Langlauf | Weltcup in Lillehammer Langläufer bei Staffel-Show der Top-Nationen auf Platz sieben

Stand: 05.12.2021 10:45 Uhr

Die norwegischen Männer haben beim Weltcup in Lillehammer alles abgeräumt - auch den Sieg in der Staffel. Das deutsche Quartett erlebte am Sonntag (5.12.2021) alles: Sturzpech, Aufholjagd und am Ende Platz sieben.

"Die Staffel ist bei Olympia unsere größte Medaillenchance, aber dafür muss auch alles passen und einer von den Großen schwächeln", hatte der deutsche Langlauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder vor der Saison im Sportschau-Interview gesagt.

Beim ersten Staffelrennen des Winters in Lillehammer patzte keine Top-Nation. Die Folge: Das deutsche Quartett mit Jonas Dobler, Lucas Bögl, Friedrich Moch und Janosch Brugger lief auf den siebten Platz. Klingt nicht besonders prickelnd, aber: Bei Olympia sind keine zweiten Mannschaften erlaubt. Rechnet man also Norwegen II und Russland II heraus, steht Platz fünf zu Buche.

Norwegen und Russland streiten um Sieg

Den Ton über 4 x 7,5 Kilometer gaben wie erwartet die beiden Mannschaften aus Norwegen und Russland an. Bis zur Zielgeraden lieferte sich das Quartett einen heißen Schlussspurt und am Ende gewannen wieder - na klar - die Norweger mit Schlussläufer Johannes Hösflot Kläbo. Russland II (+0,2 sek) wurde Zweiter vor Norwegen II (+ 1,2 sek). Russland I kam auf Platz vier (+ 1,4 sek).

Schlickenrieder hatte "norwegische Festspiele" prognostiziert und den Nagel auf den Kopf getroffen. Beim Heim-Weltcup räumte "Norge" bei den Männern alles ab.

Dobler - Sturz im ungünstigsten Moment

Die deutsche Mannschaft verkaufte sich teuer. Startläufer Jonas Dobler suchte in der klassischen Technik die richtigen Hinterräder und zeigte sich in der ersten Reihe. Es sah richtig gut aus bei dem Deutschen - bis ihn nach rund 6,5 Kilometern ein unverschuldeter Sturz ausbremste.

Plötzlich war die Lücke da und Dobler schickte Lucas Bögl nach 7,5 Kilometern als Elften mit satten 26 Sekunden Rückstand in die Runde.

Katz und Maus gespielt - Bögl geht die Kraft aus

Ganz vorn dominierten die beiden Teams aus Norwegen und Russland, die auf der zweiten Schleife zum Glück für Bögl bummelten. So schmolz der Rückstand auf die große Verfolgergruppe mit Deutschland und nach zwölf Kilometern war der Anschluss geschafft.

14 Teams waren dicht beisammen, allerdings nicht lange. Weil der russische Distanz-Gesamstieger Alexander Bolschunow auf die Tube drückte, riss die Lücke wieder auf - und zwar gewaltig. Nur der Finne Ivo Niskanen konnte mithalten, selbst die beiden norwegischen Teams schwächelten (+ 11,9 s/ +14,2 sek).

Moch Tempomacher in der Verfolgergruppe

Auch Bögls Aufholjagd hatte Kraft gekostet. Er verlor auf den letzten Metern ordentlich und gab Friedrich Moch als Elfter schon eine ordentlich Hypothek mit (+ 27,3 sek). Ab jetzt flogen die Athleten im freien Stil über die Strecke. Lange dauerte es nicht, bis Norwegen wieder dran war.

Sechs Teams liefen zwischenzeitlich vornweg, während die Russen und Norweger auf die Tube drückten, mussten die Schweden und Finnen abreißen lassen. Die Deutschen folgten mit Moch in der Verfolgergruppe - hatten aber keine Chance mehr, aufzuschließen (8. Platz/+29,3 sek). "Ich konnte die Lücke leider nicht ganz schließen, aber es war für mich ein ganz gutes Rennen", schätzte Moch ein.

Brugger als Siebter im Ziel

Auf der Schlussrunde lief Janosch Brugger gegen Finnland, Schweden, die USA, Schweiz, Italien, Kanada und Finnland II um den fünften Platz. Am Ende waren die Italiener und Schweden einen Tick schneller als Brugger, der als Siebter ins Ziel kam. Fast eine Minute schneller waren die Norweger, die da schon für das Siegerfoto posierten. "Wenn man die zweiten Staffeln von Norwegen und Russland streicht, kämpfen wir hier um Platz drei, deshalb sind wir sehr zufrieden", sagte Bögl nach dem Rennen.