Andreas Sander im Super-G in Cortina

Ski alpin Andreas Sander fährt knapp an der Top 3 vorbei

Stand: 29.01.2023 11:26 Uhr

Marco Odermatt hat das letzte Speedrennen vor der WM in Courchevel/Meribel (6. bis 19. Februar) gewonnen. Nach seinem Sieg am Samstag war er auch Sonntag (29.01.2023) in einer eigenen Liga unterwegs. Odermatt verdrängte Dominik Paris und Daniel Hemetsberger auf die Plätze. Andreas Sander zeigte eine starke Leistung.

Nach dem Fiasko am Samstag hatte Bundestrainer Christian Schwaiger eine Reaktion beim zweiten Super-G-Rennen in Cortina d'Ampezzo gefordert. Zumindest einer seiner Schützlinge lieferte - und wie! Andreas Sander fuhr voll auf Angriff und im Attacke-Modus nur knapp am Weltcup-Podium vorbei. Daniel Hemetsberger aus Österreich war 0,04 Sekunden schneller und schubste den Deutschen noch vom Podest.

Sander stark - Odermatt überragend

Der 33-jährige Sander zauberte auf der kniffligen Strecke eine starke Fahrt in den Schnee, meisterte die Schlüsselstelle, die vielen Rennläufern das Genick brach und hatte im Ziel nur 0,33 Sekunden Rückstand auf Paris. Der italienische Hoffnungsträger hatte das Rennen eröffnet und saß lange in der kuschligen Leadersbox. Erst als Odermatt mal wieder in einer eigenen Liga fuhr, musste Paris seinen Platz räumen.

Der Schweizer Dominator hatte bei seiner rasanten Fahrt im Ziel 0,76 Sekunden Vorsprung und strahlte mit der Sonne um die Wette. Es war sein vierten Sieg im sechsten Super-G-Rennen des Winters.

Odermatts größter Widersacher, Alexander Aamont Kilde aus Norwegen, zog wie schon am Samstag den Kürzeren. Auch ihm wurde die Schlüsselstelle im oberen Teil zum Verhängnis. Er fuhr viel zu direkt auf das Tor und schied aus. "Marco ist unglaublich. Er ist ein brutal guter Skifahrer", lobte Kilde seinen siegreichen Rivalen im ZDF.

Marco Odermatt jubelt nach dem Super-G in Cortina

Marco Odermatt feiert im Super-G in Cortina einen Doppelsieg.

Viele Ausfälle auch am Sonntag

Das Ausfall-Schicksal teilte Kilde mit vielen Kollegen. Die Strecke in Cortina, auf der bisher nur die Frauen im Weltcup unterwegs waren, erwies sich als auch am Sonntag als Stolperstein. Lokalmatador Mattia Casse, gestern Dritter, stürzte, blieb dabei aber unverletzt. Auch Stefan Rogentin (Schweiz), James Crawford (Kanada) und Adrian Smiseth Sejersted (Norwegen) blieben an der Schlüsselstelle hängen und kamen nicht im Ziel an.

Baumann mit dickem Bock - Ferstl ohne Stock

Bei Romed Baumann war dagegen in Norditalien der Wurm drin. Auch am Sonntag erlebte er einen Auftritt zum Vergessen. Den Tofana-Schuss, der ihm am Samstag zum Verhängnis wurde, meisterte er zwar, doch in der Mitte baute er einen groben Schnitzer ein, der ihn mehr als vier Sekunden Rückstand auf die Besten kostete.

Pleiten, Pech und Pannen - so lässt sich das Cortina-Wochenende von Josef Ferstl beschreiben. Am Sonntag wollte er angreifen. Der Plan war schon nach wenigen Toren beendet. Ferstl verlor einen Stock und musste den schwierigen Kurs mit einem Stock zu Ende bringen. Er war 2,96 Sekunden langsamer als Odermatt, aber einen Tick schneller als Teamkollege Baumann, der als 31. keine Punkte sammeln konnte. Dominik Schwaiger startete als Vorletzter und beendete das Rennen auf Platz 38. Simon Jocher schied aus.