Ski Alpin | Slalom Slalom: Norweger McGrath feiert Sensationssieg in Flachau

Stand: 09.03.2022 22:13 Uhr

Der Norweger Atle Lie McGrath feiert beim Nachtslalom in Flachau seinen ersten Weltcupsieg. Der Münchner Linus Straßer wird Neunter - und bleibt im Rennen um den Slalom-Gesamtsieg.

Keine Disziplin ist im Ski-Weltcup der Männer derzeit so umkämpft wie der Slalom: Sieben verschiedene Slalom-Sieger gab es bis zum Mittwochabend bei den sieben Stationen. Und beim achten Halt folgte dann wie zum Beweis der so knallengen Entscheidungen der achte Sieger. Der 21-jährige Norweger Atle Lie McGrath schaffte in 1:52,51 Minuten in Flachau seinen ersten Weltcupsieg vor dem französischen Olympiasieger Clément Noel (+0,29 Sekunden) und Daniel Yule aus der Schweiz (+0,64 Sekunden). McGrath liegen die Nachtrennen in Österreich offenbar: Bereits im Januar in Schladming wurde er Zweiter hinter Linus Straßer.

Und nun fing McGrath einen eigentlich überdeutlich führenden Lokalmatador noch ab im zweiten Lauf: Der Österreicher Johannes Strolz enteilte dem Rest im ersten Durchgang noch mit knapp einer Sekunde Vorsprung, musste sich nach einem fehlerbehafteten Lauf aber dann mit Rang vier begnügen (+0,66). Fünfter wurde sein Landsmann Marco Schwarz (+0,69) beim Nachholrennen für den Anfang Januar abgebrochenen Slalom von Zagreb.

Linus Straßer wird Neunter und bleibt im Rennen um Slalom-Gesamtsieg

Strolz dürfte daher nun ähnlich geknickt abreisen wie Linus Straßer. Dem Deutschen liegen bekanntlich ja die zweiten Durchgänge. In diesen Entscheidungsläufen, da startet er gerne seine Aufholjagden wie zuletzt in Garmisch-Partenkirchen, als er von Rang 16 auf Platz drei fuhr. So eine feine Fahrt hätte ihm in Flachau gutgetan, doch diesmal reichte es von Rang zwölf aus nicht mehr fürs Podest.

Mit seinem neunten Platz bleibt der aktuell beste deutsche Slalomfahrer vom TSV 1860 München aber trotzdem noch im Rennen um die kleine Kristallkugel in seiner Disziplin. Er hat seinen 78-Punkte-Rückstand auf den norwegischen Führenden Henrik Kristoffersen sogar ein wenig verkürzen können auf 64 Zähler vor dem abschließenden Slalom am 20. März in Courchevel.

Mit 307 Punkten bleibt er Dritter hinter Kristoffersen (371) und dessen Landsmann Lucas Braathen (323). Kristoffersen müsste aber nun schon patzen, um die Führung noch zu verlieren.

Kristoffersen nutzt die guten Pistenbedingungen nicht

Dass das durchaus vorkommen kann, auch dafür war das Nightrace in Flachau ein Beleg: Der Gesamtführende im Slalom qualifizierte sich nach einem dicken Fehler gerade so für den zweiten Durchgang. Als zweiter Starter hatte er dann zwar ideale Pistenbedingungen, nutzte diese allerdings trotzdem nicht so recht. Am Ende wurde er 16.

Italiener Mölgg verabschiedet sich - Tremmel stark

Nicht mehr bei der Entscheidung dabei war der 39-jährige Italiener Manfred Mölgg. Der dreimalige WM-Medaillengewinner beendete am Mittwoch nach dem ersten Lauf seine Karriere. Er verabschiedete sich von den Fans, indem er vor dem Ziel abbremste, einen Ski abschnallte und auf einem Ski weiterglitt. Im Ziel küsste er dann den Flachauer Schnee.

Neben Straßer qualifizierte sich aus dem großen DSV-Team nur Anton Tremmel für den zweiten Durchgang. Er wurde am Ende starker 20. Alexander Schmid, Fabian Himmelsbach, Adrian Meisen und David Ketterer verpassten dagegen den zweiten Lauf.