Kilde in Aspen bei der Abfahrt

Ski Alpin, Weltcup in Aspen Kilde jubelt doppelt bei Abfahrt in Aspen

Stand: 05.03.2023 10:46 Uhr

Achter Weltcupsieg der Saison für Aleksander Aamodt Kilde. Bei der Abfahrt in den USA feierte der Norweger gleich zweimal- den Tagessieg und den Abfahrts-Weltcup. Der beste Deutsche raste in die Top-Ten.

Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde hat in der Abfahrt von Aspen (USA) den Tagessieg und die kleine Kristallkugel klargemacht. Der 30-Jährige raste am Samstag (04.03.2023) im US-Nobelort die 2,48 Kilometer lange Piste in 1:31,60 Minuten herunter. Kilde verwies damit Super-G-Weltmeister James Crawford aus Kanada (+ 0,61 Sekunden) und Abfahrts-Weltmeister Marco Odermatt aus Österreich (+ 0,63 Sekunden) auf die Plätze.

Sander starker Neunter

Bester Deutscher wurde Andreas Sander auf Rang neun (+ 1,01 Sekunden). Der Trainingsschnellste von Donnerstag muste mit der hohen Startnummer 29 ins Rennen, fuhr aber einen couragierten und aggressiven Wettkampf.

Zwischenzeitlich und im Mittelteil lag der 33-Jährige sogar auf Rang vier. Im unteren Abschnitt verlor der WM-Zweite von 2021 etwas Zeit, im Ziel freute er sich aber über die Top-10-Platzierung.

Kriechmayer kann Kilde nicht abfangen

Im Kampf um den Abfahrts-Weltcup konnte der Österreicher Vincent Kriechmayr, Kildes ärgster Konkurrent im Kampf um die Kristallkugel, nicht aufholen. Der zweifache Weltmeister verlor am Start viel Zeit und kam trotz starker Aufholjagd nur auf Rang vier (+ 0,70 Sekunden).

So konnte Kilde sich bereits vorzeitig und zum zweiten Mal in Folge den Abfahrts-Weltcup sichern. Nach 9 von 10 Rennen führt der Norweger mit 720 Punkten uneinholbar vor Kriechmayr (514). Am Sonntag (05.03.2023) kann Kilde in Aspen auch den vorzeitigen Gewinn der Super-G-Kugel perfekt machen.

Gute Bedingungen in Aspen

Einen Tag nach dem Abbruchrennen wegen irregulärer Bedingungen auf "Ruthie’s Run" in Aspen waren die Verhältnisse am Samstag besser. Die Fahrer hatten klare Sicht, der Wind im Zielbereich wehte nicht so stark. Allerdings hatten es die Fahrer mit höherer Startnummer mit einer wegen der herauskommenden Sonne weicher werdenden Piste zu tun.

Baumann Elfter

Als zweibester Deutscher kam Romed Baumann auf Rang elf (+ 1,06 Sekunden). Der 37-Jährige ging mit der niedrigen Startnummer fünf ins Rennen und legte im oberen Bereich den Topspeed hin. Im Mittelteil fuhr der zweifache WM-Medaillengewinner dann aber zu zaghaft und verlor viel Zeit.

Josef Ferstl und Dominik Schwaiger erwischten keine optimalen Fahrten. Ferstl hatte gleich beim Start Probleme und verlor viel Zeit, die er dann nicht mehr aufholen konnte. Er wurde 18. (+ 1,28 Sekunden). Schwaiger blieb die gesamte Fahrt zu zaghaft und wurde im Feld der 60. Starter 52. (+ 2,74 Sekunden).

Dreßen scheidet in Führung liegend aus

Richtig ärgerte sich Thomas Dreßen, der mit der niedrigen Startnummer drei ins Rennen durfte. Der 29-jährige Mittenwalder zeigte vor allem im oberen Teil ein starkes Rennen und lag klar auf Bestzeitkurs. Mit 119,2 km/h und an Position eins liegend verlor er aber zwei Kurven vor dem Ziel das Gleichgewicht, verpasste ein Tor und schied aus.

Wäre er ins Ziel gekommen, hätte der Deutsche gute Chancen auf eine Top-5-Platzierung gehabt. Vor Ärger hämmerte sich Dreßen im Ziel an den Helm.

Simon Jocher stürzt in die Fangnetze

Simon Jocher hatte eine Top-15-Platzierung im Blick, der Trainings-Dritte verbesserte sich nach Rang 27 am Start bis auf Platz zwölf. Doch dann hob es den 26-Jährigen von der Piste. Jocher flog in die Netze und schied aus. Doch im Schnee sitzend hob er den Daumen - der Garmischer verletzte sich offenbar nicht.

Auch Sejersted verpasst Überraschung

Auch Adrian Smiseth Sejersted, der am Freitag zum Zeitpunkt des Abbruchs in Führung lag, war wie Dreßen mächtig frustriert. Der 28-Jährige lag trotz hoher Startnummer 17 erneut auf Podestkurs. Der Norweger, der es in bisher 58 Weltcuprennen zweimal in die Top-3 schaffte, fuhr wieder beherzt und lag bei der zweiten Zwischenzeit sogar in Führung. Auf Rang zwei liegend kippte er im unteren Bereich aber zu weit nach vorn, verlor das Glechgewicht, konnte sich zwar gerade noch halten - schied aber aus.