Wintersport | Nordische Kombination Deutsche Kombinierer ohne Podestplatz - Rydzek setzt Ausrufezeichen

Stand: 16.01.2022 18:58 Uhr

Die erfolgsverwöhnten deutschen Kombinierer sind ausgerechnet beim Heimspiel in Klingenthal leer ausgegangen. Am Sonntag war Vinzenz Geiger als Siebter der Beste. Ein Ausrufezeichen setzte Johannes Rydzek.

Normalerweise mischen die deutschen Kombinierer immer um die Plätze auf dem Treppchen mit, doch im sächsischen Klingenthal war der Wurm drin. Nach der "Nullnummer" am Samstag ging das Team von Hermann Weinbuch auch am Sonntag (16.01.2022) leer aus.

Zumindest einer konnte feiern: Johannes Rydzek. Der Routinier sicherte sich mit seiner Aufholjagd von Rang 16 auf Rang acht das letzte Olympiaticket.

Lamparter mit zweitem Streich in Klingenthal

Der Mann des Wochenendes war der Österreicher Johannes Lamparter, der im sächsischen Vogtland einen Doppelsieg feierte und anschließend "von einem guten Job" sprach. Wie schon am Samstag gewann Lamparter mit einem Start-Ziel-Sieg. Nach dem Springen war er zeitgleich mit seinem Teamkollegen Franz-Josef Rehrl gestartet, der am Ende Dritter wurde. Knapp hinter dem Sprungdritten Kristjan Ilves aus Estland.

Das Führungstrio lief ein starkes Rennen und ließ die Verfolger nicht wirklich bedrohlich näher kommen. Da half es auch nicht, dass Geiger (10. nach dem Springen) in der zweiten Verfolgergruppe auf das Tempo drückte. Unterstützung bekam er nicht. Schmid und Faißt nutzten nur seinen Windschatten, leisteten aber keinerlei Führungsarbeit.

Rydzek fliegt nach vorn

Nach gut sieben Kilometern hatte Rydzek, der 30 Sekunden nach Geiger, Schmidt und Faißt ins Rennen gegangen war, aufgeschlossen. An das Führungstrio und die Gruppe dahinter mit den starken Norwegern Espen Andersen und Joergen Graabak kamen die Deutschen aber nicht heran.

Im Schlusssprint sicherte sich Geiger den siebten Rang vor Rydzek. Schmid wurde Zehnter, Faißt Zwölfter. Rießle verbesserte sich vom 19 auf den 14. Platz.

Frenzel aussichtslos zurück

Eric Frenzel, für Olympia schon gesetzt, war ein Opfer der Windbedingungen. Er hatte keine Chance auf eine Topweite und war nach 124,5 Metern mit fast zwei Minuten nach den Sprungsiegern ins Rennen gegangen. Am Ende stand Platz 16 zu Buche. Auch Terence Weber erwischte einen gebrauchten Tag. Weber, der zu Saisonbeginn mit einem Sieg aufgetrumpft hatte, fiel in der Loipe vom 13. auf den 22. Platz zurück.

Thannheimer erneut bester der nationalen Gruppe

Wie schon am Samstag war Wendelin Thannheimer als 27. der Beste der nationalen Gruppe. Christian Frank konnte seine gute Ausgangslage nach dem Springen dagegen nicht nutzen und fiel 15 Plätze zurück - auf Rang 37. Unmittelbar vor ihm kam Jakob Lange ins Ziel. David Mach - Schlusslicht nach dem Springen - beendete den Weltcup als 45.

Riiber arbeitet an seinem Comeback

In Klingenthal war es auch deshalb spannend, weil der norwegische Dominator und Weltcupgesamtführende Jarl Magnus Riiber fehlte. Der Ausnahme-Kombinierer, der fast immer gewinnt, wenn er startet, laboriert vor an einer Rückenverletzung. Auch der laufstarke Finne Ilkka Herola war aufgrund einer Corona-Infektion nicht dabei.