Deutschlands Eisschnelläufer Felix Rijhnen

Eisschnelllauf-Weltcup in Stavanger Erster Weltcupsieg für Felix Rijhnen

Stand: 13.11.2022 18:19 Uhr

Felix Rijhnen hat zum Abschluss des Eisschnelllauf-Weltcups in Stavanger seinen ersten Weltcupsieg gefeiert. Der 32-Jährige siegte im Massenstartrennen.

Der für Frankfurt/Main startende Langstreckler, der vom Inline-Speedskating kommt, verwies im Massenstartrennen den Österreicher Gabriel Odor und den Niederländer Bart Hoolwerf auf die Plätze und feierte seinen ersten Weltcupsieg, für den er 60 Weltcuppunkte einsackte. Es war auch der erste Weltcupsieg für einen deutschen Athleten in einem Massenstartrennen.

Sein Teamkollege Felix Maly (Erfurt) lief als Achtplatzierter ebenfalls noch in die Top Ten.

Deutschlands Eisschnelläufer Felix Rijhnen

Deutschlands Eisschnelläufer Felix Rijhnen

"Habe gezeigt, dass mit mir zu rechnen ist"

"Es ist ein Stück weit überraschend, dass es so früh in der Saison schon so gut läuft", sagte der 32 Jahre alte Rijhnen, der bereits mit seiner Premiere in der A-Gruppe über 5.000 Meter "ziemlich happy" war. "Ich habe gezeigt, dass, wenn die Umstände stimmen, mit mir zu rechnen ist", sagte Rijhnen, der bereits in der vorigen Saison beim Weltcup in Calgary mit Rang drei im Massenstart überzeugt hatte und auch im Sommer beim Inline-Speedskating Sebstvertrauen tankte, u.a. mit dem zweiten Platz beim Berlin-Marathon.

"Alles oder nichts"-Taktik geht auf

"Es war ein spannendes Wochenende für mich. Beim ersten Weltcup weiß man nie so genau, wo man steht. Gestern mein erster Start in der A-Gruppe über die fünf Kilometer gleich in die Top Ten, da war ich schon sehr zufrieden mit. Heute ist es noch besser geworden", sagte er freudestrahlend nach dem Rennen.

Und das schilderte er so: "Mein Motto war 'alles oder nichts', und heute hat's geklappt. Ich bin mit dem Österreicher weggekommen. Wir haben bis zweieinhalb Runden vor Schluss gut zusammengearbeitet, dann habe ich mein Herz in die Hand genommen und mit allem, wa sich übrig hatte, attackiert."

Bundestrainer Kuiper: "Ein Riesenmoment"

"Das war natürlich eine Überraschung, weil wir nicht so gut im Sprint sind", sagte Bundestrainer Geert Kuiper. So suchte Rijhnen sein Heil in der Flucht und lief gemeinsam mit dem am Ende zweitplatzierten Österreicher Gabriel Odor 14 Runden lang vor dem Feld her.

"Er hat im richtigen Moment den Angriff eingeleitet, und das war ein Riesenmoment", so Kuiper weiter.

Achtungserfolge für Klein und Pechstein

Über die 1.000 Meter belegte Moritz Klein aus Erfurt im A-Finale den elften Platz und sammelte seine ersten Weltcuppunkte in diesem Winter. Mit seiner Zeit von 1:10,16 Minuten blieb er 1,43 Sekunden hinter dem Sieger Jordan Stolz (USA) zurück und verpasste um 17 Hundertstelsekunden einen Top-Ten-Rang.

Deutschlands Eisschnelläufer Moritz Klein

Deutschlands Eisschnelläufer Moritz Klein

Hinter Stolz, der am Freitag auch das 1.500-Meter-Rennen gewonnen hatte, kamen der Kanadier Laurent Dubreuil (+0,49 Sekunden) und der Japaner Ryota Kojima (+ 0,59) auf die Plätze zwei und drei.

Auf Rang elf kam auch Claudia Pechstein im Massenstart über 16 Runden - ein Achtungserfolg. Knapp neun Monate nach Platz neun in dieser Disziplin bei den Olympischen Winterspielen in Peking rehabilitierte sich die 50 Jahre alte Berlinerin mit Platz elf für ihren 16. Rang zum Auftakt über 3.000 Meter. Beim Sieg der Kanadierin Ivanie Blondin belegte Michelle Uhrig (Berlin) den 14. Platz.