Nordische Kombination | Weltcup in Lillehammer DSV-Kombinierer verpassen Sieg auf den letzten Metern

Stand: 04.12.2021 14:40 Uhr

Die deutschen Kombinierer haben am Samstag (04.12.2021) ihren ersten Sieg im Mannschaftswettbewerb seit über drei Jahren nur knapp verpasst, dafür aber ihre Ambitionen auf eine olympische Teammedaille untermauert. Im Finale des 4x5-Kilometer-Laufes beim einzigen Teamwettkampf vor den Winterspielen in Peking hatte Norwegen mit Superstar Jarl Magnus Riiber den längeren Atem.

Erstmalig gingen die deutschen Kombinierer in der Formation Manuel Faißt, Vinzenz Geiger, Eric Frenzel und Terence Weber in ein Teamrennen. "Natürlich wollen wir gewinnen. Es ist die Generalprobe vor den Olympischen Spielen und wir wollen unseren Anspruch zeigen. Wir sind in einer guten Verfassung und haben das Zeug dazu", hatte Frenzel die Richtung bereits nach dem Springen vorgegeben.

Dank vier guter Sprünge schaffte sich das DSV-Quartett eine perfekte Ausgangsbasis für die 4x5 Kilometer auf der Langlaufstrecke. Faißt hielt mit seinen 95,5 Metern den Kontakt zu Norwegen, Geiger (93 m) sowie Frenzel, der mit 97,5 Metern den weitesten und technisch saubersten Sprung der gesamten Konkurrenz zeigte, und Weber konnten schließlich einen Vorsprung von 21 Sekunden aufbauen. Da zeigte sich einmal mehr, dass die Saison-Vorbereitung mit dem Fokus auf dem Springen genau richtig war.

Frenzel baut Vorsprung aus

Bundestrainer Hermann Weinbuch schickte mit dem dreifachen Olympiasieger Frenzel schließlich seinen erfahrensten Athleten als ersten in die Loipe. Dieser machte auf der mit Neuschnee bedeckten Piste von Beginn an Tempo und gab seinem Verfolger Espen Bjørnstad weitere Sekunden mit. "Ich hab mich sehr gut gefühlt. Aber es war ein langes und anstrengendes Rennen, weil der Schnee stumpfer geworden ist", sagte der 33 Jahre alte Sachse nach seinem Einsatz. Nach den ersten beiden von insgesamt acht Runden übergab Frenzel mit einem Vorsprung von 42 Sekunden auf Faißt.

Dieser musste sich nun des Angriffs von Jens Lurås Oftebro erwehren, der Stück für Stück auf den Deutschen auflief. Nach einer Runde hatte der Norweger etwas mehr als zwölf Sekunden wettmachen können. Faißt rettete schließlich einen Vorsprung von 19 Sekunden zum zweiten Wechsel.

Norwegen holt immer weiter auf

Im dritten Duell musste sich schließlich Weber, der nach seinem Premierensieg vom letzten Wochenende nun erstmals in einer Staffel im Weltcup lief, des starken Läufers Jørgen Gråbak erwehren. Nachdem sich der Deutsche zunächst ein paar Sekunden absetzen konnte, kam Gråbak in der Folge immer näher an Weber heran. Beim letzten Wechsel waren die beiden großen Kontrahenten gleich auf.

Somit kam es zum direkten Duell zwischen Vinzenz Geiger und dem Weltcup-Gesamtsieger der letzten drei Jahre, Jarl Magnus Riiber. Dass er den norwegischen Ausnahmekombinierer in Schach halten kann, hatte Geiger in den letzten beiden Jahren mehrfach bewiesen. Der Oberstdorfer lief das Rennen von vorne, stets belauert von seinem Kontrahenten.

Entscheidung auf den letzten 500 Metern

Einen halben Kilometer vor dem Ziel wurde das Tempo angezogen, Riiber ging vorbei, verteidigte die Position auch am letzten Anstieg und konnte sich nun Meter um Meter absetzen. Auf der Zielgeraden nahm Geiger schließlich das Tempo raus, Riiber war enteilt. Im Zielsprint um Rang drei konnte sich Japan knapp vor Österreich durchsetzen.

Es wäre der erste deutsche Teamerfolg seit Ruka im November 2018 gewesen. Dennoch haben die DSV-Kombinierer gezeigt, dass sie auch in einer so bisher nicht gelaufenen Besetzung durchaus zu den Siegkandidaten zu zählen sind.