

Weiterhin "Luft nach oben" gibt es auch laut Bundestrainer Stefan Horngacher. Auch wenn das deutsche Ergebnis am Ende "nicht so wahnsinnig berauschend" ausfiel, zeigte sich Horngacher insbesondere mit den zweiten Durchgängen seiner Schützlinge zufrieden: "Die Tendenz geht nach vorne."