Weltcup in Ruka Deutsche Skispringer setzen Erfolgsstory in Ruka fort

Stand: 28.11.2021 18:10 Uhr

Keine Siegerehrung ohne deutsche Skispringer: Karl Geiger und Markus Eisenbichler sind am Sonntag beim zweiten Weltcup in Ruka auf das Podest geflogen.

Die deutschen Skispringer haben beim Wintermärchen in Ruka das nächste Erfolgserlebnis eingefahren. Weltcup-Gesamtspitzenreiter Karl Geiger und Markus Eisenbichler landeten beim zweiten Springen in Finnland am Sonntag (28.11.2021) auf den Plätzen zwei und drei. Der Sieg ging an Anze Lanisek aus Slowenien.

Endlich mal Lanisek mag man fast sagen. Der Slowene hatte es zuvor dreimal nicht geschafft, seine Führung nach dem ersten Durchgang ins Ziel zu bringen. Diesmal klappte es. Nach Sprüngen auf 147 und 135 Meter rettete er den hauchdünnen Vorsprung von 1,6 Punkten auf Geiger.

Geiger: "Sprünge haben richtig Laune gemacht"

Der deutsche Erfolgsgarant lag nach dem ersten Durchgang (138 Meter) noch auf den vierten Platz, flog aber mit einem starken Finalsprung (142,5 Meter) auf das Treppchen. Eisenbichler krönte das erstklassige Abschneiden als Dritter. Nach 145 Metern im ersten Durchgang, erwischte er im Finale den Absprung nicht ideal.

Nach der Landung bei 135,5 Metern ärgerte sich der emotionale Bayer noch. Sollte damit auch das Podium verspielt sein? Nein! Es reichte für den dritten Platz - und zwar deutlich: Marius Lindvik aus Norwegen hatte als Vierter gut acht Punkte Rückstand.

"Es war echt megacool, speziell der zweite Sprung. Die Sprünge haben richtig Laune gemacht", freute sich Geiger im ZDF. Eisenbichler war glücklich, dass es trotz des nicht ganz perfekten zweiten Sprunges für das Podest reichte: "Die Formkurve geht leicht nach oben. Ich arbeite weiter."

Leyhe und Wellinger in den Top Ten

Stephan Leyhe und Andreas Wellinger rundeten das Top-Ergebnis auf Rang neun und zehn ab. Leyhe, der im ersten Durchgang mit Rückenwind kämpfte und nur auf 126 Meter sprang, steigerte sich im Finaldurchgang deutlich, profitierte zudem vom Aufwind und verbesserte sich mit 139,5 Metern. "Ich bin froh, dass es noch ein versöhnlicher Abschluss geworden ist. Ich glaube, ich bin zum ersten Mal warm gewesen auf dem Balken", sagte Leyhe nach seinem zweiten Sprung.

Nach vielen Nackenschlägen konnte Wellinger endlich wieder lachen. Der Ruhpoldinger kämpft sich nach einer Verletzungs-Odyssee zurück in die Weltcupspitze - und begeisterte mit Sprüngen auf 132,5 und 138,5 Meter.

Schmid im Pech

Constantin Schmid (128 m/126 m) hatte weniger Glück und bei seinen beiden Sprüngen kaum Wind-Unterstützung. Vor dem zweiten Durchgang musste Schmid, der am Samstag seinen Geburtstag feierte, im Gefrierschrank ewig warten ehe er losfliegen durfte. Wirklich weit konnte es so nicht gehen.

Paschke verpasst zweiten Durchgang

Einige der weltbesten Springer dieses Weltcup-Winters kämpften am Sonntag mit schwierigen Rückenwindbedingungen und einem kurzen Anlauf. Manche stürzten förmlich ab - auch Pius Paschke hatte nach nur einem Wettkampfsprung Feierabend. Mit 118 Metern verabschiedete sich der Routinier, der nicht ins Fliegen kam.

Robert Johansson (Norwegen), Yukiya Sato (Japan) und Kamil Stoch (Polen) ereilte bei fragwürdigen Bedingungen auf der schwierigen Schanze das gleiche Schicksal.

Samstagsieger Kobayashi positiv getestet

Ryoyu Kobayashi war nicht am Start. Der 25-Jährige wae einen Tag nach seinem Sieg beim Weltcupspringen in Ruka positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Der Japaner habe keine Symptome und wolle beim Weltcup in Klingenthal wieder über den Bakken gehen.