Wintersport | Biathlon Biathlon: Was ohne Russland, Belarus und Bö noch bleibt

Stand: 02.03.2022 18:31 Uhr

Drei Weltcupstationen stehen für die Biathleten bis zum 20. März noch im Kalender. Doch das Teilnehmerfeld ist arg ausgedünnt. Ohne die Russen, die Belarussen und Johannes Thingnes Bö ändert sich vieles.

Ab Donnerstag (03.03.2022, Live-Ticker bei sportschau.de) sind die Skijäger in Kontiolahti/Finnland, eine Woche später ist Otepää in Estland der Gastgeber, dann wandert der Biathlon-Zirkus zum Saisonfinale nach Oslo/Norwegen. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern gibt es an der Spitze der Gesamtwertungen gravierende Ausfälle.

Platz für Christiansen und Laegreid

Bei den Männern ist die Top Ten schlagartig sogar nur noch eine Top Seven. Mit dem norwegischen Superstar Johannes Thingnes Bö hat sich der erfolgreichste Teilnehmer der 24. Olympischen Winterspiele in Peking wegen "physischer und mentaler" Erschöpfung am Montag vorzeitig verabschiedet. Bö hatte im Zhangjiakou Biathlon Centre in sechs Wettbewerben viermal Gold und einmal Bronze gewonnen.

Im Gesamtweltcup liegt Bö mit 440 Punkten auf dem fünften Platz, doch nun dürften seine Landsleute und direkten Verfolger Vetle Sjåstad Christiansen (434) und Sturla Holm Laegreid (432) mit ziemlicher Sicherheit noch an ihm vorbeiziehen.

Auch Loginov und Smolski betroffen

Der derzeit Siebtplatzierte ist mit 413 Zählern ebenfalls in Schlagdistanz, wird aber kein Rennen mehr bestreiten: Alexander Loginov ist Russe und kam mit seinem Rückzug aus Protest gegen die Sanktionen des Verbandes IBU (russische und belarusische Athleten sollten nicht mehr unter ihrer Flagge starten dürfen und nicht mehr mit ihrer Hymne geehrt werden) dem Ausschluss zeitlich nur zuvor.

Für Anton Smolski aus Belarus gilt das gleiche, er liegt auf Platz zehn mit 405 Punkten derzeit noch knapp vor Benedikt Doll (361). Auch betroffen sind der Weltcup-13. Eduard Latypov (348) sowie aus den besten 30 noch Said Karimulla Khalili (23./222) und Daniil Serokhvostov (30./199), allesamt aus Russland.

Vorentscheidung bei den Frauen

Bei den Frauen ist durch die neue Situation sogar eine Vorentscheidung im Gesamtsweltcup gefallen. Mit der Belarusin Dzinara Alimbekava (589 Punkte) ist die Zweitplatzierte und härteste Verfolgerin der führenden Marte Olsbu aus Norwegen (651) aus dem Rennen, Elvira Öberg aus Schweden liegt mit 563 Zählern schon deutlich zurück.

In den Top Ten gibt es mit Hanna Sola aus Belarus (8./420) einen weiteren prominenten Ausfall, die bestplatzierte Russin Kristina Reztsova liegt mit 366 Punkten auf Rang 13. Profitieren von den zu erwartenden Verschiebungen dürften mit Vanessa Voigt (17./285) und Denise Herrmann (18./272) auch zwei Deutsche, zumal mit der Russin Uliana Nigmatullina (16./285) auch noch eine weitere direkte Konkurrentin kein Rennen mehr bestreiten darf.