Nordische Kombi | Oslo Rückschlag für DSV-Kombinierer bei Riiber-Sieg

Stand: 05.03.2022 14:56 Uhr

Vinzenz Geiger hat in Oslo das letzte Fünkchen Hoffnung auf den Gesamtsieg begraben müssen. Der Einzel-Olympiasieger kam auf der Schanze nicht zurecht. Überflieger Riiber wandelt dagegen auf großen Spuren.

Jarl Magnus Riiber ist am Samstag (05.03.2022) beim Weltcup in Oslo wie vom anderen Stern gesprungen und legte mit dem Riesensatz auf 139 Meter den Grundstein zu seinem Sieg im ersten Einzel am Holmenkollen. Der Norweger lief anschließend ein einsames Rennen über zehn Kilometer und gewann locker.

Der Vorsprung auf seine Verfolger war so groß, dass der Sieg schon zur Halbzeit feststand. Statt Spannung herrschte mal wieder Langeweile in der Nordischen Kombination.

Riiber ist einfach zu dominant. Johannes Lamparter (Österreich), der im Weltcup nur führt, weil der Überflieger einige Rennen ausgelassen hat, wurde Zweiter und bleibt damit weiter Träger des Gelben Trikots. Jens Luraas Oftebro aus Norwegen schnappte sich Platz drei. Er war mit 1:46 Minuten Rückstand als Elfter gestartet.

Faißt geht zu schnell an

Oftebro lag nach dem Springen auch noch hinter den beiden Deutschen Manuel Faißt (5. nach dem Springen) und Eric Frenzel (7. nach dem Springen). Faißt versuchte die Flucht nach vorn und übernahm sich beim Versuch, an Lamparter dran zu bleiben. Er kam in den "sauren Bereich" und wurde von Platz vier noch durchgereicht. Rang 13 war eine Enttäuschung.

Frenzel, nach der Quarantäne während den Olympischen Spielen noch nicht wieder in Form, konnte dem Tempo der Besten nie folgen. Der Routinier lief sein eigenes Rennen - und das reichte zum zehnten Platz.

Rydzek bester Deutscher

Bester Deutscher am sonnigen Holmenkollen wurde Johannes Rydzek (SC Oberstdorf). Als 13. nach dem Springen gestartet, sprintete er schnellkräftig auf den achten Platz.

Ein großer Satz nach vorn glückte auch Fabian Rießle - von 28 vor auf 19. Julian Schmid kam auf Platz 24, Terence Weber wurde 29.

Geiger muss Gesamtsieg abschreiben

Eine herbe Enttäuschung erlebte Vinzenz Geiger, der nach dem Springen als 29. (nur 117,5 Meter) schon alle Hoffnungen begraben musste. Geiger war erst 2:50 Minuten auf Riiber in das Rennen. In der Loipe machte der Oberstdorfer immerhin noch elf Plätze gut.

Die große Kristallkugel muss er aber abschreiben. Damit ist aus dem Dreikampf nun ein Zweikampf zwischen Riiber und Lamparter geworden. Der Bayer wird den Rückschlag verkraften können, den Lauf seines Lebens lieferte er ohnehin beim Jahreshöhepunkt ab - mit Gold im Einzel bei Olympia.

Dort war Riiber von Corona ausgebremst worden. Das scheint den Norweger umso mehr angestachelt zu haben. Nach dem Springen gab er am Samstag zu "extrem nervös" gewesen zu sein. Neben dem Gesamtsieg hat Riiber noch eine Bestmarke im Blick: Mit 46 Siegen im Weltcup liegt er nur noch zwei Siege hinter dem Rekord von Hannu Manninen in der ewigen Bestenliste.

Finale im heimischen Schonach

Nach Oslo freuen sich die Kombinierer zum Abschluss auf ein Heimspiel am 12./13. März in Schonach.