Eiskunstlauf Protest nach Entlassung von Eiskunstlauf-Gold-Trainer König

Stand: 10.12.2021 17:11 Uhr

Aljona Savchenko und Bruno Massot führte er 2018 zu Olympia-Gold. Nun verlor Eiskunstlauf-Trainer Alexander König seinen Job.

Den größten deutschen Eiskunstlauf-Moment der vergangenen 30 Jahre gestaltete Alexander König noch aktiv mit: Die Paarläufer Aljona Savchenko und Bruno Massot führte er 2018 als Bundestrainer und persönlicher Trainer am Stützpunkt Oberstdorf zum Olympiasieg. Bei den Deutschen Meisterschaften an diesem Wochenende in Neuss ist der 55-Jährige nur noch ehrenamtlicher Gast. Seine Entlassung als Bundestrainer ruft bei der Deutschen Eislauf-Union (DEU) Protest hervor.

"Keine Aufgabengebiete mehr für mich"

Laut Mehrheitsentscheidung in der DEU verlor König bereits im Oktober seinen Job als Bundestrainer. Initiiert wurde die Entlassung Königs wohl vom scheidenden Eislauf-Präsidenten Dieter Hillebrand. Gründe für die Entlassung? "Die offizielle Begründung war, man sehe keine Aufgabengebiete mehr für mich", erklärte der gebürtige Sachse König dem Sportinformationsdienst.

Kritik vom Verbands-Vize Ketterer

Protest gegen die Entscheidung kommt unter anderem von DEU-Vize-Präsident Reinhard Ketterer. Der langjährige Berliner Stützpunkttrainer kritisiert innerhalb der Eislauf-Union dabei "autokratische Strukturen, die nicht mehr zeitgemäß sind". So soll Hillebrand die Ablösung von König nicht nur gegen den Willen Ketterers sondern auch gegen die Sportdirektorin Claudia Pfeiffer organisiert haben. Ketterer begründet seine Ablehnung der Entscheidung zudem sportlich: "Der Paarlauf ist im internationalen Vergleich unsere beste Disziplin. Da haben wir immer noch einen kleinen Vorsprung gegenüber vielen internationalen Konkurrenten in Europa."

Hillebrand tritt im Sommer ab

Ein Nachfolger von König als Paarlauf-Bundestrainer ist noch nicht gefunden. Klar ist aber bereits, dass der umstrittene Hillebrand die DEU ebenfalls bald verlassen wird. Der bereits pensionierte ehemalige Mitarbeiter des Polizeipräsidiums München tritt im Sommer 2022 nach dann 16 Jahren im Amt nicht mehr an.