Ski Alpin | Kvitfjell Dominik Paris überragt bei der Abfahrt in Kvitfjell

Stand: 05.03.2022 12:30 Uhr

Dominik Paris gewinnt mit einer spektakulären Fahrt die zweite Abfahrt in Kvitfjell vor Aleksander Aamodt Kilde. Beat Feuz teilt sich den dritten Rang mit Landsmann Niels Hintermann.

Dominik Paris gewinnt mit einer spektakulären Fahrt die zweite Abfahrt des Welcupwochenendes in Kvitfjell. Mit 1:43,92 Minuten holte sich der Italiener die Bestzeit vor dem Lokalmatadoren Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen (+0,55 Sekunden) und den beiden Schweizern Beat Feuz und Niels Hintermann (+0,81), der sich am Freitag zum Überraschungssieger gekürt hatte - ebenfalls zeitgleich mit dem Kanadier Cameron Alexander. Josef Ferstl wurde Zehnter und holte somit das beste DSV-Ergebnis.

Paris: "Super Ski-Gefühl"

Dominik Paris war an diesem Tag nicht zu schlagen. Dabei hatte Kilde bei seinem Heim-Weltcup zwischenzeitlich wie der sichere Sieger ausgesehen. Der Norweger hatte einen sehr starken Lauf gezeigt, die vorigen Zeiten seiner Kontrahenten weit in den Schatten gestellt.

Doch vier Startnummern später ging Paris auf die Strecke. Schnell war klar, dass er nach dem entäuschenden zehnten Platz vom Vortag nur die Nummer eins und damit die Zeit von Kilde im Visier hatte. Kurz vor dem letzten Abschnitt schob er sich an Kilde vorbei und ging mit Top-Speed auf die Zielgerade, wo er die zwischenzeitliche Bestzeit pulverisierte. Eine halbe Sekunde Vorsprung vor Kilde. "Es war heute ein super Ski-Gefühl. Herrlich", sagte Paris im ZDF.

Duell um Abfahrts-Gesamtsieg

Paris wahrt mit diesem Sieg seine letzte Chance auf einen Sieg in der Abfahrts-Gesamtwertung. Doch die Möglichkeiten des Italieners, sich beim Weltcup-Finale in Courchevel (16. März) noch an den Favoriten vorbeizuschieben, sind wohl eher theoretischer Natur.

Denn Kilde hat als Führender 88 Punkte Vorsprung auf Paris. Der Norweger baute seine Führung am Samstag aus. Mit seinem zweiten Platz setzt er sich 23 Punkte vor Feuz. Es wird in Courchevel wohl auf ein Duell der beiden Abfahrtsspezialisten hinauslaufen.

DSV-Team mit Material-Problemen

Bester DSV-Starter war Josef Ferstl auf Rang zehn, der sich damit die Teilnahme am Weltcup-Finale sicherte. Romed Baumann steht derzeit auf Rang 17. Baumann zeigte sich im ZDF unzufrieden mit dem Ergebnis: "Knapp zwei Skunden Rückstand. Solche Fehler hatte ich nicht drinnen, dass ich da auf zwei Sekunden komme", sagte Baumann und deutete damit wohl an, dass es auch Probleme mit dem Material gab. "Schade, ich war eigentlich topmotiviert. Schwierig."

Schwaiger verpasst die Punkteränge

Auch Dominik Schwaiger, der nach seinem Sturz bei den Olympischen Spielen in Peking noch nicht in Bestform ist, gab den falschen Skiern eine Mitschuld am schwachen Abschneiden bei den beiden Abfahrten in Kvitfjell. Der Oberbayer schüttelte den Kopf, als er über die Ziellinie fuhr und die Zeit aufleuchtete: 2,85 Sekunden der Rückstand auf Paris - zwischenzeitlich Vorletzter. Kurzzeitig musste Schwaiger um eine Teilnahme beim Weltcup-Finale bangen. Doch am Ende reichte es, obwohl er die Weltcup-Punkte verpasste.

Jocher verpasst Weltcup-Finale

Anders als für Simon Jocher. Der 25-Jährige hatte sich mit einem starken siebten Platz am Vortag eine Chance auf eine Teilnahme am Weltcup-Finale gesichert. Doch auch er verpasste die Punkteränge und geht nun in Chourchevel nicht an den Start. Auch Andreas Sander verpasste die Punkteränge und kommt nicht unter die besten 25 Abfahrts-Fahrer und darf somit beim Finale ebenfalls nicht an den Start gehen.

Kjetil Jansrud verabschiedet sich von der Weltcup-Bühne

Für einen emotionalen Moment sorgte Kjetil Jansrud. Der Norweger fuhr in Kvitfjell sein letztes Weltcup-Rennen. Im Ziel sortierte er sich auf dem zwischenzeitlichen 29. Rang ein, wurde mit Blumen begrüßt und mit Standing Ovations von den versammelten Fahrern verabschiedet wurde. Jansrud hatte im Januar 2003 sein Weltcup-Debüt gefeiert. In den 19 Jahren seiner Profi-Karriere gewann er 23 Weltcup-Rennen, Olympisches Gold In Sotschi, wurde einmal Gersamtweltcup-Zweiter, gewann dreimal den Super-G-Weltcup und einmal den Abfahrts-Weltcup.