Rodlerin Dajana Eitberger in St.Moritz

Rodel-Weltcup Eitberger gewinnt und verdirbt Taubitz die Party

Stand: 19.02.2023 15:27 Uhr

Beim Rodel-Weltcup in St. Moritz haben die deutschen Schlitten am Sonntag (19.02.2023) für einen krönenden Abschluss gesorgt. Im Einzel der Frauen gewann Dajana Eitberger vor Julia Taubitz und Anna Berreiter. Die deutsche Team-Staffel sorgte zum Abschluss für das i-Tüpfelchen.

Die deutsche Dominanz im Eiskanal ist beeindruckend und lässt die Konkurrenz nur so staunen. Nach drei Siegen in drei Rennen am Samstag lieferten die Rennrodlerinnen am Sonntag mit einem rein deutschen Podium ab.

Showdown um die Krone in Winterberg

Den Tagessieg schnappte sich Dajana Eitberger. Die Thüringerin rodelte vom fünften Platz zur Halbzeit noch zum Sieg und hält damit ihre theoretischen Chancen auf den Gewinn des Gesamtweltcups aufrecht. "Es war sehr wild. Ich hab nicht damit gerechnet, dass der Dreierbob Deutschland I wieder zuschlägt", sagte Eitberger in der Sportschau.

Damit es noch mit der Weltcupkrone klappt, müsste Taubitz in Winterberg aber wohl vom Schlitten fallen. "Ich schätze das realistisch ein, gebe mich aber nicht geschlagen, sonst würde ich nicht anreisen", lachte Eitberger.

Julia Taubitz hat die deutlich besseren Karten. Die Sächsin, mit stolzen 105 Punkten Vorsprung ins Rennen gegangen, hätte vor Eitberger ins Ziel kommen müssen, um die Korken schon am vorletzten Weltcup-Wochenende knallen lassen zu können. Das klappte nicht.

Einsitzer der Frauen - das Interview nach dem Rennen

Sportschau Wintersport, 19.02.2023 09:30 Uhr

Taubitz (4. nach dem ersten Durchgang) zeigte Nerven und konnte vor allem im unteren Teil der Bahn keine Zeit rausholen. Damit gibt es am kommenden Wochenende in Winterberg den Showdown um den Gesamtweltcup. Die Enttäuschung hielt sich dennoch in Grenzen: "Es wäre geil gewesen, aber es ist auch in Ordnung, wenn es bis zum Ende spannend bleibt", sagte Taubitz, die mit 90 Punkten Vorsprung in das letzte Weltcup-Wochenende geht.

Berreiter büßt einen Platz ein

Als Dritte krönte Anna Berreiter das starke deutsche Abschneiden. Die frischgebackene Weltmeisterin lag nach dem ersten Durchgang nur knapp hinter der führenden Lettin Kendija Aparjode, doch Berreiter verlor Zeit und wurde Dritte. Aparjode fiel von der Pole Position noch auf Rang sieben zurück.

Fräbel macht viele Plätze gut

Die jüngste Deutsche im Team, Merle Fräbel (19) vom RT Suhl, fuhr ebenfalls in die Top Ten und beendete das Rennen auf dem sechsten Platz. Fräbel hatte im ersten Durchgang auf der einzigen Natureisbahn der Welt Probleme und lag als Elfte schon deutlich zurück. Im Finale steigerte sich die Thüringerin und zog unter anderem an der Österreicherin Madeleine Egle, die sich als Vierte im Gesamtklassement noch Hoffnungen auf einen Podestplatz im Gesamtweltcup machen konnte, vorbei.

Team-Staffel sorgt für krönenden Abschluss

Ein rundum gelungenes Weltcup-Wochenende machte die deutsche Team-Staffel im Anschluss perfekt. Eitberger, Max Langenhan und die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt holten sich in 2:51,30 Minuten den Sieg vor den USA (+0,25 Sekunden) und Österreich (+0,42). "Das war ein sehr, sehr schönes Wochenende", bilanzierte Bundestrainer Norbert Loch. "Da kann man nur zufrieden sein. Die gesamte Mannschaft hat abgeliefert und verdient gewonnen."

Deutsche Team-Staffel sorgt für krönenden Abschluss

Sportschau Wintersport, 19.02.2023 09:30 Uhr

Mit dem zweiten Sieg im fünften von sechs Teamevents in diesem Winter baute Deutschland auch seinen Vorsprung in der Nationenwertung aus. Vor dem Rennen lag das deutsche Team noch punktgleich mit Lettland an der Spitze. Das lettische Quartett verpasste allerdings das Podest und büßte 40 Zähler ein. Vor dem Weltcupfinale am kommenden Wochenende in Winterberg haben die deutschen Rodler mit nun 455 Punkten beste Chancen auf den Gesamtsieg.

Leitner bleibt Trainer des deutschen Teams

Auch abseits der Eisrinne gab es eine Erfolgsmeldung. Patric Leitner bleibt Trainer der deutschen Mannschaft und erteilte Österreich eine Absage. "Unseren Leiti geben wir für kein Geld der Welt her, liebe Österreicher!", postete sein Schützling Felix Loch bei Instagram. "Du gibst jeden Tag dein Bestes, bist großartig, loyal und vor allem ein echter Freund", schrieb Loch.

Auch der Bundestrainer zeigte sich mehr als erleichtert über die guten Nachrichten. "Natürlich versuchen die ausländischen Nationen, an unsere Trainer heranzukommen. Wir sind ein starkes Team mit starken Trainern. Patrick war schwer umworben. Aber ich glaube, er weiß, wo sein Platz ist", betonte Loch und zollte Leitner "allergrößten Respekt für seine Entscheidung".