Victoria Carl

Langlauf-Weltcup in Lahti Victoria Carl fehlen nur Zentimeter zum Sieg

Stand: 02.03.2024 13:21 Uhr

DSV-Langläuferin Victoria Carl hat sich in Lahti in bestechender Spätform präsentiert. Beim überraschenden Sieg der Finnin Krista Pärmäkoski kam die Teamsprint-Olympiasiegerin mit nicht mal zwei Sekunden Rückstand auf Platz zwei. Bei den Männern feierte der Norweger Johannes Hösflot Klaebo einen klaren Erfolg.

Von Wolfram Porr und Jonas Schlott

Es war am Samstag (02.03.2024) ein Auf und Ab für Victoria Carl bei nicht ganz einfachen Bedingungen in Lahti. Die 28-Jährige vom SCM Zella-Mehlis lief über die 20 km im klassischen Stil um den Sieg mit und lag gleich bei mehreren Zwischenzeiten virtuell in Führung.

Im Zielstadion gab die Thüringerin nochmal alles, blieb aber schließlich 1,9 Sekunden über der Zeit der Siegerin, die im letzten Streckenabschnitt mehr Reserven hatte. Auch Platz drei ging an eine Finnin - Kerttu Niskanen sicherte sich ebenfalls noch einen Podiumsplatz (+ 9,90 Sekunden).

Carl macht Boden im Gesamtweltcup gut

Für Pärmäkoski war es der erste Weltcupsieg seit sechs Jahren. "Ich bin so glücklich, dass ich wieder auf dem Podium stehe", sagte die Finnin im Ziel. Sie habe einfach ihr Rennen laufen können, weil die Favoritinnen hinter ihr gestartet waren, sagte die Siegerin.

Victoria Carl verbesserte sich durch ihren zweiten Platz auch in der Distanz-Gesamtweltcupwertung auf den zweiten Rang. Nur noch Jessica Diggins liegt hier noch vor der Deutschen. Die auch im Gesamtweltcup führende US-Amerikanerin enttäuschte in Lahti auf ganzer Linie. Die 32-Jährige erwischte einen völlig gebrauchten Tag und musste früh abreißen lassen. Bald zeichnete sich ab, dass die Diggins überhaupt nur mit Mühe in die Punkte kommen würde. Mit einem Rückstand von 3:07,8 Minuten beendete sie das Rennen als 21.

Sauerbrey, Hennig und Fink in den Top 20

Die Schwedinnen Linn Svahn und Frida Karlsson hätten davon profitieren können. Die ersten Diggins-Verfolgerinnen im Gesamtweltcup mussten sich aber mit den Rängen elf und sechs zufrieden geben.

Von den übrigen DSV-Läuferinnen kamen Katherine Sauerbrey, Katharina Hennig und Pia Fink in die Top 20. Mit einem Rückstand von knapp unter drei Minuten auf die Topplatzierten landeten sie hintereinander auf den Rängen 17 bis 19.

Klaebo feiert nächsten Sieg

Bei den Männern waren aus deutscher Sicht einzig Friedrich Moch und Janosch Brugger über die 20 km in der klassischen Technik am Start. Akzente konnte allerdings keiner der beiden setzen.

Moch, Zweiter bei der Tour de Ski, beendete das Rennen mit über zwei Minuten Rückstand als 16. und verpasste es damit, Boden im Distanz-Weltcup gutzumachen. Brugger kam als 42. ins Ziel und hatte mehr als vier Minuten Rückstand auf Tagessieger Johannes Hösflot Klaebo,

Der Norweger feierte seinen zehnten Sieg in diesem Winter und verwies nach exakt 48 Minuten Laufzeit Lokalmatador Ivo Niskanen (+24,0 Sekunden) und seinen Landsmann Martin Löwström Nyenget (+58,2) auf die Plätze.

Klaebo zieht nach 10 Kilometern vorbei

Niskanen hatte furios losgelegt und auf den ersten Kilometern bei allen Zwischenzeiten die Führung inne. Hinter ihm folgte ein norwegisches Quartett, das aber zunächst nicht an seine Zeiten herankam. Erst nach 10 Kilometern wechselte die Führung, als Klaebo an seinem Kontrahenten vorbeizog. Im Anschluss spielte der fünffache Olympiasieger seine Klasse aus, vergrößerte seinen Vorsprung sukzessive und brachte seinen 51. Weltcupsieg in einem Einzelrennen ohne Probleme ins Ziel.

Moch ging das Rennen recht verhalten an und verlor entsprechend Zeit auf den ersten Kilometern. Nach der Hälfte des Rennens hatte er bereits über eine Minute Rückstand. Auch im Anschluss konnte der 23-Jährige nicht an seine Leistung aus den vergangenen Wochen anknüpfen und hatte schon frühzeitig keine Chance mehr auf einen Platz unter den Top 10. Ähnlich erging es Brugger, der recht stürmisch loslegte, dann aber immer weiter zurückfiel.