Skifliegen | Weltcup in Oberstdorf Geiger fliegt bei Oberstdorf-Quali auf Rang vier - Eisenbichler "richtig sauer"

Stand: 18.03.2022 18:57 Uhr

Von einem Dutzend deutscher Skispringer haben es fünf in den ersten Einzelwettkampf beim Skiflug-Weltcup in Oberstdorf geschafft. Karl Geiger verpasste die Top drei nur knapp, Markus Eisenbichler ging hart mit sich ins Gericht.

Ein deutsches Quintett hat beim Skiflug-Weltcup in Oberstdorf die Qualifikation am Freitag (18.03.2022) bestanden. Karl Geiger war mit einem Sprung auf 217,5 Meter (214,5 Punkte) bester DSV-Athlet und wurde Vierter.

Kraft gewinnt Qualifikation

Die Tagesbestweite setzte Stefan Kraft in den Schnee. Der Flug des österreichischen Bronze-Gewinners von Vikersund endete bei 225,5 Metern (230,7 Punkte). Auf Rang zwei flog Anze Lanisek aus Slowenien (221,5 Meter/219,4 Punkte), Dritter wurde überraschend der erst 20-jährige Norweger Bendik Jakobsen Heggli (226/215,9) Geigers ärgster Konkurrent um den Sieg im Gesamtweltcup, Ryoyu Kobayashi, musste sich mit Rang 13 zufrieden geben.

Neben Geiger schafften mit Andreas Wellinger, Constantin Schmid, Severin Freund und Markus Eisenbichler vier weitere Schützlinge von Bundestrainer Stefan Horngacher den Sprung in den ersten von zwei Einzelwettkämpfen am Wochenende. Wellinger (210,5 Meter) schloss die Qualifikation auf Rang zwölf ab, zwei Plätze dahinter folgte Schmid (210 Meter).

Eisenbichler selbstkritisch: "Was ich da mache - keine Ahnung"

Richtig angefressen war Eisenbichler. Sein Flug auf 200,5 Meter bedeutete nur Platz 36. "Ich bin richtig sauer. Was ich da mache - keine Ahnung. Ich werde mir das noch ein, zwei Tage anschauen und dann überlegen, ob ich abreise", sagte Eisenbichler im ZDF und ging hart mit sich ins Gericht. "Ich bin nicht mit der Überzeugung dabei. Ich kann es einfach nicht umsetzen, was die Trainer mir sagen. Ich drehe mich in einer Spirale, aber muss nach vorne schauen und werde das analyiseren."

Freund (26.) haderte mit den Windbedingungen, nachdem er nach 202 Metern aufgesetzt war. "Da geht definitiv mehr", sagte der einstige Gesamtweltcup-Sieger im ZDF und ergänzte mit Blick auf die Schanze: "Der Radius hier ist tricky. Von daher ist der Quali-Tag gut, um sich darauf einzustellen. Das Wichtigste ist die Qualifikation für morgen."

Leyhe verpasst Finale

Insgesamt war das deutsche Team mit zwölf Springern am Start. Neben der Weltcup-Mannschaft, in der Pius Paschke mit einer Virusinfektion fehlte, kamen auch sechs Springer aus der nationalen Gruppe in den Genuss, sich auf der Heini-Klopfer-Schanze zu beweisen.

Für Martin Hamann (50. Platz/176,5 Meter), Kilian Märkl (52./177), David Siegel (54./175,5), Philipp Raimund (55./171), Adrian Sell (56./171) und Justin Lisso (58./161,5) reichte es im Feld der internationalen Top-Springer erwartungsgemäß nicht für den Sprung unter die besten 40.

Den verpasste auch Stephan Leyhe. Der Willinger sprang mit Rückenwind, verlor im Flug aber die Linie und wurde 42. (184 Meter).

Geiger im Rennen um den Gesamtweltcup

Für Geiger geht es in Oberstdorf weiter um wichtige Punkte im Gesamtweltcup. Derzeit liegt er auf Rang zwei, 58 Punkte hinter Vierschanzentournee-Sieger Kobayashi. Bei noch vier ausstehenden Einzelspringen ist der Gewinn der großen Kristallkugel nach einem zweiten und einem sechsten Platz in den Vorjahren für Geiger in greifbarer Nähe. Der Norweger Halvor Egner Granerud hat mit über 300 Punkten Rückstand auf Kobayashi nur noch Außenseiterchancen auf den Gesamtsieg.

Nach den Wettkämpfen in Oberstdorf steht am kommenden Wochenende noch das Weltcupfinale auf der Flugschanze im slowenischen Planica an (im Livestream auf sportschau.de).