Joergen Graabak auf der Strecke in Seefeld

Nordische Kombi | Seefeld Norweger Graabak triumphiert beim Kombinierer-Triple

Stand: 30.01.2022 16:07 Uhr

Joergen Graabak hat zum ersten Mal in seiner Karriere das Triple gewonnen. Er setzte sich am Sonntag (30.01.2022) im Zielsprint durch. Die deutschen Kombinierer hatten mit dem Ausgang des Rennens diesmal nichts zu tun.

Das prestigeträchtige Nordic Combined Triple hat einen neuen Sieger. Joergen Graabak aus Norwegen hat sich zum ersten Mal die Krone in Seefeld aufgesetzt. Am Finaltag der dreitägigen Veranstaltung hatte er die meisten Reserven und konnte sich nach 12,5 anstrengenden Kilometern durchsetzen. Zweiter wurde der Österreicher Johannes Lamparter, vor Graabaks Landsmann Jarl Magnus Riiber.

Vinzenz Geiger wurde als bester Deutscher Vierter, hatte aber im Ziel einen großen Rückstand (+47,8 Sekunden) und hatte zu keinem Zeitpunkt Chancen auf das Podest. Auch Julian Schmid (9./+1:30 Minuten) und Terence Weber (10./1:35,5 Minuten) schafften es in die Top Ten. Diese verpasste Eric Frenzel, der Rekordsieger von Seefeld, als Elfter haarscharf (+1:36,0 Minuten).

Geiger zufrieden, aber mit Luft nach oben

"Nach Rang zwei und eins hätte ich mich gefreut, weiter vorne zu landen. Aber heute war nicht mehr drin", erklärte der erschöpfte Geiger im Anschluss im ZDF. Dennoch sei er mit dem Wochenende zufrieden, auch wenn auf der Schanze noch nicht alles optimal zusammenläuft. "Da muss ich weiter arbeiten. Von alleine kommt da gar nichts."

Vor allem im Flugsystem habe er noch Reserven. Trotz der Arbeit in den letzten Wochen, gebe es noch Verbesserungspotenzial. Nun freut er sich auf die Olympischen Winterspiele in Peking. Die Schanze dort wird für das gesamte Feld die große Unbekannte sein.

Auch Bundestrainer Hermann Weinbuch zeigte sich mit der Leistung seines Teams einverstanden: "Wir waren in Klingenthal weit weg und haben noch einmal fleißig trainiert. Das hat gefruchtet. Im Laufen waren wir die ersten beide Tage überragend, aber heute waren wir ein bisschen müde. Auch die Konstellation war gegen uns mit Graabak und Lamparter an der Spitze."

Wind lässt kein Springen zu

Nach der Absage des Wettkampfsprungs am Sonntagmittag musste der provisorische Wettkampfsprung vom Samstagvormittag herangezogen werden. Unter Einberechnung der Bonuspunkte des Vortages ergab sich so eine spannende Ausgangslage.

"Es ist noch windiger als gestern. Die Situation ist nicht gut. Ich sehe keine Chance, dass wir das das über die Bühne bringen. Es wird keine Fenster geben, wo wir die Springer runterlassen könnten", hatte die Jury um Renndirektor Lasse Ottesen den Verzicht auf ein Springen begründet.

Spitze hält das Tempo hoch

Damit ging ein Sextett um Terence Weber, Riiber und der Gesamtweltcupführende Lamparter in einem Sieben-Sekunden-Fenster auf die Strecke und schloss sich zur Führungsgruppe zusammen. Knapp 30 Sekunden dahinter folgte Vinzenz Geiger, der Sieger des Vortages.

An der Spitze war man sich einig, die zwei Österreicher und zwei Norweger in der Gruppe harmonierten gut und hielten das Tempo entsprechend hoch. Weber musste in der zweiten der insgesamt fünf zweieinhalb Kilometer langen Runden abreisen lassen und auch Geiger konnte keinen Boden gutmachen.

Graabak läuft das Finale von vorne

Als auch Franz-Josef Rehrl und der Este Kristjan Ilves abreißen lassen mussten, war eigentlich schon nach der Hälfte des Rennens klar, dass der Sieger aus dem Trio Lamparter/Riiber/Graabak kommen würde. Einen Kilometer vor dem Ziel musste auch Riiber dem Tempo Tribut zollen, Graabak und Lamparter zogen Meter um Meter davon.

Graabak lief das Rennen von vorne und machte sich vor dem letzten kurzen Anstieg breit, Lamparter fand keinen Weg vorbei und musste sich so mit Rang zwei zufrieden geben. Hinter Riiber, der Rang drei sicherte, setzte sich Geiger im Kampf um Rang vier durch.

Das Seefeld-Triple

An drei Tagen in Folge wird in Seefeld ein Wettkampf ausgetragen, dabei steigert sich die Laufdistanz von 7,5 über zehn auf 12,5 Kilometer. Gesprungen wird jeweils einmal. Die Top 15 jedes Tages erhalten Bonuspunkte, die sie als Vorsprung mit in den nächsten Tag mitnehmen. Der Sieger des Sonntags ist auch Gesamtsieger.