Biathlon | Interne Ausscheidungsrennen Biathlon - Letzte Weltcup-Plätze vergeben, drei Routiniers nicht dabei

Stand: 22.11.2021 18:41 Uhr

Am 27. November beginnt in Schweden der Weltcup 2021/22 im Biathlon. Anna Weidel, Juliane Frühwirth, Justus Strelow und Philipp Horn ergatterten die letzten vier offenen Plätze im Weltcup-Team. Für vier erfahrene Weltcup-Starter ist zunächst kein Platz.

Franziska Preuß, Denise Herrmann, Janina Hettich, Vanessa Hinz, Vanessa Voigt, Benedikt Doll, Erik Lesser, Roman Rees und Philipp Nawrath waren für den Saisonstart in Östersund gesetzt. Die restlichen vier Plätze vergab die deutsche Biathlon-Spitze im Anschluss an den letzten Lehrgang in einem Ausscheidungswettbewerb.

Weidel, Frühwirth, Strelow und Horn nominiert

Mit dem Ticket und einem Lächeln im Gesicht kehrten Justus Strelow und Philipp Horn aus dem finnischen Munio zurück. Bei den Frauen sprangen Anna Weidel und Juliane Frühwirth nach guten Rennen in Obertilliach noch auf den Weltcup-Zug auf.

Sie haben damit ihren Platz im ersten Weltcup der Saison sicher und können sich dort für weitere Einsätze empfehlen.

Hammerschmidt, Hildebrand und Horchler nicht nominiert

Neben Gewinnern gab es auch Verlierer. So reichte es für die weltcuperfahrenen Maren Hammerschmidt (32), Franziska Hildebrand (34) und Karolin Horchler (32) nicht.

Für Hammerschmidt lief die vergangene Weltcup-Saison nicht nach Plan, dazu warf sie im Sommer eine Entzündung im Knie zurück. Hildebrand, zweimalige Staffel-Weltmeisterin, verlor ihren Weltcupplatz in der Saison 2019/20 und kämpft seitdem um ein Comeback. 233 Mal ist sie im Weltcup gestartet, ob es dabei bleibt, ist unklar. "Ich möchte angreifen und noch einmal zu Olympia", hatte die gebürtige Köthenerin zuvor gesagt.

Auch Karolin Horchler bleibt zunächst nur der zweitklassige IBU-Cup. Im September hatte sie nach fast eineinhalb Jahren Pause (u.a. Rippenbruch) ihren ersten Wettkampf bei der deutschen Meisterschaft bestritten.

Leer - was einen Weltcup-Start betrifft - gingen zudem Marion Wiesensarter, Sophia Schneider, Stefanie Scherer und Hanna Kebinger aus. Nach dem ersten Weltcup-Wochenende muss eine DSV-Athletin das Weltcup-Team wieder verlassen, weil die Mannschaft dann nur noch sechs statt sieben Startplätze hat. Im ersten Rennen darf der DSV mit einer Starterin mehr in die Rennen gehen, weil Vanessa Voigt als IBU-Cupsiegerin ein persönliches Startrecht ergattert hat.

Kühn erst beim zweiten Weltcuprennen dabei

Johannes Kühn, der in Munio seinen 30. Geburtstag feierte, wird am zweiten Weltcupwochenende zur Mannschaft stoßen. Dafür müssen dann entweder Philipp Horn oder Justus Strelow weichen. Die drei waren in der internen Qualifikation dicht beisammen und sollen alle eine Chance erhalten.

Während Kühn und Horn schon reichlich Weltcup-Erfahrung haben, ist es für Strelow erst der zweite Auftritt im Weltcup.

Strelow - das Küken im Team

Der 24-Jährige von der SG Stahl Schmiedeberg schnupperte in der vergangenen Saison beim Weltcup-Finale in Östersund erstmals große Biathlonluft und überzeugte bei seiner Premiere als 37. des Sprints und 30. der Verfolgung. Jetzt also wieder Östersund. Die Strecken kennt er schon, die Abläufe auch.

Seine ersten Kilometer auf Skiern spulte der aktuell beste Biathlet Sachsens auf den Loipen in Altenberg ab. Weil die Familie den damaligen Biathlontrainer gut kannte, begann Strelow 2003 mit dem Biathlon.

Sein Talent wurde schnell entdeckt und führte ihn bis in die nationale Spitze. Ob es für mehr reicht, wird die Saison zeigen. Auf jeden Fall ist er das "Küken" im DSV-Team: Lesser (33), Doll (31), Rees (28), Nawrath (28) und Horn (27) sind dagegen fast alte Hasen.