Shorttrack | Olympia Anna Seidel vor Olympia-Abschied: Vorfreude, "Wehmut" und neue Pläne

Stand: 25.01.2022 16:06 Uhr

Die Olympischen Winterspiele in Peking werden für Shorttrackerin Anna Seidel die letzten sein. Umso größer ist die Vorfreude auf das Saisonhighlight nach ihrer schweren Verletzung - auch wenn etwas "Wehmut" mitschwingt.

Shorttrackerin Anna Seidel startet nach harten Monaten optimistisch, mit großer Vorfreude und etwas Wehmut in ihre dritten und letzten Olympischen Winterspiele.

Frühes Aus wäre "enttäuschend"

"Ich wollte da unbedingt hin. Peking war mein Ziel - und das habe ich jetzt geschafft. Und ich will jetzt nicht in der ersten Runde rausfliegen, da wäre ich schon enttäuscht", sagte die 23 Jahre alte Dresdnerin am Dienstag (25.01.2022) bei einer virtuellen Medienrunde. "Diesmal bin ich einfach nur glücklich und zufrieden und einfach nur happy, überhaupt hinfahren zu können."

Seidel Deutschlands einzige Shorttrackerin in Peking

Deutschlands beste Shorttrackerin hatte sich Anfang März 2021 bei einem Trainingsunfall im niederländischen Dordrecht schwer verletzt (Schien- und Wadenbeinbruch), sich nach der Operation aber wieder zurückgekämpft.

Wie 2014 in Sotschi qualifizierte sich die EM-Zweite für die 1.500 Meter ("Meine erfolgreichste Strecke") und geht bei den Winterspielen als einzige deutsche Shorttrack-Spezialistin an den Start. Abflug nach Peking ist am 2. Februar, der Wettkampf genau zwei Wochen später.

Chance auf vierte Olympia-Teilnahme "sehr, sehr gering"

Seidel nimmt bereits zum dritten Mal an Winterspielen teil. 2016 gewann sie bei den Olympischen Jugend-Winterspielen in Lillehammer Bronze über 1.000 Meter. Eine vierte Teilnahme wird es aber wohl nicht geben. Die Chance auf weitere vier Jahre auf dem Eis sei "sehr, sehr gering", so Seidel: "Es ist einfach zu lang, ich habe noch viele andere Sachen vor."

Seidel plant den Beginn eines Management-Studiums. Sie wolle "das andere Leben kennenlernen, studieren und in anderen Bereichen einen Leidenschaft finden, die ich im Sport gefunden habe", sagte Seidel.

Seidel liebäugelt mit Fortsetzung der Karriere

Ein "bisschen Wehmut" wird bei ihrem letzten Olympia-Auftritt dabei sein, betonte Seidel, "aber in vier Jahren wäre da die gleiche Wehmut dabei, und mit fast 28 sehe ich mich nicht mehr im Kreis auf dem Eis laufen."

Eine Fortsetzung der Karriere nach den Spielen ist aber alles andere als ausgeschlossen. "Lange habe ich gedacht, dass ich danach direkt aufhöre. Inzwischen hat sich das aber wieder geändert. Dass nochmal ein, zwei Jahre dazukommen, das wird immer wahrscheinlicher zurzeit."