Ski Alpin Stars und Verbände beschweren sich über Eliasch
Der Kampf um die Macht im Wintersport-Weltverband FIS hat eine neue Dimension erreicht. Stars wie Mikaela Shiffrin oder Marco Odermatt, zahlreiche Council-Mitglieder und Nationalverbände wie der Deutsche Skiverband (DSV) haben in einem Brief die offenbar einsame Entscheidung von Präsident Johan Eliasch kritisiert, das millionenschwere Angebot eines Investors abzulehnen. Dies berichtet unter anderem die "Süddeutsche Zeitung".
Eliasch, seit 2021 Chef des Internationalen Ski- und Snowboard-Verbandes FIS, hatte am 30. November von CVC, einem der größten Privat-Equity-Unternehmen der Welt, eine Offerte erhalten: 400 Millionen Euro für 20 Prozent der Anteile an einem Unternehmen, an dem die Wintersportverbände gemeinsam 80 Prozent hielten. Das Ziel: die gemeinsame und zentrale Vermarktung unter anderem der Medien- und Sponsorenrechte.
CVC schlug vor, 375 Millionen Euro vorab zu zahlen und danach seine Vermarktungsmaschine anzuwerfen. Der FIS und den Nationalverbänden sicherte das Unternehmen die volle Kontrolle über "sportliche und regulatorische Entscheidungen" zu. Mit einer ähnlichen Strategie habe man von 2006 bis 2017 in der Formel 1 die Ausschüttungen an die Teams vervierfacht, behauptete CVC.
Auch Straßer unterschreibt den Brief
Wie die "SZ" berichtet, lehnte Eliasch das Angebot am 2. Dezember in einer Mail an CVC ab. Am 6. Dezember versuchte der 62-Jährige, gegen dessen umstrittenes eigenes Konzept zur Zentralvermarktung unter anderem der DSV geklagt hat, seine Entscheidung in einer Mail an die Mitglieder des FIS-Councils zu erklären. In dem Gremium erhob sich umgehend Protest, Eliasch wurde zu Verhandlungen mit CVC aufgefordert.
Der Brandbrief trägt neben der Unterschrift des deutschen Council-Mitglieds Franz Steinle auch jene der Vertreter der mächtigen Verbände der Schweiz und Österreichs. Doch damit nicht genug: Rund drei Dutzend prominente Sportlerinnen und Sportler haben ihn ebenfalls unterzeichnet, neben Shiffrin und Odermatt auch Aushängeschilder wie Lara Gut-Behrami, Federica Brignone, Sofia Goggia, Aleksander Aamodt Kilde, oder der deutsche Slalom-Fahrer Linus Straßer.