Anna Berreiter holt sich Gold bei der Rodel-WM

WM in Oberhof Oberhof als Goldgrube: Nächster Dreifacherfolg der Rodel-Frauen

Stand: 28.01.2023 13:54 Uhr

Die Oberhofer Rodel-Festspiele gehen in die nächste Runde: Am Samstag ließen die deutschen Frauen die Konkurrenz alt aussehen.

Diese Weltmeisterschaft im Thüringer Wald ist ein schwarz-rot-goldenes Wintermärchen: Alle Goldmedaillen gingen bisher an die Gastgeber. Auch die Entscheidung bei den Frauen am Samstag (28.01.2023) erinnerte an deutsche Meisterschaften.

Über den Weltmeistertitel jubelte Anna Berreiter. Die 23-Jährige aus Berchtesgaden verteidigte ihre knappe Führung nach dem ersten Lauf und freute sich über ihre zweite Medaille. Im Sprint am Freitag hatte sie bereits Bronze gewonnen. Nach dem Europameistertitel darf sich die junge Athletin nun auch Weltmeisterin nennen. "Es war schon Druck da", schilderte sie im ZDF ihre Gefühlswelt. Vor der ersten Kurve habe sie ihre Startzeit gesehen und gedacht, dass "war nicht so der Brüller". "Ich habe mein Herz in die Hand genommen und bin so gut es ging nach unten gefahren."

Berreiter vor Taubitz und Eitberger

Berreiter gewann vor Titelverteidigerin Julia Taubitz und Dajana Eitberger, die vom fünften Platz noch auf das Podium raste und die Österreicherin Madeleine Egle vom Treppchen schubste. Egle hatte zur Halbzeit noch auf Platz drei gelegen, musste nach einem Fahrfehler aber die Medaillenträume begraben. Bundestrainer Norbert Loch hatte seinen Mädels vor dem Rennen gesagt: "Ein Dreier bei der WM wäre doch mal was Schönes. Sie haben es wunderbar umgesetzt", freute er sich.

Taubitz mit Doppelsilber

Taubitz blieb der Traum von Gold verwehrt. Sie verlässt die WM-Bühne in Oberhof aber auch mit zwei Einzelmedaillen. Beide glänzen silbern. Der erfolgreichsten aktiven WM-Athletin vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal fehlte in Oberhof das nötige Quäntchen Glück für Gold. Wie schon im Sprint fehlte auch im Einzel im technisch anspruchsvollen Oberhofer Eiskanal, der 1.354,5 Meter lang ist und 15 Kurven beinhaltet, nur ein Wimpernschlag zum Sieg. Am Ende waren es trotz Laufbestzeit im zweiten Durchgang 0,058 Sekunden. "Ich bin unglaublich glücklich", sagte Taubitz, für die Oberhof nicht gerade ihre Lieblingsbahn ist.

Eitberger vom Platz fünf auf das Podest

Auf den dritten Platz rodelte Dajana Eitberger, die vor Glück strahlte. Die 32-Jährige, die in Oberhof das Rodeln lernte, begeisterte die Fans nach ihrem Sprintsieg am Freitag auch am Samstag. Nach kleinen Wacklern im ersten Lauf lag sie auf dem fünften Platz. Mit einer brillanten zweiten Fahrt schob sich Eitberger im Finale noch auf das Siegerpodest. Damit verabschiedet sich die Thüringerin mit Gold und Bronze von ihrer letzten Weltmeisterschaft als "Einzelsportlerin". Künftig wird Eitberger im Doppelsitzer starten.

Talent Fräbel starke Fünfte

Mit Merle Fräbel haben die Deutschen einen weiteren Rohdiamanten geschliffen. Die erst 19-Jährige aus Suhl fuhr bei ihrer ersten Weltmeisterschaft auf einen starken fünften Platz.

Oberhof als Goldgrube für die deutschen Rodler

Oberhof ist nach 1973, 1985 und 2008 zum vierten Mal Ausrichter einer Rodel-WM. 143 Athletinnen und Athleten aus 20 Nationen sind am Start - die Goldmedaillen gingen in den bisherigen sieben Wettbewerben ausnahmslos an die Deutschen, die ihren Heimvorteil auf der kniffligen Bahn eindrucksvoll nutzen.