Olympia | Doping Dopingfall Walijewa bestätigt - "Internationales Olympisches Komitee">IOC lässt Sperre prüfen

Stand: 11.02.2022 04:50 Uhr

Nach einem positiven Dopingtest lässt das Internationale Olympische Komitee eine Sperre der russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa prüfen.

Wie die vom IOC beauftragte internationale Testing Agency (ITA) am frühen Freitagmorgen bekannt gab, ist die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa positiv auf eine verbotene Substanz getestet worden.

In einer Dopingprobe der 15-Jährigen von den russischen Meisterschaften am 25. Dezember sei das nicht erlaubte Medikament Trimetadizin nachgewiesen worden. Der positive Befund sei am 8. Februar, dem Tag nach dem olympischen Team-Wettbewerb bekannt geworden. Walijewa sei daraufhin vorläufig suspendiert worden. Die russische Anti-Doping-Agentur (RUSADA) hätte diese Suspendierung nach einem Einspruch Walijewas aber aufgehoben.

Sportgerichtshof entscheidet jetzt

Wie die ITA nun erklärte, wird das IOC gegen die RUSADA-Entscheidung Berufung einlegen. Ob Walijewa Team-Gold bekommt und am kommenden Dienstag (15.02.2022) beim Einzelwettbewerb teilnehmen darf, entscheidet sich vor dem Sportgerichtshof CAS.

Waljewa hatte am Montag (07.02.2022) mit dem Team des Russischen Olympischen Komitees (ROC) zusammen mit Mark Kondratiuk (Einzel), Anastasia Mischina und Alexander Galljamow (Paarlauf) sowie Wictoria Sinizina und Nikita Kazalapow (Eistanz) Gold im Eiskunstlauf-Team-Wettbewerb gewonnen. Die Medaillenvergabe hatte sich daraufhin wegen "rechtlicher Probleme" verschoben - verschiedene Medien hatten bereits darüber berichtet, dass es sich dabei um einen positiven Dopingfall bei Walijewa handelt.

Medikament seit 2014 auf Dopingliste

Das Medikament Trimetazidin wird unter anderem zur Prophylaxe von Angina verschrieben. Es kann zudem verwendet werden, um den Blutfluss im Herzen bei starker körperlicher Anstrengung aufrecht zu erhalten. Die Substanz steht seit 2014 auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA. Auch der chinesische Schwimmstar Sun Yang war 2014 mit dem Mittel erwischt und für drei Monate gesperrt worden.

Russlands Sportler unter Beobachtung

Russlands Sportler stehen auch in Peking besonders unter Beobachtung. Das Land ist wegen des Skandals um staatlich organisiertes Doping und der Vertuschung von Sportbetrug wie schon bei den Sommerspielen in Tokio gesperrt. Die russischen Athletinnen und Athleten dürfen nur als Vertretung des Russischen Olympischen Komitees (ROC) antreten. Bei Siegerehrungen dürfen die russische Hymne nicht gespielt und die Flagge nicht gehisst werden.

Das Supertalent Walijewa ist eines der prominentesten Gesichter unter den russischen Athletinnen und Athleten bei den Winterspielen. Erst in dieser Saison gab sie ihr Debüt bei den Erwachsenen, im Januar holte sie den EM-Titel. Im olympischen Teamwettbewerb hatte sie die Kür der Frauen mit klarem Vorsprung gewonnen, damit galt sie als Top-Favoritin für die Einzel-Konkurrenz.