Skeleton | Weltcup in Winterberg Skeleton: Hermann rast nach Rekord-Show auf Platz zwei

Stand: 10.12.2021 16:59 Uhr

Tina Hermann hat in einem hochdramatischen Rennen in Winterberg den zweiten Platz errungen. Auch Lokalmatadorin Jacqueline Lölling meldete sich auf ihrer Heimbahn im Weltcup zurück.

Die siebenfache Weltmeisterin Tina Hermann hat ihre starke Form im Olympia-Winter bestätigt und beim Weltcup in Winterberg den zweiten Platz eingefahren.

Drei Top-Ten-Plätze für deutsches Trio

Die Athletin vom WSV Königssee musste sich am Freitag (10.12.2021) nur der Gesamtweltcup-Führenden Kimberley Bos aus den Niederlanden mit 0,25 Sekunden Rückstand nach zwei Läufen geschlagen geben. Auch Jacqueline Lölling, die in dieser Saison bisher noch nicht glänzen konnte, feierte mit Rang vier (+0,32) ein zufriedenstellendes Resultat. Der dritte Platz ging an die Kanadierin Mirela Rahneva (+0,29), Hannah Neise vom BSC Winterberg wurde Neunte (+0,64).

Hermann hauchzart hinter Bos

Hermann lag bereits nach dem ersten Lauf und einer Zeit von 57,02 Sekunden nur vier Hundertstel hinter Bos. Auch Neise und die dreifache Gesamtweltcup-Siegerin Lölling durften sich auf der 110 Meter hoch gelegenen Bahn im Sauerland nach jeweils 57,25 Sekunden im ersten Durchgang und dem geteilten siebten Platz Hoffnungen auf ein gutes Abschneiden machen.

Lölling landet Befreiungsschlag

Bei Lokalmatadorin Lölling platzte im Finale dann endgültig der Knoten. Mit neuer Bestzeit und neuem Bahnrekord (56,75) schwang sich die 26-Jährige vom RSG Hochsauerland vorübergehend an die Spitze. "Im ersten Lauf habe ich wieder einen kleinen Dämpfer gekriegt, doch der zweite Lauf war wie ein Befreiungsschlag und Balsam für die Seele", freute sich Lölling im Anschluss.

In einem hochspannenden Finish wurde sie aber doch noch von den Podestplätzen verdrängt. Zunächst setzte sich Hermann nach einem erneut guten Durchgang (56,91) an die Spitze, ehe Bos als letzte Starterin mit 56,70 Sekunden einen neuen Bahnrekord fuhr und ihren ersten Weltcupsieg feierte.

Hermann überzeugt und holt Olympia-Ticket

Hermann wusste wie schon in der Vorwoche, als sie in Altenberg triumphierte, zu überzeugen. Trotz schlechter Anlaufzeiten zeigte sie im Eiskanal zwei konzentrierte Vorstellungen und schrammte nur knapp am nächsten Erfolg vorbei.

Dank ihres zweiten Podestplatzes in diesem Winter hat die Gesamtweltcup-Siegerin von 2019/20 nun bereits frühzeitig das Ticket für die Olympischen Spiele im Februar in Peking in der Tasche. In der Weltcup-Gesamtwertung sprang Hermann auf den dritten Platz, hinter der Führenden Bos und der Russin Elena Nikitina.

Bahnrekorde purzeln

Die Zuschauer in Winterberg erlebten am Freitag eine neue Bestmarke nach der anderen. Die im Jahr zuvor von Sarah Wimmer aufgestellte Rekordzeit von 57,26 Sekunden wurde quasi im Minutentakt pulverisiert – auch vom deutschen Trio. Allein im ersten Durchgang brachten insgesamt acht Fahrerinnen das Kunststück bei Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 90 km/h fertig. Im Finale fiel die Bestmarke weitere 13 (!) Mal.