Pius Paschke

Skispringen Deutschen Skispringern reicht solide Leistung für das Podest

Stand: 02.03.2024 18:10 Uhr

Die deutschen Skispringer sind im Teamspringen in Lahti auf das Podest gesprungen. Beim Sieg der Norweger prägten unberechenbarer Wind und fehlende Spannung den Wettkampf.

Pius Paschke, Stephan Leyhe, Philipp Raimund und Andreas Wellinger leisteten sich am Samstag (02.03.2024) keinen großen Aussetzer und landeten nach soliden Flugeinlagen auf dem dritten Platz hinter den siegreichen Norwegern und Österreich. "Gut, aber nicht sehr gut. Jeder hat ein bisschen was liegen lassen", meinte Wellinger nach dem Springen im ZDF.

Springer und Zuschauer an der Salpausselkä-Schanze brauchten wie so oft einen langen Atem. Der Wind spielt traditionell verrückt, weht immer - und meist aus der Richtung, in der das Windnetz ihn nicht ausbremsen kann. So war es auch am Samstag im Mannschaftsspringen. Die herausfordernden Bedingungen sorgten für viele Pausen, die großen Abstände für Langeweile. Sieger Norwegen (935,2 Punkte) lag am Samstag umgerechnet 29 Meter vor dem deutschen Team (883,2). Auch Österreich (909,5) war deutlich voraus.

Deutschland auf Platz drei "festgenagelt"

Schon zur Halbzeit lag die deutsche Mannschaft auf dem dritten Platz. Bester im ersten Durchgang war Startspringer Pius Paschke, der 127 Meter in die Wertung brachte und die deutsche Mannschaft damit zunächst auf den zweiten Platz sprang. "Es hat sich bisschen turbulent angefühlt", sagte Paschke nach seinem Sprung, der viel wert war, im ZDF.

Martin Thiel, Sportschau, 02.03.2024 19:14 Uhr

In der zweiten Gruppe konnte Stephan Leyhe mit 122 Metern nicht näher kommen. Im Gegenteil: Der Österreicher Stephan Embacher zog mit 126,5 Metern vorbei und verdrängte die Deutschen auf Platz drei. Philipp Raimunds Sprung (121,5 m) wirkte wild. Weiter nach vorn ging es für Deutschland damit nicht.

Auch der beste DSV-Adler des Winters, Andreas Wellinger, hatte nicht das nötige Windglück. Dreimal musste er den Balken verlassen, ehe er grünes Licht bekam. Am Ende setzte Wellinger nach 122 Metern auf. "Die Sprünge waren in Ordnung. Wir sind ohne größere Probleme durchgekommen", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. Deutschland lag 35,6 Punkte hinter den führenden Norwegern und 21,1 Punkte hinter Österreich. Der Vorsprung auf Platz vier (Polen) war mit fast 30 Punkten ebenfalls schon groß.

Johann Forfang

Johann Andre Forfang feierte mit Norwegen den Sieg.

Kaum Spannung im Finale

Die Spannung im zweiten Durchgang hielt sich dadurch in Grenzen. Norwegen ließ sich nicht beeindrucken, sprang vorneweg und die Deutschen konnten den Abstand auf Österreich nicht entscheidend verkleinern. Paschke war mit 124 Metern solide, verlor aber zwei Punkte auf Österreich. Auch Leyhe (122 Meter) packte keinen Riesensatz aus. Der Abstand auf den zweiten Platz blieb konstant bei rund 15 Punkten.

Raimund brachte 120,5 Meter ins Tal - und sprang damit auch über die Zielvorgabe von Horngacher, der im Vorfeld Flüge über 120 Meter gefordert hatte. Der Schlusspunkt gehörte Wellinger, der sich mit einem feinen Sprung auf 127 Meter auch für das abschließende Einzel am Sonntag in Stellung brachte.

Slowenien chancenlos

Der große Verlierer im turbulenten Wind war Slowenien. Die Mannschaft um Einzelsieger Lovro Kos hatte durchweg Windpech und schon nach dem ersten Durchgang keine Chance mehr, auf einen guten Platz.

Als Achter schaffte die Top-Skisprung-Nation zwar die Qualifikation für den Finaldurchgang, lag aber zur Halbzeit unter anderem hinter Finnland und den USA. Zumindest an den US-Springern zogen die Slowenen noch vorbei. Die Enttäuschung stand ihnen nach Platz sieben aber ins Gesicht geschrieben.

Geiger nicht nominiert

Apropos Enttäuschung: Die war auch bei Karl Geiger, der nicht fürs Team nominiert wurde, groß. Nach seinem schwachen Auftritt im Einzel am Freitag (Platz 27) musste er am Samstag zuschauen. Es war ein weiterer negativer Höhepunkt einer mit wenigen Lichtblicken verkorksten Saison für den Oberstdorfer.

Der 31-Jährige hat am Sonntag (16 Uhr im Ticker bei sportschau.de) eine weitere Chance, Frieden mit der Salpausselkä-Schanze zu schließen.