Bob | EM und Weltcup in St. Moritz Siegesserie von Francesco Friedrich gerissen

Francesco Friedrichs Siegesserie im Viererbob ist gerissen: In St. Moritz musste sich der Dominator der letzten Jahre dem Letten Oskars Kibermanis geschlagen geben.

Ausgerechnet in St. Moritz, wo die Europameisterschaft parallel mit dem Weltcup ausgetragen wird, kassierte der Sachse mal wieder eine Niederlage im Viererbob. Das Problem war der erste Lauf, als Friedrich keine gute Startphase erwischte und "nur" die drittbeste Laufzeit herunterbrachte.

Bahnrekord hilft Friedrich nicht

Da half es auch nicht mehr, dass Friedrich gemeinsam mit den Anschiebern Martin Grothkopp, Alexander Rödiger und Alexander Schüller im zweiten Lauf für die schnellste Zeit des Tages und mit 1:04,66 Minuten sogar für neuen Bahnrekord sorgte. Im zweiten Versuch war er 0,22 Sekunden schneller als noch bei der ersten Fahrt.

Keine Sorgen mit Blick auf Olympia

"St. Moritz ist eine spezielle Bahn", sagte Friedrich nach dem Rennen. Er selbst sieht sich trotz des zweiten Platzes als Favorit im Vierer in Peking: "Wir müssen uns mit Blick auf Olympia keine Sorgen machen. Machmal klappt es hier, manchmal nicht. Wir haben immerhin mit der besten Zeit im zweiten Lauf zurückgeschlagen."

Kibermanis gelangen mit seiner Crew auf der Natureisbahn dagegen zwei absolut gleichmäßige Läufe (jeweils 1:04,69) - diese Konstanz wurde mit dem EM-Titel belohnt. Den Weltcupgesamtsieg hatte sich Friedrich zuvor schon gesichert.

Dritter wurde der Schlitten des Russen Rotislav Gaitjukewitsch (+ 0,28 Sekunden), der nach dem ersten Lauf auch noch vor Friedrich gelegen hatte. Und obwohl Gaitjukewitsch im zweiten Lauf nochmal um 0,02 Sekunden schneller war, reichte es nicht, den Silberplatz zu verteidigen.

Hafer kann auf guter Leistung aufbauen

Für Christoph Hafer reichte es nach dem zwischenzeitlichen dritte Rang, als er zeitgleich mit Friedrich war, nur zum undankbaren vierten Platz. Trotzdem ein Erfolg für den Oberbayern, der es in diesem Winter noch nicht aufs Podest geschafft hat. Sein erster Lauf mit den Anschiebern Michael Salzer, Matthias Sommer und Tobias Schneider sollte ihm aber Rückenwind für die kommenden Aufgaben geben.

"Es waren heute Kleinigkeiten. Oben am Start waren wir dran. Deshalb können wir ganz zufrieden sein", sagte Hafer nach dem Rennen.

Fünfter, zeitgleich mit dem Kanadier Justin Kripps, wurde Johannes Lochner mit Florian Bauer, Christopher Weber und Christian Rasp. Der Stuttgarter hatte nach den zwei Läufen 0,38 Sekunden Rückstand auf den Siegerbob. Aufs Podest fehlte gerade einmal eine Zehntelsekunde.

Letzter Lauf für Friedrich-Anschieber Rödiger

Für Friedrichs Anschieber Alexander Rödiger war es in St. Moritz das letzte Rennen. Rödiger, der sich vor acht Wochen einen Bizepmuskel abgerissen hatte, verabschiedet sich vom aktiven Sport und kann auf einen der erfolgreichsten Winter eines Bobteams zurückblicken.