Ski Alpin | Super-G in Gröden Kilde gewinnt Super-G in Gröden - Ferstl wird Elfter

Stand: 17.12.2021 13:04 Uhr

Aleksander Aamodt Kilde gewinnt den Super-G in Gröden. Der Norweger landet vor den Österreichern Mayer und Kriechmayr. Josef Ferstl fährt knapp an der Top-10 vorbei.

Aleksander Aamodt Kilde wurde seiner Favoritenrolle in Gröden gerecht: Auf dem technischen Kurs in den Dolomiten fuhr er ein nahezu fehlerloses Rennen und gewann mit einer Zeit von 1:25,91 Minuten den Super-G. Knapp dahinter landeten die beiden Österreicher Matthias Mayer (+0,22 Sekunden) und Vincent Kriechmayr (+0,27). "Es war wie immer in Gröden: Viele Wellen, es geht schnell, aber es ist einfach ein Traum zu fahren", sagte Kilde im ZDF.

Josef Ferstl fuhr als bester Deutscher mit Platz elf nur knapp an einer Top-10-Platzierung vorbei. Simon Jocher wurde 15. und knackte die halbe Olympianorm. Andreas Sander (18.) und Romed Baumann (20.) blieben hinter den Erwartungen zurück.

Ferstl: Gutes Ergebnis nach Verletzung

Ferstl holte nach einem ordentlichen Rennen und 1,04 Sekunden Rückstand überraschend die beste deutsche Platzierung. Er profitierte von guten Bedingungen. Die schwierigste Stelle an der Ciaslat-Wiese war, anders als bei den früheren Startern, gut ausgeleuchtet.

Ferstl war mit einer Verletzung in die Saison gestartet. Ein Faszienriss im Oberschenkel Ende Oktober hatte ihm wichtige Wochen in der Saisonvorbereitung gekostet. "Wenn man meine letzten Ergebnisse im Super-G sieht, kann man zufrieden sein. Meine Ansprüche sind aber andere. Es war eine solide Fahrt mit kleineren Fehlern", sagte Ferstl im ZDF und erklärte, wie er sich an die Weltspitze zurückkämpfen will: "Ich muss einfach den Spaß und die Lockerheit finden. Ich kann Skifahren, ich stehe mir aktuell nur selbst im Weg. Es kann nur besser werden."

Sander: "Einer der schlechtesten Super-Gs"

Sander musste ab der ersten Zwischenzeit einem deutlichen Rückstand hinterherfahren, der sich im Verlauf stetig vergrößerte. Er blieb anfangs noch ohne größere Fehler, meisterte die schwierige Ciasalat-Wiese sehr gut, doch bei der Ausfahrt verlor er Zeit und Geschwindigkeit. So kam er mit knapp 107 Stundenkilometern in den letzten Abschnitt - 3 km/h langsamer als die Spitzengeschwindigkeit - und schob sich vor Teamkollege Baumann.

"Es hat sich für mich ein bisschen zu sehr nach Kampf angefühlt. Gerade vorne in der Ciaslat war ordentlich. Aber ich habe nicht ganz den Zug auf den Ski gebracht", sagte Sander. "Das war einer der schlechtesten Super-Gs, die ich abgeliefert habe. Das muss ich analysieren. Morgen ist ein komplett anderes Rennen."

Baumann vergibt Chance auf gute Platzierung

Auch Baumann war lange auf Kurs für eine Top-Platzierung. Sein Lauf war im ersten Drittel nahe an der starken Zeit von Kriechmayr. Doch auf der Ciaslat-Wiese kam der 35-Jährige ins Rudern. Ein Fahrfehler kurz vor dem Zielsprung kostete weitere Zehntel. So war es am Ende eine Sekunde, die auf die zwischenzeitliche Bestzeit Kriechmayrs fehlte.

Auch Simon Jocher setzte sich als 15. vor Baumann und Sander. Der 25-Jährige startete als 36. in das Rennen und schaffte, genau wie Ferstl, die halbe Olympianorm. Der letzte deutsche Starter, Dominik Schwaiger, konnte seinen Lauf nicht beenden. Schwaiger riss zu Beginn eine Stange und schied aus.