Laura Gimmler

Langlauf in Livigno Gimmler sprintet in die Top Ten - Siege für Sundling und Kläbo

Stand: 21.01.2023 15:03 Uhr

Jonna Sundling und Johannes Hösflot Kläbo gewinnen die Langlauf-Sprints beim Weltcup in Livigno. Aus deutscher Sicht wusste Laura Gimmler zu überzeugen.

Von Jonas Schlott

In Abwesenheit von Top-Langläuferin Katharina Hennig ist Laura Gimmler beim Freistil-Sprint in Livigno als beste Deutsche auf einem starken achten Platz gelandet. Die Oberstdorferin schaffte es am Samstag (21.01.2023) bis ins Halbfinale und musste sich dort nur knapp geschlagen geben.

"Das ist ein sehr, sehr gutes Ergebnis", freute sich Gimmler nach dem Wettkampf in Norditalien: "Vielleicht hätte ich im Halbfinale auch mutiger laufen sollen, das bereue ich jetzt ein bisschen. Aber im Großen und Ganzen war das ein Schritt nach vorne."

Podest fest in schwedischer Hand

Der Sieg ging an die Weltmeisterin und Olympiasiegerin Jonna Sundling. Die Schwedin setzte sich in 2:45,70 Minuten durch und holte ihren ersten Weltcup-Sieg in diesem Winter.

Die schwedische Dominanz an diesem Tag unterstrichen Maja Dahlqvist (+1,05 Sekunde) und Emma Ribom (+1,3) mit den Plätzen zwei und drei. Nädine Fähndrich aus der Schweiz wurde Vierte (+1,47) und verpasste damit ihren vierten Sprint-Sieg in dieser Weltcup-Saison.

DSV-Quartett übersteht Prolog - Hennig und Carl setzen aus

Mit Gimmler, Sofie Krehl, Coletta Rydzek und Alexandra Danner hatten vier von sechs deutschen Starterinnen die Qualifikation überstanden. Hennig hatte nach ihrem erfolgreichen Abschneiden bei der Tour de Ski mit Platz fünf in der Gesamtwertung eine Wettkampfpause eingelegt, um die Vorbereitung auf die Nordische Ski-WM nicht zu gefährden. Auch Victoria Carl, die mit Hennig im Februar Olympiasiegerin im Teamsprint wurde, verzichtet auf die Rennen in Norditalien.

Rydzek lief ein beherztes Rennen, hatte mit Johanna Hagström aus Schweden und Julie Myhre aus Norwegen aber namhafte Konkurrenz in ihrem Viertelfinale. Als Dritte schied sie denkbar knapp aus. Ein auf dem Papier deutlich machbares Feld erwischte Krehl. Auf der Strecke kam die Allgäuerin aber nicht wirklich in Fahrt und verpasste wie Rydzek die ersten beiden Plätze.

Gimmler stößt ins Halbfinale vor

Gimmler und Danner traten im letzten Viertelfinale unter anderem gegen Dahlqvist an. Auch wenn das DSV-Duo anfangs die Pace bestimmte, war gegen das Tempo der Schwedin letztlich kein Kraut gewachsen. Gimmler konnte aber ihre Verfolgerinnen in Schach halten und sicherte sich Platz zwei und damit das Halbfinale.

Dort hielt sich die Oberstdorferin zunächst im Windschatten der Konkurrenz auf. Nach gut der Hälfte des Rennens kam sie ohne Fremdeinwirkung ins Straucheln und verlor wertvolle Sekunden. Zwar kämpfte sich Gimmler wieder heran, trotz eines tollen Schlussspurts verpasste sie als Vierte aber das Finale.

Kläbo erneut nicht zu schlagen

Bei den Männern untermauerte Johannes Hösflot Kläbo einmal mehr seine Ausnahmestellung im Langlauf. Sein bereits elfter Weltcup-Sieg in dieser Saison war aber hart erkämpft. Nachdem sich der Norweger im Viertel- und Halbfinale noch souverän durchgesetzt hatte, bot ihm der Franzose Richard Jouve im Finale bis zum Schluss Paroli.

Johannes Klaebo

Erst kurz vor der Ziellinie machte Kläbo die entscheidenden Zentimeter gut und schob sich mit 35 Hundertstelsekunden Vorsprung vor Jouve. Dahinter kam der Schweizer Janik Riebli als Dritter ins Ziel (+1,44 Sekunden). Pal Golberg, Kläbos ärgster Verfolger im Gesamtweltcup, wurde mit deutlichem Rückstand Vierter (+2,93).

Stölben überrascht

Aus deutscher Sicht konnte einzig Jan Stölben im Prolog überzeugen und ins Viertelfinale einziehen. Alexander Brandner und Josef Fäßler waren im Feld der 55 Starter zu langsam und überstanden die Qualifikation nicht.

Für Stölben, der sich über den Deutschlandpokal für einen Start empfohlen hatte, war kurz darauf aber auch Schluss. Zwar lief der 21-jährige Athlet vom SLV Ernstberg ein couragiertes Rennen und war im Ziel nur gut vier Zehntel zu langsam, als Vierter schied er trotzdem aus. Sein 18. Platz, gleichbedeutend mit seinem ersten Top-30-Einzelergebnis im Weltcup, kann Stölben dennoch als Erfolg werten.