Wintersport | Biathlon Biathlon - Deutsche Bronze-Staffel chancenlos

Stand: 03.03.2022 15:42 Uhr

Beim Biathlon-Weltcup in Kontiolahti landete die deutsche Staffel auf dem vierten Platz. Den Sieg sicherte sich Norwegen.

Die Norwegerinnen fuhren einen ungefährdeten Sieg ein. Marte Olsbu Røiseland, Tiril Eckhoff, Ida Lien und Ingrid Landmark Tandrevold mussten nur vier Mal nachladen und kamen mit einem Vorsprung von 37,7 Sekunden auf Olympiasieger Schweden (0/8) ins Ziel. Dritte wurde die Staffel aus Italien (0/7/+1:00,2 Min.).

Bronze-Staffel am Start

Deutschland ging in der letzten Staffel des Winters exakt in der mit Bronze dekorierten Olympiabesetzung an den Start - also mit Vanessa Voigt, Vanessa Hinz, Franziska Preuß und Denise Herrmann.

Hinz mit zwei Strafrunden - "das war nix"

Startläuferin Voigt lieferte ein fehlerfreies erstes Schießen. Stehend leistete sich die 24-Jährige drei Nachlader und konnte eine Strafrunde gerade noch so verhindern. Als Achte übergab die Thüringerin auf Hinz. Der Rückstand auf die nach dem ersten Wechsel führenden Norwegerinnen betrug 43,3 Sekunden.

Hinz zeigte ein fehlerfreies, schnelles erstes Schießen und brachte damit die deutsche Staffel auf den vierten Platz vor. Doch beim Stehendanschlag ließ die Bayerin alles liegen, was sie sich bis dahin erarbeitet hatte. Bei starken Böen verfehlte sie die Scheiben und musste zweimal in die Strafrunde. Deutschland fiel auf den 15. Platz zurück.

Hinz war im Ziel sehr enttäuscht: "Ich weiß es selber nicht, ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Ich habe mich auf die Staffel gefreut, aber vielleicht hat es beim Stehendschießen doch mit dem Kopf zu tun. Ich bin schon sehr enttäuscht - das war nix", sagte die 29-Jährige im ZDF.

Herrmann bringt deutsche Staffel auf Platz vier

Mit einem Rückstand von 2:31 Minuten auf Norwegen schickte Hinz Preuß auf die sechs Kilometer lange Strecke. Preuß blieb liegend fehlerfrei, stehend musste sie zwei Mal nachladen - die Bayerin übergab als Zehnte an Schlussläuferin Denise Herrmann (+2:04,9 Min.). Die Olympiasiegerin blieb beim Schießen fast tadellos - mit nur einem Nachlader machte sie Plätze gut und schob die deutsche Staffel noch auf den vierten Rang vor (+1:57,1 Min.).

Biathletinnen setzen Zeichen der Solidarität mit der Ukraine

Die Biathletinnen setzten in Kontiolahti ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine. Neben der deutschen Frauen-Staffel traten viele andere Teams mit gelb-blauen Herzen an ihrer Kleidung oder den Waffen an. Das gesamte tschechische Team erschien mit winterlicher Kopfbedeckung in den ukrainischen Nationalfarben. Zudem wurden vor dem Start Bilder der ukrainischen Skijägerinnen und Skijäger auf einer großen Video-Leinwand gezeigt - unter anderem auch von dem 19-jährigen Nachwuchsbiathleten Yevhen Malyshev, der im Krieg gefallen ist.

Nach der russischen Invasion in ihr Heimatland hat die ukrainische Mannschaft beschlossen, nicht mehr bei den verbleibenden drei Weltcups in diesem Winter an den Start zu gehen. In Ex-Weltmeister Dmytro Pidrutschnji und Staffel-Olympiasiegerin Julia Dschima kämpfen die besten Biathleten ihres Landes derzeit an der Front im Kriegseinsatz gegen Russland.

Auch nicht mehr am Start sind in Finnland Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus. Sie wurden vom Weltverband IBU bis auf Weiteres ausgeschlossen. Die Rennen in Kontiolahti finden nur rund 70 Kilometer von der russischen Grenze entfernt statt.