Marco odermatt jubelt nach seinem Sieg in Adelboden

Riesenslalom Odermatt feiert Party in Adelboden vor 25.000 Fans

Stand: 07.01.2023 16:02 Uhr

Beim Riesenslalom in Adelboden hat Marco Odermatt vor berauschender Kulisse seinen siebten Saisonsieg gefeiert. Der Schweizer gewann bei seinem Heimspiel am Samstag (07.01.2023) überlegen. Alexander Schmid, der beste Deutsche im Klassement, war krankheitsbedingt nicht dabei - seine WM-Teilnahme scheint aber nicht gefährdet. Zwei DSV-Rennläufer sammelten Weltcup-Punkte.

Odermatt gewann vor mehr als 25.000 Fans auf dem Chuenisbärgli in überlegener Manier. Nach dem ersten Durchgang hatte der 25-Jährige bereits einen komfortablen Vorsprung von 0,31 Sekunden. Diesen baute der nun 17-fache Weltcupsieger im Finale noch auf 0,73 Sekunden aus. Auf Rang zwei und drei kamen der Norweger Henrik Kristoffersen und mit Loic Meillard ein zweiter Schweizer.

Odermatt jubelt - Talkessel explodiert

Dabei war der vierte Sieg im fünften Riesenslalom der Saison kein Spaziergang. Vor allem Kristoffersen mit einem starken zweiten Lauf forderte Odermatt alles ab. Doch der Schweizer ließ sich nicht beirren, blieb auch im Finale aggressiv. So konnte Odermatt seinen Vorsprung trotz der guten Vorlage von Kristoffersen sogar noch ausbauen - zwischenzeitlich lag der Schweizer schon 1,20 Sekunden vor der Konkurrenz. Mit 0,73 Sekunden Vorsprung erreichte er das Ziel - der Talkessel in Adelboden explodierte vor Jubel, als hinter Odermatts Namen die 1 leuchtete.

Franzose Muffat-Jeandet stürzt schwer

Überschattet wurde der zweite Durchgang von einem schweren Sturz des Franzosen Victor Muffat-Jeandet. Der Olympia-Dritte der Kombination von 2018 verlor im Finale im oberen Bereich der Strecke nach einem Touchieren des Oberkörpers mit einem Tor das Gleichgewicht und schlug mit dem Hinterkopf auf. Der 33-Jährige flog in die Zäune, musste dort behandelt und mit der Trage ins Tal gebracht werden.

Schmid fehlt - "Aus dem Himmel in den Rücken"

Aus deutscher Sicht gab es keine Top-Platzierung. Denn: In Adelboden nicht dabei war Alexander Schmid, der beste Deutsche im Gesamt- und Riesenslalom-Weltcup. Der 28-Jährige musste das Rennen kurz vor dem Start wegen Rückenschmerzen absagen. "Der Alex hat sich beim Einfahren eine muskuläre Verletzung am Rücken zugezogen", erklärte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier im ZDF.

"Es ist völlig aus dem Himmel gekommen. Es war aber so heftig, dass er keine Chance auf einen Start gesehen hat. Es ist ihn in den Rücken reingefahren und er war nicht imstande zu fahren", so Maier. Eine Kurzzeittherapie in München soll Schmid bald wieder auf die Ski bringen. Zuletzt hatte Schmid vor Weihnachten in Alta Badia mit Rang fünf überzeugt.

Luitz und Grammel sammeln Weltcup-Punkte

Immerhin: Mit Stefan Luitz und Anton Grammel schafften es zwei Deutsche in die Weltcup-Punkte. Luitz wurde 23., Grammel 27.. Für Luitz, der die Olympischen Spiele 2018 und 2022 nach Kreuzbandriss und Rücken-Operation verpasste, war es erst die zweite Top-30-Platzierung dieser Saison. Für den 30-Jährigen wäre sogar mehr drin gewesen - bei seinem zweiten Lauf zeigte er im oberen Bereich ein couragiertes Rennen. Beim Übergang in den steilen Schlusshang und im Finish verlor er aber wertvolle Zeit und fiel zurück.

Luitz: "Extrem wichtig für mich"

"Oben hatte ich ein gutes Gefühl. Aber ich bin ein bisschen angeschlagen, war vor drei Tagen etwas kränklich. Das hat sich bis heute durchgezogen. Deshalb hat mir im ersten und zweiten Durchgang unten etwas die Kraft gefehlt", erklärte Luitz im Ziel seinen Zeitverlust im Finish. Im ZDF sagte er, dass er aus dem Rennen viel Motivation mitnimmt: "Heute war extrem wichtig für mich. Ich habe eine schwere Zeit hinter mir. Aber heute mit dieser Stimmung weiß man, warum man die Sache macht."

Der 24-jährige Grammel schaffte es zum dritten Mal in seiner Karriere in die Weltcup-Top-30. "Ich bin etwas enttäuscht, dass es nicht weiter nach vorn gegangen ist. Im Grunde kann ich mich aber nicht beschweren. Weltcup-Punkte sind nicht selbstverständlich für mich. Vielleicht bin ich doch zu sehr auf Sicherheit gefahren", sagte Grammel nach dem Rennen im ZDF.

Die deutschen Athleten waren am Oberarm mit Trauerflor für die in dieser Woche verstorbene Alpin-Legende Rosi Mittermaier unterwegs.

Rauchfuß und Gratz im 1. Lauf ausgeschieden

So auch Julian Rauchfuß und Fabian Gratz, die allerdings die Top 30 verpassten. Rauchfuß wurde mit Startnummer 54 im ersten Durchgang 35.. Ihm fehlten dabei in 1:21,28 Minuten nur 0,43 Sekunden. Fabian Gratz kam mit Startnummer 53 auf Platz 37. (1:21,38 Minuten).