Langlauf | Oslo Nobody Nyenget gewinnt Langlauf-Marathon

Stand: 06.03.2022 14:14 Uhr

Erster Weltcupsieg und dann gleich beim 50-km-Rennen am Holmenkollen: Für den norwegischen Langläufer Nyenget ist am Sonntag ein Traum in Erfüllung gegangen. Die Deutschen hatten erwartungsgemäß keine Chance.

Nie war die Chance größer - und Martin Löwström Nyenget nutzte sie. In Abwesenheit der russischen Langläufer und einiger Top-Stars aus Norwegen feierte Nyenget seinen ersten Sieg im Weltcup. Er gewann das 50 Kilometer-Rennen im klassischen Stil in Oslo nach 2:03,27 Stunden vor seinen Landsleuten Sjur Röthe (+0,6 Sekunden) und Didrik Tönseth (+ 3,5 Sekunden). Der große Favorit Iivo Niskanen landete nur auf dem vierten Platz (+ 11,1 Sekunden).

Moch hält 20 km sehr gut mit

Auf den ersten zehn Kilometer blieb das Feld mit den 64 Läufern dicht beisammen, danach gingen die ersten Lücken auf, die jedoch immer wieder geschlossen wurden. Aus dem deutschen Quartett hielt sich Friedrich Moch sehr gut in der Spitzengruppe. Der junge Deutsche lag nach 22 Kilometern als 22. am Ende der großen ersten Gruppe.

Als Iivo Niskanen und die Norweger vorn das Tempo verschärften, musste Moch abreißen lassen. Innerhalb von fünf Kilometern wuchs der Rückstand auf mehr als eine Minute. Nach und nach fiel ein Läufer nach dem anderen aus der Spitzengruppe. Auf den letzten zehn Kilometern mischten nur noch acht Läufer um den Sieg mit.

Niskanen erholt sich rechtzeitig

Dabei schwächelte auch Top-Favorit Niskanen für einige Augenblicke. Kurz sah es so aus, als habe er Mühe dran zu bleiben. Doch als es interessant wurde, war er aber wieder fit und gehörte zum Quintett, dass auf den letzten drei Kilometern um den Sieg kämpfte.

Das Feld ähnelte einer skandinavischen Meisterschaft. Neben dem Finnen gehörten William Poromaa (Schweden), Didrik Tönseth, Sjur Röthe und Martin Löwnström Nyenget (alle Norwegen). Mit einem kurzen Zwischenspurt setzten sich die Norweger ab - Nyenget gewann das packende Finale vor Roethe und Tönseth.

Bester Starter des Deutschen Skiverbandes im Ziel war Friedrich Moch als 27. mit einem Rückstand von 5:30,8 Minuten, Jonas Dobler überquerte 6:01,0 Minuten nach dem Sieger auf Rang 30 die Ziellinie - und sicherte sich damit zumindest ein Weltcup-Pünktchen.

Kuchlers Oslo-Premiere

Für Nachwuchsläufer Albert Kuchler war die Erfahrung am Holmenkollen wichtiger als das Ergebnis. Dabei begann das Rennen für den jungen Deutschen denkbar schlecht. Nach einem Sturz landete er am Ende des Feldes und schaffte den Anschluss an die Gruppe nicht mehr. Kuchler erreichte das Ziel als 51. - mit einem Rückstand von 11:19,5 Minuten.

Janosch Brugger beendete den Marathon nicht. Er stieg nach der Hälfte des Rennens aus.

Wasalauf: Bing bei Jubiläumsausgabe Elfter

Wasalauf statt Weltcup hieß es dagegen am Sonntag für Thomas Bing. Der zweimalige Olympia-Teilnehmer aus Dermbach hielt sich auf den 90 Kilometern zwischen Sälen und Mora bis zum Schluss in der Spitzengruppe und wurde wie im Vorjahr Elfter. 100 Jahre nach der Premiere im Jahr 1922 ging der Sieg wie schon 2018 an den Norweger Andreas Nygaard.

Bundestrainer Peter Schlickenrieder, der statt beim Weltcup in Oslo beim Wasalauf vor Ort war, zeigte sich zufrieden: "Das war Langlauf pur. Thomas hat gezeigt, dass er ein gutes Niveau hat. Vielleicht können wir nächstes Jahr ein Wörtchen mitreden."

15.800 Läuferinnen und Läufer hatten für das Rennen am Sonntag gemeldet, Russen und Belarussen waren kurzfristig - wie auch beim Weltcup - ausgeschlossen worden.