Ski Alpin | Super-G der Frauen Sofia Goggia schafft dritten Streich von Lake Louise

Stand: 05.12.2021 19:46 Uhr

Eine Frau dominiert derzeit die alpinen Speed-Disziplinen: die Italienerin Sofia Goggia. Nach zwei Abfahrtssiegen gewinnt sie auch den Super-G von Lake Louise, bei dem Kira Weidle erstmals eine Top-Ten-Platzierung in diesem Winter verpasst.

Die alpinen Skirennen der Frauen in Lake Louise dürfen zumindest im Jahr 2021 als Sofia-Goggia-Festspiele bezeichnet werden. Die Italienerin kehrt nach den Nordamerika-Rennen mit drei Siegen aus drei Speed-Rennen zurück nach Europa. Sie hat die schnellen Disziplinen in beeindruckender Manier dominiert - und die Welt-Elite distanziert.

Gelungen war so ein Lake-Louise-Hattrick zuvor nur der dreimaligen deutschen Olympiasiegerin Katja Seizinger (1997) und Lindsey Vonn aus den USA (2011, 2012 und 2015). Die 29-jährige Goggia erschien beim Super-G am Sonntag noch am ehesten angreifbar. Schießlich dominierte sie die Abfahrten in den Tagen zuvor noch radikal: Am Freitag legte sie 1,47 Sekunden, am Samstag 0,84 Sekunden zwischen sich und der jeweils Zweiten Breezy Johnson aus den USA.

Goggia krönt ihre Lake-Louise-Show mit einem genialen Schlusssprint

Am Sonntag startete sie aber erst einmal trotz ähnlicher Linie mit Rückstand in den oberen Zwischenzeiten auf die nach 13 Fahrerinnen führende Lara Gut-Behrami, die in der Vorsaison die kleine Kristallkugel im Super-G-Weltcup gewinnen konnte. Noch vor dem Zielhang hatte Goggia 25 Hundertstelsekunden Rückstand.

Doch dann packte die derzeit stärkste Abfahrerin der Welt auf der Strecke mit so vielen Rhythmuswechseln den Turbo aus: Elf Hundertstelsekunden Vorsprung hatte sie im Ziel auf die Schweizerin. Und 0,44 Sekunden auf die Dritte Mirjam Puchner (Österreich). "Von diesen drei Tagen gefällt mir der heutige am besten, ich bin unglaublich glücklich", sagte die Siegerin.

So als hätte sie dieses enge Rennen selbst auf der Strecke gespürt, fiel ihre Reaktion unten angekommen dieses Mal auch deutlich emotionaler als in den Vortagen aus: Mit lauten Jubelschreien feierte die Italienerin: "Siiiiiii!!!!!!", rief sie schließlich. Und verneigte sich zum Abschluss. Lake Louise schien ihr Spaß gemacht zu haben.

Weidle muss sich mit schwächerem Ergebnis begnügen

Ein wenig anders dürfte das deutsche Fazit nach den ersten Speed-Rennen aussehen: Lake Louise gilt eigentlich als eine der Lieblingsstrecken von Kira Weidle, doch ganz nach vorne konnte die stärkste DSV-Schnellfahrerin nicht hineinfahren.

Nach den Rängen zehn und sieben in der Abfahrt wollte sie am Sonntag im Super-G weiter aufsteigende Form zeigen: "Das Skifahren passt, die Technik passt", sagte sie am Samstag in der Sportschau, "Schritt für Schritt und Tag für Tag geht's näher ans Podium."

Doch dann konnte sie die Serie nicht weiterführen, sie belegte am Ende Rang 25. Die zweite deutsche Starterin Nadine Kapfer fiel aus und reist damit ohne Punkte zurück aus Nordamerika. Dem Alpindirektor des Deutschen Skiverbandes, Wolfgang Maier, ist trotzdem nicht bange: "Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen", sagte er schon vor dem Rennen über die Form von Kira Weidle zum SID. "Sie wird sich steigern." Gelegenheiten für Top-Platzierungen gibt es in dieser langen Olympia-Saison ja ohnehin noch genug.